Wie geht Vereinbarkeit ohne Kinderbetreuung? Gar nicht!

Mein Blog hat Sommerloch. Und natürlich wäre es ganz wunderbar, wenn es sich um eine gemütliche Flaute handeln würde, die sich daraus ergäbe, dass ich mich in Sommerfrische befände – in Warnemünde oder vielleicht lieber in Davos. Aber, ihr anderen berufstätigen Eltern ahnt es bereits, eine Blog-Flaute im Sommer kommt vor allem durch eins zustande: Stress durch Lücken in der Kinderbetreuung.

Ja, ich weiß, es ist Klagen auf hohem Niveau, denn mir glücklicher Kleinkindmutter bleiben zumindest noch die richtigen langen sechs Höllenwochen erspart, besser bekannt als „Sommerferien“. Worüber Lehrer*innen sich freuen (endlich mal Urlaub ohne lästiges Klassenarbeiten-Korrigieren und so), ist für Eltern ein kaum zu lösendes Rätsel – und Gnade sei denen, die keine enkelkindbegeisterten Großeltern in petto haben.

Im Grunde bin ich also noch ganz gut dran, mit meinem Kleinkind, das noch nicht von absurd langen Schulferien betroffen ist (wobei ja weniger das Kind betroffen ist, als die Eltern). Aber dieser Sommer ist eine Ausnahme, weil das Hübchen von der Tagesmutter in die Kita wechselt. Und dummerweise haben die beiden sich natürlich nicht abgesprochen, was heißt: Die drei Wochen Urlaub der Tagesmutter überschneiden sich kein bisschen mit den drei Wochen Schließzeiten der Kita. Macht unterm Strich: Sechs Wochen ohne Kinderbetreuung. Plus anschließender Eingewöhnungszeit.

Acht Wochen ohne Kinderbetreuung

Ich rechne also derzeit mit optimistischen acht Wochen völlig ohne oder mit unzureichender Kinderbetreuung. Ich bin ja einerseits sehr dankbar dafür, dass ich mich so schon mal langsam an Zustände gewöhnen darf, die ja so oder so in einigen Jahren auf mich zukommen. Andererseits bin ich seit zwei Wochen nahezu durchgehend am Fluchen über die Unvereinbarkeit von Kind und Arbeit ohne Kinderbetreuung.

Ich habe wirklich nicht den blassesten Schimmer, wie manche Frauen es tatsächlich schaffen, ihre Kinder Zuhause zu betreuen und gleichzeitig noch selbstständig zu arbeiten. Und wer das schafft, hat wohl mindestens ein dickes-fettes R-E-S-T-E-C-P verdient!

Kann ich nicht, will ich nicht

Ich persönlich schaffe das gerade alles nur, weil ich eben muss. Und auch wenn es mir natürlich gut gefällt, wenn ich irgendwo mal wieder über die viel gepriesene Effektivität von berufstätigen Müttern lese – die ja auch absolut auf mich zutrifft. Das ist trotzdem alles nix für mich! Weil neben Arbeit und Kind momentan alles andere hinten runter fällt. Weil ich mich einfach lieber auf eine Sache konzentriere anstatt mich dauerhaft zweizuteilen. Weil ich abends lieber zum Yoga gehen oder mit einem Buch auf dem Sofa liegen würde, anstatt am Schreibtisch zu sitzen.

Meine ganz persönliche Schlussfolgerung ist also: Vereinbarkeit ohne Kinderbetreuung ist für mich nicht machbar. Kann ich nicht, will ich nicht, würde ich mir niemals auf Dauer zutrauen. Und dem Mann auch nicht, der trotz Vollzeitjob derzeit auch ganz schön gefordert ist um mich so oft es geht zu entlasten. 

Zum Glück wird das Ganze bei uns ja nicht zum Dauerzustand und in zwei Wochen wartet dann sogar wirklich eine Sommerfrische auf mich, auf die ich mich schon sehr arg freue. Seht mir ein Einstauben des Blogs also ein bisschen nach. In so einem Leben wie meinem ist leider nicht immer Zeit für die Dinge, die richtig Spaß machen. Aber das kennt ihr zum Glück ja fast alle genauso gut wie ich.

5 Kommentare zu „Wie geht Vereinbarkeit ohne Kinderbetreuung? Gar nicht!

  1. Ich habe auch 6 Wochen zu überbrücken und hatte vorab große Panik davor. Jetzt, wo ich alle Aktivitäten runterfahre, freue ich mich auf die gemeinsame Zeit mit den Kindern, vor allem mit der Tochter (6), die bald ein Schulkind sein und daher kaum noch selbstbestimmte Zeit haben wird.
    Mach Dir keine Sorgen wegen des Blogs. Wenn die Zeit dafür wieder dran ist, wirst Du mit Freude und Energie „Content“ produzieren. Und wer sich langweilt, kann ja auch ein bisschen im Archiv fühlen. Schöne Grüße für einen guten Sommer!

    • Danke dir, ja ich denke eine Sommerpause ist auch mal ganz OK!

      Wenn ich Zeit fürs Hübchen habe, dann kann ich auch gut einfach Ferien mit ihm machen und alles gut. Das Blöde ist nur, wenn ich gleichzeitig eigentlich arbeiten muss. Das ist echt schwierig!

      Aber das gröbste ist jetzt geschafft und es geht in den Urlaub! 🙂

      Sorry fürs späte Freischalten übrigens. Irgendwie funktioniert meine E-Mail-Benachrichtigung nicht. Ich muss mich mal drum kümmern.

  2. Pingback: Linktipps #7 - Meine Blogfunde im Juli 2016 - Mama geht online

  3. Hi Sophie,
    puh ich dachte schon ich bin der einzige der das nicht auf die Reihe kriegt. Ich bin auch Selbstständiger und musste meine Arbeit des Kindes wegen in die Nacht verlegen – ganz schön anstrengend. Doch eine bessere Lösung habe ich leider auch nicht. Deshalb freue ich mich schon auf September.;-). Lg Karl

    • Ich glaube, wir sind da nicht allein. Also an unserer Unfähigkeit liegt es bestimmt nicht. 😉 Bei uns wird es auch ab September wieder ruhiger, wenn die Kita-Eingewöhnung geschafft ist. Und ich freue mich schon seeehhhr drauf.

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