Zweites Drittel: Check!

In meiner letzten Schwangerschaft habe ich ein Wochenbuch geschrieben und tatsächlich fast wöchentlich Berichte verfasst. Darüber kann ich diesmal nur müde grinsen. Aber ganz ohne Zwischenberichte geht es halt auch nicht. Daher kommt er nun: Der Trimester-Check, alle drei Monate beim dritten Kind. Passt doch super!

Ich bin so so so froh, endlich im letzten Drittel der Schwangerschaft angekommen zu sein! Diese Woche beginnt die 29. Woche – bald steht schon die 3 vorne und damit kommt wirklich ein bisschen Endspurstimmung auf. Endspurt ist sowieso ein Begriff, der mein Leben gerade stark bestimmt: Beruflich geht es bei mir gerade rund. Ich habe Ende Mai eine wichtige Abgabe, bald erzähle ich mehr davon. Aber so viel sei gesagt: Es ist ein Buchprojekt mit wahnsinnig viel Rechercheaufwand, das mich in den letzten Monaten echt beschäftigt hat.

Ganz schön viel geschafft im zweiten Trimester

Hinzu kommen einige kleinere Jobs und meine Yoga-Ausbildung. Ab Juni wird es dann aber viel ruhiger und ich freue mich auf ein bisschen „Mutterschutz Light“. Ich bin unglaublich froh, dass es vom Timing doch alles so gut gepasst hat und die beruflich anstrengendste Zeit ins zweite Schwangerschaftstrimester fiel. Das war ja, da ungeplantes Baby, echter Zufall. Aber der Zufall war schon häufiger mein bester Freund!

Ich glaube, im Rückblick werde ich ein bisschen den Kopf schütteln und mich fragen, wie ich das eigentlich alles geschafft habe. Mit zusätzlich zwei Kindern Zuhause und dem ganzen Pandemie-Stress obendrauf waren die letzten Monate wirklich keine leichte Zeit. Danke Körper, dass du das für mich geschafft hast.

Unwohlsein im expandierenden Körper

Ich weiß ja, dass es nicht leicht war. Mein armer Körper fühlt sich wirklich nicht gut an. Und ich ertappe mich echt häufig mit Angstgedanken, meinen alten Körper nicht mehr zurückzubekommen. Mein Körper klammert sich in dieser Schwangerschaft an jedes Kilo und wenn man genau hinschaut, sind da schon jetzt ein paar Dehnungsstreifen am Bauch zu sehen. Ich fühle mich sehr unwohl in meinem expandierenden Körper und kann es ehrlich gesagt nicht erwarten, nach der Geburt wieder möglichst schnell abzunehmen.

Gleichzeitig weiß ich, dass ich durchs Stillen immer unglaublich schnell Gewicht verliere und eigentlich froh um jedes Kilo Stillspeck sein sollte. Aber die Vernunft siegt ja nicht immer übers Gefühl. Und mein Gefühl sagt leider, was die Kinder sagen: Mama, du bist ein Dickerchen! Die Kinder meinen das aber liebevoll und schimpfen manchmal mit dem „dicken fetten Baby“, das dafür sorgt, dass Mama immer so schlapp ist. Aber auch das meinen sie nicht gemein, sondern eher sinngemäß mit Karlsson vom Dach: Das Baby ist kugelrund und gerade dick genug!

Endgegner Atemnot

Am fiesesten finde ich dieses Mal aber vor allem die Atemnot, die mich gefühlt seit Tag 1 dieser Schwangerschaft begleitet. Yoga und bewusstes Atmen helfen mir gut, aber unter Belastung – und das können schon normale Haushaltstätigkeiten sein – geht wirklich oft gar nichts mehr. Dann muss ich mich erst mal hinsetzen, den Schwindel besiegen und dann langsamer weitermachen.

Dieses Symptom ist auch einer der Gründe, warum wir extra vorsichtig im Hinblick auf Kontakte sind. Die Corona-Inzidenz in unserem Stadtteil lag vor kurzem noch bei rund 350 und wir waren froh, als die Grundschule wieder in den Distanzunterricht gegangen ist. Besonders fürs Hübchen tut es mir so leid, dass er für mich auf seine sozialen Kontakte verzichten muss. Und der Kleinen täte die Kita auch mal wieder gut. Aber ich will mir wirklich nicht noch auf den letzten Metern Corona einfangen.

Ich warte auf die Corona-Impfung für Schwangere

Der Liebste ist zum Glück nun als meine Kontaktperson erstfach geimpft, das war schon eine enorme Erleichterung. Und ich würde mir sehr wünschen, dass endlich auch die Impfempfehlung für Schwangere käme. Ich würde mich sofort impfen lassen, auch damit ich meinen Kindern nicht mehr alle sozialen Kontakte untersagen muss. Und natürlich, um mich und das Baby besser schützen zu können. Mich ärgert es, dass die deutsche Politik und auch das RKI sich da wieder so wenig um Frauengesundheit kümmern, obwohl Mediziner:innen die Impfung befürworten.

Bleibt mir also im Moment nur der Selbstschutz. Und ein bisschen fühlt es sich ja auch in der Pandemie nun nach Endspurt an. Ich bin trotz allem aktuell zuversichtlich, dass alles besser wird, wenn das Baby erst da ist. Für uns wird der Sommer dank gemeinsamer Elternzeit sowieso entspannt. Und mit viel gutem Willen traue ich auch der Politik zu, die Impfungen aller Erwachsenen bis zum Ende des Sommers organisiert zu haben. Meine große Hoffnung ist, dass die beiden Großen nach den Sommerferien wieder in Kita und Schule gehen können, weil die Infektionszahlen dann deutlich niedriger sein werden als jetzt. Fingers crossed.

Ein riesiger Scheinbauch

Sorge um ein zu schwaches und kleines Baby müssen wir uns jedenfalls auch diesmal vermutlich nicht machen. Zumindest, wenn mein aktuelles Bauchwachstum einen Hinweis auf die Babygröße gibt. Wobei man das ja bei mir nie so genau sagen kann, weil ich das Scheinbauch-Syndrom habe: Im Stehen habe ich eine riesige Plauze, aber wenn ich mich flach hinlege, verschwindet der Großteil des Bauches einfach wieder.

Ich habe keine Ahnung, woran das liegt, aber im Stehen und Gehen schiebe ich in dieser dritten Schwangerschaft schon jetzt zu Beginn des 7. Monats gefühlt eine 9-Monats-Kugel vor mir her. Natürlich werde ich auch ständig darauf angesprochen dass es „so lange ja nicht mehr dauern“ könne. Haha, nee, nur noch knapp drei Monate. Dann gibt es immer erstaunte Blicke. Aber ich kann ja auch nix dafür!

Die Hebamme meinte beim letzten Tasten jedenfalls, dass sie nicht das Gefühl hätte, dass das Baby besonders groß sei. Ich bin gespannt auf den nächsten Ultraschall – der in der 30. Woche dann auch schon der letzte sein wird! Aber selbst wenn das Baby sehr groß ist: Ich weiß ja, dass das in meiner Familie liegt. Und das Hübchen mit seinen 4.700 Gramm habe ich ja auch rausgekriegt.

Jetzt mal langsam Kopf nach unten, bitte!

Für eine weitere nette Hausgeburt sollte das Baby sich aber irgendwann mal in Position drehen. Lag es zwischendurch bevorzugt quer, habe ich jetzt oft das Gefühl, dass der Kopf oben und die Füße unten liegen. Manchmal dreht es sich aber auch merklich um und tritt dann doch kräftig nach oben.

Insgesamt scheint es ein sehr agiles Baby zu sein, das wohl einfach noch zu viel Platz im Bauch hat. Das hatte ich so auch noch nie – die anderen beiden lagen immer schon früh brav Kopf nach unten. Aber bei dritten Kindern scheint das nicht selten zu sein, das hat immerhin meine nichtrepräsentative Umfrage über meine Social Media Kanäle ergeben. 😉

Zuckerfrei ins dritte Trimester

Zur Vorbereitung auf eine leichte Geburt – und auch, um mein eigenes Gewicht ein bisschen zu kontrollieren – habe ich meine Ernährung schon seit einigen Wochen auf weitestgehend zuckerfrei umgestellt. Ausnahmen sind noch erlaubt: Die Marmelade zum Frühstück kann ich mir gerade noch nicht untersagen. Ab der 30. Schwangerschaftswoche will ich dann aber noch konsequenter sein und z.B. auch von normalen Nudeln auf Vollkorn umsteigen.

Diese Ernährungsform für Schwangere ist als „Louwen-Diät“ bekannt, meine Hebamme hat mir aber dafür sofort einen Rüffel erteilt. Das sei vielmehr die Hebammen-Diät, denn Hebammen würden eine zuckerfreie Vollwerternährung schon viel länger empfehlen. Mir ist der Titel im Grunde egal. Ich halte mich dran, weil ich mir einbilde, dass es in meiner letzten Schwangerschaft etwas gebracht hat: Das Räupchen kam pünktlich an Termin und war ein gutes Kilo leichter als der große Bruder. Und selbst wenn es keine Auswirkungen auf die Geburt oder aufs Baby hat, dann hab ich mich immerhin gesund ernährt. 😉

Wenn ich im noch mal echt stressigen Monat Mai aber hin und wieder ein Eis oder ein Stück Kuchen zum Durchhalten brauche, dann ist das so! Was gut für Mama ist, ist ja auch gut fürs Baby. Für unser kleines Mädchen, wie ich im Moment oft denke. So langsam verfestigt sich bei mir nämlich die Annahme, dass es ein Mädchen wird. Aber erfahren werden wir es, wie bei den beiden anderen beiden, erst nach der Geburt. Diese Überraschung ist einfach zu schön, als dass wir sie uns nehmen lassen wollten.

Vorfreude aufs Baby

Was es auch wird, wir freuen uns so langsam mehr und mehr drauf. Gestern haben wir schon die Wickelkommode aus dem Keller geholt und jetzt werden wir auch mal die ersten Babysachen waschen und einräumen. Kinderwagen und Babyschale konnten wir schon im Winter von Freunden von Freunden günstig übernehmen. Tragetuch und Tragehilfe haben wir zum Glück nach dem Räupchen selbst an Freunde verliehen und wohl nur deshalb nicht schon verkauft. Also wird das Wichtigste da sein!

Beim dritten Baby weiß man ja dann auch langsam, was man alles nicht braucht. 😉 Und zur Not schicken wir nach der Geburt die dann zweifach geimpfte Oma los, uns noch schnell dies und das zu besorgen. Die freut sich dann, dass sie endlich auch mal wieder was für ein Baby einshoppen darf.

Ja, so langsam sind wir hier alle bereit. Fast komisch, dass es doch noch fast drei Monate dauert, bis wir hier zu fünft sind. Aber die kriegen wir jetzt auch noch rum!

Ein Kommentar zu „Zweites Drittel: Check!

  1. Nicht schlecht, was du alles noch so schaffst – Möge es bald ruhiger für dich werden 🙂 Ich wünsche dir alles Gute für den Endspurt!

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