Umzug mit Räupchen (4-Monats-Update)

Das Räupchen-Popäupchen ist vier Monate alt – schon wieder Zeit für ein Eiapopeia-süßes-Baby-Posting. Ja Mann, was soll ich auch sonst schreiben? Das erste Babyjahr gibt ja ansonsten nicht so viel her: Keine Wutanfälle, keine Nahrungsverweigerung, keine blanken Nerven. Das Räupchen soll aber trotzdem schon jetzt einen ordentlichen Platz in diesem Blog bekommen und deswegen fühle ich mich von einer inneren Kraft gezwungen, diese Reihe hier weiter fortzuführen.

Ja, ehrlich gesagt ist mir schon selbst langweilig beim Schreiben dieses Textes. Es passiert auch wirklich gaaaar nix. Wobei, doch: Letztens, als ich fast gar nicht hingeschaut hätte, dann aber zufällig doch, da hat sich das Baby plötzlich völlig selbsttätig umgedreht! Und das, obwohl ich jegliches Frühförderprogramm für Babys U-4-Months nicht durchgeführt habe.

Ehrlich gesagt war es sogar so: Da das Räupchen am liebsten auf dem Rücken liegt und in Ruhe an ihren eigenen Fingern lutscht, drehen wir sie höchst selten auf den Bauch. Das mochte sie bisher nämlich einfach nicht und ich halte nicht so viel davon, mein Baby zu nerven (dafür habe ich in den kommenden Jahrzehnten wirklich noch mehr als genug Zeit).

Das Räupchen wendet sich selbsttätig

Eines Tages vor etwa einer Woche dachte ich aber doch mal wieder daran, das Kind zu wenden. Macht man mit leckeren Pfannkuchen ja auch, kann also so verkehrt nicht sein. Ich platziere das Baby also in Bauchlage und erfreue mich daran, wie prima es sich plötzlich mit seinen Ärmchen abstützt und das Köpfchen lehrbuchartig nach oben streckt. Ha!, denke ich, auch ohne Übung lernen Babys alles ganz allein, wenn die Zeit reif ist!

Nur habe ich die Rechnung da ohne das Räupchen gemacht. Die hält nämlich gar nix davon, ihre neu erlernten Skills auch getreulich auszuführen und dreht sich, schwupp, einfach zurück auf den Rücken. Das sieht ulkig aus, weil sie ihren Kopf dazu als Schwungmittel nutzt. Sie kippt die im Verhältnis zum Körper riesenhafte Mirse einfach sehr weit in eine Richtung und in den Nacken und rumms, kippt der Körper einfach hinterher – form follows function, äh, body follows head oder so.

Da liegt die dicke Nudel also wieder in komfortabler Rückenlage und lutscht in alter Gewohnheit an ihren Fingern. Aber nee, meine Liebe, nicht mit mir! Ich drehe das kleine Faultier also zurück. Und rumms, sie macht es schon wieder. Ok, ok, denke ich, dann lieg halt weiter gemütlich rum. Das Leben birgt später noch genug Herausforderungen. Und die Fähigkeit zur körperlichen Betätigung scheint ja durchaus gegeben.

Neue Skills schon wieder vergessen

Nun ist es ohnehin so, dass das Räupchen ihre neu erworbene Fähigkeit des Sich-eigenständig-Wendens eh schon wieder vergessen zu haben scheint. Sie tut es einfach nicht mehr, sondern meckert in alter Manier los, sobald sie etwas länger auf dem Bauch liegen soll. Wir sind dann nachsichtig und wenden sie wieder.

Ihre immer besser werdenden Greif-Skills kann das Räupchen schließlich auch in Rückenlage trainieren. Und das tut sie mit wachsender Begeisterung. Wir sorgen dafür, dass möglichst oft irgendetwas über ihr baumelt, nach dem sie greifen kann. Beim Renovieren der neuen Wohnung kann das dann schon mal ein Babyspielzeug sein, dass der Mann mit Kreppband am Heizungsregler befestigt. Immerhin hatten wir schon den Teppich verlegt und das Baby lag gemütlich.

Renovieren mit Baby

Renovieren mit Baby ist dann auch gar keine so große Herausforderung, wie ich zunächst befürchtet hatte. Das Räupchen schläft nach wie vor recht viel und so konnte ich sogar ordentlich beim Streichen helfen, während das Baby friedlich im Kinderwagen schlummerte. Und natürlich sind auch die stolzen Großeltern eine große Hilfe, die sich freuen, das Baby mal zwei Stunden im Kinderwagen durch die Straßen schieben zu dürfen.

Unser Umzug rückt also immer näher und ich bin aktuell geradezu euphorisch. Ich freue mich so sehr darauf, von dieser fiesen abknickenden Vorfahrtsstraße wegzukommen, an der wir nun nur noch eine allerletzte Woche leben müssen. Als das Hübchen das erste Mal in der neuen Wohnung war, sagte er erstaunt: „Mama, hör mal!“, und ich: „Was denn?“, und er: „Man hört gar nichts!“. Ja, mein Hübilein, ja, ist das nicht toll? Wobei, selbst jetzt im November hört man noch manchmal die Vögel in den Bäumen zwitschern, die zu beiden Seiten unserer Wohnung in den grünen Innenhöfen wachsen. Und mir wird jetzt erst bewusst, wie sehr mir das Vogelgezwitscher gefehlt hat!

Ich bin wirklich wirklich glücklich darüber, dass das Räupchen nächstes Jahr dort krabbeln und laufen lernen wird. Dass das Hübchen mit seinem Fahrrad rundherum und rundherum im großen Carré fahren darf, wo die Autos bloß parken, aber nicht mit über 50 Sachen rumbrettern. Ruhig und grün zu wohnen ist mit Kindern halt einfach der Jackpot. Und das wir diesen Luxus jetzt sogar mitten in der Stadt gefunden haben, macht mich zu einem sehr zufriedenen Menschen.

Komplett in Wollwalk gekleidet

Mit der Aussicht auf einen ruhigen, vogelzwitschrigen und grünen Frühling kommt mir auch der nahende Winter weniger bedrohlich vor. Und auch ein von Kopf bis Fuß in Wollwalk gekleidetes Baby macht den Winter irgendwie gleich ein bisschen lustiger. Irgendwie habe ich es dieses Jahr geschafft, ziemlich viele tolle Klamotten auf Kindertrödelmärkten abzugreifen und das Räupchen so recht günstig in Wolle und Wolle/Seide-Kombis zu kleiden. Mir tut dabei immer ein bisschen leid, dass das Hübchen als Baby und Kleinkind nicht solche tollen Klamotten hatte. Ich hoffe mal nicht, dass er mich beim Fotos angucken später fragen wird, warum er damals immer diese Lumpen tragen musste. Vermutlich wird er sich eher wundern, warum seine kleine Schwester immer so öko aussah.

Aber naja, öko find ich halt gut. Und das beste an Wolle ist ja eh: Das Baby kann zehnmal draufkotzen, ehe man den Pulli waschen muss. Wolle ist ja quasi selbstreinigend und nimmt fremde Gerüche nur schwer an. Und weil wir hier gefühlt mittlerweile schon täglich waschen, finde ich das dann echt eine lohnende Investition!

Erstes Fläschchen

Jo, gibt es sonst noch was zu erzählen? Vielleicht, dass das Räupchen ihr erstes Fläschchen bekommen hatte – von einem recht verzweifelten Papa nämlich, der ein seit einer halben Stunde schreiendes Baby nicht beruhigt bekam. Seit das Räupchen zwei Monate alt ist, gehe ich ja wieder mindestens einmal pro Woche abends zum Yoga. Ich stille das Baby also, bevor ich gehe und überlasse dann den Jungs die Verantwortung. Dummerweise hat das Räupchen aber seit kurzem beschlossen, recht vehement auf ihren Einschlafschluck zu bestehen. Glücklicherweise hatten wir noch eine Miniportion abgepumpte Milch eingefroren, die das Räupchen dann unter Würgen und Spucken verabreicht bekam. Das Aus-der-Flasche-trinken üben wir wohl noch mal, aber immerhin ging das Einschlafen danach problemlos.

Für den nächsten Notfall habe ich nun schon mal eine Packung Pre-Milch gekauft, weil meine Brüste gerade keine Überproduktion zum schnellen Abpumpen anbieten und ich keine Lust habe, Kleckermengen abzupumpen. Mal schauen, ob es bald nötig wird, die Fertignahrung zu verabreichen. Da ich mir aber eh gerade die erste richtig fiese Herbsterkältung eingefangen habe, die ich bis zum finalen Umzug auskurieren will, werden wir es diese Woche wohl nicht ausprobieren.

Guter Schlaf für alle

Zuletzt vielleicht noch ein kurzer Absatz zum Thema Babyschlaf, weil das ja immer alle interessiert. 😉  Wir sind hier nach wie vor gesegnet mit einem grandios schlafenden Kind. Einzig die Stillabstände sind etwas kürzer geworden und das Räupchen verlangt nun auch nachts etwa alle drei Stunden nach einer Mahlzeit. Da sie danach aber immer recht schnell wieder einschläft, und zwar ganz ohne schuckeln oder herumlaufen, macht mir das überhaupt nichts aus. Erst recht nicht, weil der Mann mich als Ausgleich für die nächtlichen Schlafunterbrechungen morgens schon mal länger schlafen lässt und sich ganz allein darum kümmert, dass ein Hübchen angezogen und zur Kita gebracht wird. 🙂

Auch tagsüber schläft das Räupchen gefühlt doppelt so viel, wie das Hübchen damals in dem Alter. Und weil sie auch in wachem Zustand fast immer fröhlich und gut gelaunt ist, frage ich mich abends manchmal, ob sie heute überhaupt mal länger wach gewesen ist. Ist sie natürlich schon, aber sie ist eben echt ein unauffälliges Baby, das meistens einfach zufrieden ist, wenn sie bei allem dabei sein darf. Und das darf sie uneingeschränkt. Denn ja, dass die Babywippe auf dem Klo steht, hat schon seinen Grund. 😉

Aber das ist schon alles ganz richtig so, ein kleines Baby muss eben immer ganz nah dabei sein – und das gefällt uns allen ziemlich gut so. Allen voran dem Hübchen, dessen erste Frage nach Kita-Ende lautet: „Wo ist das Raupelinchen?“ und der ihr immer ihren Schnulski-Populski sucht, wenn sie ihn verloren hat. Ja, ich würde lügen, wenn ich sagte, da würde mir nicht das Herz aufgehen. Jetzt nach vier Monaten kann ich eindeutig sagen: Doppelte Kinder, doppelte Liebe! Ist echt kein Mythos!

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