Ende Gelände

So, mir reicht’s. Dieses Gehangel von Lockdown zu Lockdown, während die Infektionszahlen trotzdem immer wieder durch die Decke gehen, macht mich einfach nur noch wütend. Es wird Zeit, dass die Politik diesen „Kurs“, der wohl noch nie ein richtiger Plan war, verlässt und endlich Methoden nutzt, die der Gesellschaft wieder eine Perspektive bringen. Ich sage: Politiker/innen, handelt endlich!

Meine Forderung an die Politik habe ich weiter unten aufgeschrieben und werde sie auch an die entsprechenden Personen verschicken. Falls ihr das auch machen wollt: Die ersten zwei Absätze meines Schreibens eignen sich vielleicht zur Kopie. Ihr könnt euren persönlichen Appell dann an eure/n Abgeordnete/n senden (bundestag.de/abgeordnete). Falls ihr in NRW lebt, habe ich hier noch ein paar direkte Email-Adressen für euch:

  • armin.laschet@cdu.nrw und ministerpraesident@stk.nrw.de (Ministerpräsident NRW)
  • joachim.stamp@landtag.nrw.de (Familienminister und stellv. Ministerpräsident NRW)
  • yvonne.gebauer@landtag.nrw.de (Bildungsministerin NRW)

Mein Brief an die Politik

Sehr geehrte/r Frau, Herr Politiker/in,

ich schreibe Ihnen heute, um eindringlich an Sie zu appellieren: Bitte setzen Sie sich als demokratisch gewählte/r Volksvertreter/in dafür ein, dieser Pandemie ein ENDE zu setzen! Ich meine damit: Setzen Sie sich dafür ein, dass Bedingungen geschaffen werden, unter denen das Virus so weit zurückgedrängt werden kann, dass wir wieder halbwegs normal leben können!

Die aktuelle Lage und der Rückblick auf die letzten 5 Monate (!!) Lockdown zeigt: So, wie es bisher versucht wurde, kann es nicht gelingen. Halbgare Lockdowns, das ständige Auf-zu-auf-zu von Schulen, Kitas, Geschäften und öffentlichen Orten ist kein geeignetes Mittel, um das Corona-Virus einzudämmen. Wissenschaftlerinnen und Intensivmediziner warnen vor erneut überlasteten Intensivstationen spätestens im Laufe des Monats April. Ich fordere daher von der Politik: Finden Sie endlich geeignete Lösungen zur Pandemie-Bekämpfung, damit diese Gesellschaft wieder leben kann!

Familien in Deutschland: Nur Pflichten, keine Freizeit

Ich möchte Ihnen noch etwas genauer die persönliche Lage meiner Familie schildern, um Ihnen deutlicher zu machen, warum es für uns so nicht weitergehen kann:

Seit mehr als einem Jahr gibt es für mich, meinen Mann und unsere zwei Kinder im Grunde nur noch Arbeit, Pflicht und Anstrengung:

  • Ins Büro gehen/im Home Office arbeiten: Erlaubt (und notwendig, denn diese Familie muss finanziert werden).
  • Das Schulkind Zuhause beschulen: Erwartet (denn die Schule hat seit Januar größtenteils geschlossen, aktuell gibt es für unseren Grundschüler nur einen Präsenztag pro Woche).
  • Das Kitakind Zuhause bespaßen: Nötig (denn in der Kita häufen sich die „Erkältungsfälle“ und politisch wird ja auch immer wieder an die „Eigenverantwortung“ der Familien appelliert).

Dieser Dreiklang aus Arbeit/Homeschooling/Kleinkindbetreuung bedeutet für uns seit vielen vielen Monaten einen täglichen Kampf mit unseren Ressourcen. Irgendwo sind wir sogar noch gut dran: immerhin haben wir noch Arbeit. Eine Vielzahl an Selbstständigen und kleinen Unternehmen wurde ja mittlerweile von der halbherzigen Corona-Politik zugrunde gerichtet.

Keine Entlastung – weder finanziell noch zeitlich

Da wir aber noch Arbeit haben, stehen wir extra früh auf und gehen extra spät schlafen. Immer eine/r von uns arbeitet, während der/die andere die Kinder betreut oder beschult. Wissen Sie übrigens, dass wir trotz allem weiterhin Kita- und Hort-Beiträge sowie Essensgeld bezahlen, obwohl wir nichts davon seit November mehr nutzen? Wir stemmen das alles, finanziell und kräftemäßig, und zwar ohne Extra-Urlaub und ohne finanziellen Ausgleich, wenn einer/r von uns Arbeitszeit reduzieren muss. Und letzteres müssen wir notgedrungen, denn das alles ist gar nicht in 24 Stunden am Tag zu schaffen. Wir müssen trotzdem weitermachen, denn:

  • Entlastung durch die Kita? Schwierig, wenn wir unser Kind und uns vor einer Corona-Ansteckung bewahren wollen.
  • Entlastung durch die Schule? Nicht vorhanden, denn wie gesagt: 1 Präsenztag pro Woche (und keine Luftfilter, keine Schnelltests).
  • Entlastung durch die Großeltern: Haben wir immerhin zeitweise, aber immer mit der Sorge, die teils mehrfach vorerkrankten und immer noch nicht geimpften Senioren anzustecken (z.B. über das Schulkind, das einmal pro Woche in die Schule muss, da Präsenzpflicht).
  • Entlastung durch Hobbys der Kinder: Gibt es nicht mehr, alles coronabedingt ausgesetzt.
  • Entlastung durch Soziales Netzwerk: Geht nicht, da: zu viele Kontakte = zu hohes Infektionsrisiko.
  • Entlastung durch persönliche Auszeiten (Sport/Freunde/Hobbys): Moment, ich muss kurz lachen. Äh, keine Zeit mehr für so was und das meiste geht auch nicht konform mit Isolation/Infektionsschutz.
  • Entlastung durch Impfschutz? Jetzt höre ich vielleicht Sie selbst kurz lachen, denn ich vermute, dass Sie als Insider im Politikbetrieb wohl einen noch besseren Eindruck vom Versagen der hiesigen Impforganisation haben.

Wir sind ganz auf uns allein gestellt

Sie sehen also, wir bewegen uns seit einem Jahr in einem sehr engen Rahmen. Wir sind auf uns allein gestellt. Unser Leben besteht nur noch aus Arbeit und Pflichten, denn das ist natürlich wirtschaftlich sinnvoll – vor allem für den Staat. Freizeit, Freude, Zerstreuung, Sozialleben, alles das also, was das Leben lebenswert macht, findet seit über einem Jahr nicht mehr statt.

Wir haben uns dem untergeordnet. Wir haben uns an alle Regeln gehalten. Wir haben Kontakte massiv eingeschränkt. Wir haben unsere Tochter seit vielen Monaten nicht mehr in die Kita gebracht. Wir machen Schnelltests, bevor wir die Kinder zu den Großeltern geben. Aber wofür das alles?

Wofür all diese Mühen, wenn jetzt doch alle durchseucht werden?

Wofür all diese Mühen, wenn die Infektionszahlen nun doch wieder durch die Decke gehen? Im Moment haben wir eine große Befürchtung: Dass es trotz all unserer Mühen nur noch eine Frage der Zeit sein kann, bis auch wir uns infizieren. Können Sie sich vorstellen, was das für ein Gefühl ist? Wir haben alles getan, was in unserer persönlichen Macht steht, um mitzuhelfen, das Virus einzudämmen. Und nun sehen wir uns einer Politik gegenüber, die sagt: Scheißegal!

Die Büros: Weiter offen. Die Fleischfabriken: Läuft. Die Querdenker-Demos: Amtlich geschützt durch unsere brave Polizei, die lieber die linke Rad-Gegendemo blockiert, als sich die Maskenverweigerer vorzuknöpfen. Unsere Politiker: Bereichern sich bei Masken-Deals und gehen abends schön auf Spendendinner. Glauben Sie mir: Wir sehen das alles!

Und mit Verlaub, es fühlt sich an, als hätte man uns ein ganzes Jahr lang einfach nur verarscht. Es hätte viel eher klar sein müssen – und im Grunde war es das auch, denn die Wissenschaftler/innen prognostizieren das seit Monaten – dass halbgare Lockdowns keine ausreichenden Effekte bringen – schon gar nicht, wenn B.1.1.7 sich so massiv ausbreitet. Und ich sage Ihnen eines: Die Situation, die Sie – als Politiker/in und damit Mitverantwortliche/r für dieses Versagen – produziert haben, ist eine Situation, die Familien einfach nicht mehr ertragen können.

Für wen machen Sie eigentlich gerade Politik?

Ich weiß nicht, für wen Sie gerade Politik machen. Für uns und eine große weitere Masse an Bürgerinnen und Bürgern jedenfalls nicht. Ich fühle mich durch diese Politik nicht vertreten, ich lehne sie aus vollstem Herzen ab. Ich möchte geschützt werden vor diesem Virus und ich möchte auch meine Kinder schützen können (eins davon befindet sich übrigens gerade noch in meinem Bauch, denn zu allem Überfluss erwarte ich auch noch ein Baby, weshalb ich mich und meine Familie umso mehr schützen möchte).

Sie wissen so gut wie ich: Es geht hier nicht um eine kleine Erkältung oder eine fiese, aber gut zu verkraftende Grippe. Wir reden hier immer noch von einem Virus, das unberechenbar zu sein scheint. Die Kliniken melden gerade seit Ausbruch der Mutation B.1.1.7 immer mehr jüngere Menschen mit schweren Verläufen. Was würde mit meinen Kindern passieren, wenn mein Mann und ich beide ins Krankenhaus müssten? Was würde mit meinem ungeborenen Baby passieren, wenn Corona bei mir einen schweren Verlauf nehmen würde?

Diese Situation ist kein Menschenexperiment!

Und auch wenn ich nicht sofort mit dem Schlimmsten rechnen möchte und optimistisch davon ausgehe, dass es uns schon nicht so arg treffen würde, so denke ich doch an all jene Menschen, die kein Glück hatten oder haben werden. Als Politiker/in kennen Sie sicher die Zahlen von Personen, die an Covid gestorben sind oder mit Long Covid und anhaltenden Symptomen zu kämpfen haben. Und falls nicht, dann empfehle ich Ihnen, sich diese Zahlen zu besorgen und sie gründlich zu studieren. Vielleicht fragen Sie auch die Krankenkassen, wie sehr die sich darauf freuen, in den nächsten Jahrzehnten Tausende von Langzeitgeschädigten versorgen zu dürfen.

Diese Situation hier ist kein Menschenexperiment. Wir können nicht „mal schauen“ wohin uns Lockerungen, Sonderzonen, offene Schulen und Kitas und eskalierende Querdenker-Demos führen. Das ist ein Spiel mit Menschenleben, es ist unethisch und absolut inakzeptabel. Und nebenbei ist es ein Schlag ins Gesicht für alle Familien wie meine, die seit mehr als einem Jahr alles versuchen, um Infektionen zu vermeiden.

Mein Appell an Sie: Tun Sie endlich etwas!

Daher zum Schluss erneut mein Appell: Tun sie etwas! Schauen Sie nicht zu, lassen Sie die Dinge nicht irgendwie weiter laufen. Senken Sie die Infektionszahlen und zwar sofort! Denken Sie sich Methoden aus, die funktionieren (strikter Lockdown, Grenzen zu, Büros zu, Fabriken dicht, Einreisen beschränken, danach Testungen und Luftfilter in Schulen, Bürogebäuden usw., Impfungen beschleunigen, alles was hilft!) und setzen Sie diese um.

Schützen Sie die Menschen dieser Gesellschaft. Schützen Sie Familien wie meine. Geben Sie uns und der ganzen Gesellschaft eine Perspektive. Kommunizieren Sie endlich! Informieren Sie transparent darüber, welche Ziele mit welchen Maßnahmen erreicht werden können. Sorgen Sie dafür, dass das Leben der Menschen in diesem Land nicht mehr allein aus Pflichten besteht, sondern dass Freizeit und Erholung wieder möglich werden. Für uns und so viele andere Familien ist gerade gar nichts mehr möglich. Und nach einem Jahr sind unsere Kraftreserven mehr als aufgebraucht.

Deshalb tun Sie endlich das einzig vernünftige: Senken Sie die Infektionszahlen! Die Null sollte das Ziel sein, um nicht erneut in ein ständiges auf/zu/auf/zu/auf zu verfallen. Aber das weiß die Wissenschaft besser als ich. Also hören Sie der Wissenschaft zu und dann tun Sie Ihren Job.

Mit müden Grüßen
Anna Sophie Pietsch
Bloggerin, Texterin, Autorin, Steuerzahlerin und mehrfache Mutter

11 Kommentare zu „Ende Gelände

  1. Akademie äKathrin

    Liebe Anna Sophie,

    Danke für den Post. Du sprichst mir aus der Seele. Gerne übernehme ich die ersten Absätze für Post an unsere Landes- und Kreispolitik, wenn du einverstanden bist.
    Viele Grüße, Kathrin

  2. Lara

    Ich gebe dir „standing ovation“ für diesen Text!

  3. Jessica

    Genauso ist es. Die Kinder jetzt in der Schule zu testen, während die Inzidenzen Richtung 200 schlittern, ist wie in den Ofen pusten. Ich erkläre meinen Kindern gerne die Notwendigkeit des Testens, wenn ich das Gefühl habe, dass es für sie mehr Sicherheit und Perspektive bringt, aber solange das alles nur ein Stochern im dunklen ist, sie in vollen öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen und das die Wahrscheinlichkeit eines positiven Tests und den damit verbundenen eher unangenehmen Situationen für meine Kinder erhöht, solange sie die einzigen sein sollen, die ihren Beitrag leisten, solange ist das was unsere Politik macht auch leider nicht die Politik derer, die sie jetzt und in Zukunft wählen sollen.

    • Ich habe im Radio vor ein paar Wochen ein Interview mit einem sehr wütenden Kinderarzt gehört, der erzählte, dass es Vorschläge über Vorschläge an die Politik gäbe, die aber alle nicht umgesetzt würden. Sein Beispiel war Bonn: Viel zu viele Kinder in viel zu vollen Schulbussen. Vorschlag war: Schulanfangszeiten entzerren, dafür mehr Busse zu den entsprechend geänderten Zeiten einsetzen. Wurde abgeschmettert, weil: „Dafür haben wir kein Personal“. Und das war es dann! Genau so wird mit Kindern nämlich umgegangen. Egal was die Situation verbessern könnte: Können wir nicht, haben wir nicht, machen wir nicht. Unterm Strich steht wahrscheinlich meistens eher ein „Wollen wir nicht“ oder „Keine Lust, weil kompliziert zu organisieren“.

  4. Annika Fröhlich

    Liebe Sophie,
    dein Artikel trifft absolut ins Schwarze. Bei allem Ärger über die Situation tut es sehr gut, zu lesen, dass man damit nicht alleine ist.
    Besonders die Tatsache, dass ihr eure Tochter offenbar auch nicht in die Kita bringt, beruhigt mich. Wir haben, um das Infektionsrisiko für unsere Familie so gering wie möglich zu halten, unsere Tochter auch seit Dezember zuhause (dadurch, dass ich in Elternzeit bin, können wir uns das leisten) und um uns herum gehen alle Kinder weiter wie immer in den Kindergarten. Das macht es für uns nicht einfacher, schließlich wollen wir natürlich nicht, dass sie sozial völlig den Anschluss verliert. Und so diskustieren, drehen und wenden wir das Thema beinahe täglich und kommen bisher letztlich immer zu dem Schluss, dass wir uns besser fühlen, wenn sie nicht jeden Tag auf so viele Kinder trifft. Auch wenn wir wissen und auch merken, dass ihr die Kinder sehr, sehr fehlen. Es fühlt sich an, als könnte man es nur falsch machen. Und solange es für Kindergärten (und Schulen) keine wirklichen, ernstzunehmenden Konzepte zum Schutz aller gibt, wird das wohl leider auch so bleiben.
    Haltet gut durch und bleibt gesund! Alles Liebe für dich und deine Familie.

    • Danke dir, liebe Annika. Ich kann ganz ehrlich viele Eltern verstehen, die ihre Kinder in Kiga und Schule gehen lassen. Die Belastung ist einfach zu krass, das merke ich ja an unserem eigenen Familienleben. Für mich überwiegt aber aktuell einfach die Sorge, dass wir uns auf den letzten Metern die Infektion einfangen – und dann bin ich ja auch noch schwanger.

      Oft komme ich mir dabei auch wie eine Außerirdische vor, aber dann kriege ich die Email, in der die Kitaleitung über große Corona-Ausbrüche in den benachbarten Kitas berichtet und bin mir sicher, dass Vorsicht gerade einfach am besten ist. Ich denke, viele Eltern blenden die Gefahr auch einfach aus, weil es gefühlt das kleinere Übel ist. Und ich kann das echt verstehen, kann es für mich aber so nicht. Da ticken wir vermutlich ganz ähnlich.

      Ich wünsche euch auch weiterhin gutes Durchhalten und bleibt gesund!

  5. Katja

    Liebe Sophie und alle anderen Kommentatorinnen,

    ich stimme euch da schon grundsätzlich zu.
    Ich sehe aber durch meine Arbeit als Grundschullehrerin (in meiner Klasse sind 20 Kinder), dass 20 Eltern 20 unterschiedliche Dinge wollen und fordern. Was die einen gut finden (Maske, Tests, Sicherheit) geht für die anderen gar nicht (psychische Schäden der Kinder)! Und ich bin inzwischen auch nicht mehr sicher, was richtig und was falsch ist. Deshalb widerstrebt es mir, so pauschale Forderungen in die Welt zu schreien, als ob es so einfach wäre und ich es ganz schnell viel besser könnte.

    Ich schicke meine Kinder aktuell in Kiga und zur Tagesmutter – dafür bin ich gestern von einem Vater auf dem Spielplatz angegangen worden (ziemlich rüde sogar). Er fände das unmöglich, aktuell seien gerade Ferien und nächste Woche sind die GS (in BaWü) ja zu – das sei ja das Letzte! So! Der gleiche Vater schimpft eine Viertelstunde später über die Lehrerin seiner Tochter, die kaum was macht, viel zu wenig Videokonferenzen etc. anbietet und seine arme Tochter…
    Was ich damit sagen will? Jeder fordert aktuell genau das, was er will und braucht – ohne auf die Hintergründe und auf die anderen zu achten. Wie soll ich als Lehrerin tollen Fern-Unterricht machen (was ich möchte), wenn ich eine 2-und einen 5-jährigen daheim habe? Wie soll ich meine Kinder daheim lassen und meinen Beitrag leisten, dass die Zahlen runtergehen, wenn ich unterrichten soll???
    Und dieses Dilemma kann doch aktuell auch niemand auflösen, oder ?! Wie soll die vielgeforderte Unterstützung für Familien denn aussehen??? Noch nie habe ich einen konkreten Vorschlag dazu gelesen – und jetzt auch hier nicht bei dir, Sophie. Sag mir doch mal ein Beispiel, damit ich mir das vorstellen kann.

    • Liebe Katja, ich glaube, du verstehst da was falsch. Mein Text ist kein „pauschale Forderungen in die Welt schreien“, sondern eine Darlegung meiner Lebensrealität, die mich seit über einem Jahr zermürbt. Diese Lebensrealität teile ich mit sehr vielen anderen Familien.

      Natürlich ist mir klar, dass all diese Familien daraus unterschiedliche Wünsche ableiten. Ich bin jedoch der Überzeugung, und die Wissenschaft stützt mich da, dass nur eine deutliche Senkung der Infektionszahlen, am besten nahe Null, uns alle an das Ziel bringt, das wir uns alle wünschen: Alltag für unsere Kinder – und damit auch für uns.

      Nein, ich werde hier nun keine Lösungsvorschläge runterschreiben, wie du von mir verlangst. Es gibt sie zuhauf da draußen, von Menschen, die viel mehr vom Thema verstehen als ich. Aufgabe der Politik wäre es, diesen Menschen zuzuhören. Ich prangere an, dass genau das gerade nicht passiert. So und nicht anders ist mein Text gemeint. Wird es dir nun verständlicher?

      • Jessy

        Liebe Sophie,
        du sprichst mir aus dem Herzen, obwohl ich keine Kinder habe! Großen Applaus für dein Statement!!!
        Es geht nicht darum, was einzelne Eltern wollen. Es geht darum, was sinnvoll ist, diese Pandemie endlich zu stoppen, damit endlich wieder normales Leben möglich ist! Und wie das geht, hat die Wissenschaft bereits belegt: am wirksamsten sind weitreichende Kontaktbeschränkungen! Schluss mit dem Rumgeeiere der Politik! Ein harter richtiger Lockdown muss her!

  6. Lara

    Liebe Sophie,
    Was für einer toller Text – Danke dafür!
    Ich bin grundsätzlich auch für das Testen von Schulkindern. Allerdings sollen sich hier in Berlin ab übernächste Woche alle Kinder in der Schule selber testen. Und leider reden wir nicht über Gurgel-, Spuck- oder sog. Lolly-Tests, sondern über sog. Popeltests, was bedeutet, dass sich mein sechsjähriger Erstklässler das Stäbchen 2,5 cm tief selber in die Nase stecken soll. Ich selber habe mit der kleinen Kindernase schon Schwierigkeiten…Und was für eine Zumutung für die Lehrer/innen, vor Unterrichtsbeginn eine halbe Klasse beim Testen zu unterstützen. Es sind so unfassbar viele Fragen ungeklärt 😔
    Liebe Grüße Lara

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