Wenn Mütter sich alleine fühlen

„Seit ich Mutter bin gibt es mein altes Leben nicht mehr“. So lautet der Titel eines Textes auf dem Blog Stadt Land Mama, wo ich immer gerne mal vorbeilese. Mich hat dieser Text gestern nachdenklich gestimmt – fast schon traurig, wobei das auch meinen Schwangerschaftshormonen geschuldet sein kann. 😉 In besagtem Text berichtet eine Mutter jedenfalls, wie unwohl sie sich vier Monate nach der Geburt ihres Kindes in ihrer Haut fühlt.

Dass eine Frau sich vier Monate nach der Geburt unwohl in ihrer Haut fühlt, ist an sich ja erstmal nichts ungewöhnliches. Vier Monate sind eine verdammt kurze Zeit und bei vielen Frauen sind dann noch nicht mal alle (physischen oder auch psychischen) Wunden der Geburt verheilt. Erst neun kraftraubende Monate Schwangerschaft, danach ein so unvergleichlich aufregendes Erlebnis wie eine Geburt und anschließend ein kleines Baby, das im schlechtesten Fall mehr schreit als schläft.

Klar, dass die meisten Mütter da nicht gerade in Hochform sind! Die Brüste schmerzen, der Schlafmangel zerrt, das Baby verlangt vielleicht nach ständigem Körperkontakt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich ziemlich wütend dachte: Das erzählt einem vorher auch keiner!* Und ich weiß noch sehr gut, dass ich unter nichts so sehr gelitten habe wie unter diesen riesigen, wahnsinnig schmerzenden, kurz vorm Milchstau stehenden Monsterbrüsten (von Körbchengröße A auf D! SOWAS erzählt einem wirklich vorher keiner!!).

„Ich will mein altes Leben zurück!“

Aber trotzdem hat der oben erwähnte Text mich schockiert. Da erzählt eine junge Mutter, wie sie ihr altes Selbst vermisst. Wie sie sich gar nicht mehr wiedererkennt: Ungeduscht, mit strähnigen Haaren, etlichen Extrakilos und mit keinerlei „brauchbaren“ Gedanken mehr im Kopf. Ihr altes Leben, sie schick und adrett, beruflich erfolgreich und mitten im Leben, scheint Lichtjahre entfernt.

Und zwischen ihren Zeilen schreit sie mir zu: Ich will doch auch nur mal wieder duschen! Kurz meine Ruhe haben! Vielleicht auch mal einen Kaffee mit einer Freundin trinken! Und ich frage mich: Warum zur Hölle ermöglicht ihr das eigentlich keiner?

Und ich merke: Dieser Text macht mich eigentlich gar nicht traurig, sondern viel mehr wütend. Weil ich die Autorin des Textes verstehen kann. Weil ich nämlich weiß, dass es die Hölle ist, wenn man völlig allein für ein wenige Monate altes Baby verantwortlich ist. Weil es an den Nerven zehrt und einen manchmal vor Langeweile in den Wahnsinn treibt. Wenn man dann noch ein Baby von der eher anstrengenden Sorte erwischt hat, schlittert frau gerne mal mitten in den Mutter-Burnout.

Warum hilft da denn keiner?!

Die ganze Thematik erinnert mich an einen Text bei Von guten Eltern, in dem der Mann von Bloggerin Anja kürzlich an alle Mütter appellierte, sie sollten ihre Männer mehr in die Verantwortung nehmen. Er schreibt:

„Ich kann aus eigener Erfahrung nur ganz deutlich sagen: Liebe erschöpfte Mütter, sagt es euren Partnern. Sagt es ihnen freundlich, aber deutlich, dass ihr Hilfe und Unterstützung benötigt.“

Ja, denke ich, und sagt nicht nur das euren Männern! Sagt ihnen auch, wie scheiße ihr es findet, dass ihr sie überhaupt daran erinnern müsst! Sagt ihnen am besten noch bevor ihr überhaupt schwanger seid, dass ihr nur ein Baby mit ihnen bekommen werdet, wenn sie sich auch darum kümmern werden. Oder sucht euch noch besser direkt einen Mann, dem ihr solche Fragen gar nicht erst stellen müsst, weil ihr die positive Antwort eh schon kennt. Im Stadt-Land-Mama-Text schreibt die überforderte Mutter:

„Nie nie nie nie hätte ich gedacht, dass sich das Leben so verändert, wenn man Mutter ist. Wobei – eigentlich hat sich nur MEIN Leben verändert. Mein Mann sieht nach wie vor toll aus, wenn er ins Büro [geht] oder vom Büro kommt. Er hat nach wie vor spannende Meetings und tolle Kunden.“

Dass der Mann schick aussieht, wenn er ins Büro geht, geschenkt. Vollgekotzte Jogginghosen sind eben nicht jederzeit angebracht. Aber die kann er ja prima wieder anziehen, wenn er nach Hause kommt. Weil dann mal die Mama ein Stückchen „altes Leben“ zurückhaben darf. Sport machen, sich schick anziehen, vielleicht sogar ausgehen. Oder auch einfach: Sich nur mal die Haare kämmen. Drei Seiten im Lieblingsbuch lesen. In aller Ruhe eine Tafel Schokolade essen.

Warum lassen wir junge Mütter so im Stich?

Über das Verhalten des Mannes, wenn er dann Zuhause ist, abends und an den Wochenenden, ist im Text nichts erwähnt. Aber ich frage mich, ob das Befinden der Mutter so schlecht wie beschrieben sein kann, wenn der Mann sie in seinen freien Zeiten tatsächlich genug entlastet. Und insgesamt frage ich mich auch mal wieder, in was für einer merkwürdigen Gesellschaft wir eigentlich leben, in der wir junge Mütter derart im Stich lassen. Wo sind die Freundinnen, Nachbarn, Eltern und Schwiegereltern, die hier an so vielen Stellen eine große Hilfe wären?

Die vorbildliche Kleinfamilie ist mal wieder ein hartes Los. Wer Hilfe sucht, muss aktiv danach fragen und schämt sich dabei meist noch. Denn „die anderen“ kriegen das ja auch alle allein hin. Und vielleicht ist der Text genau deswegen dann doch wieder extrem positiv: Weil er allen anderen verzweifelten Baby-Müttern zeigt: Ihr seid nicht allein! Wir fühlen uns alle gleich scheiße!

Und vielleicht finden ja dadurch dann mehr Frauen den Mut, zu sagen: Ich schaffe das alleine aber nicht! Was dann wiederum der erste Schritt sein kann, Hilfe zu suchen und Unterstützung einzufordern. Und der zweite wäre in meiner idealistischen Welt dann, dies gar nicht mehr zu müssen. Weil das Umfeld es nämlich irgendwann von selbst weiß: Alleinsein mit einem Baby macht keinen Spaß! Und deswegen helfen wir gern!

*Ich lese übrigens gerade das Buch „Das erzählt einem ja keiner“ von Hollie McNish und es ist so großartig! Ihr lest in Kürze hier im Blog darüber!

46 Kommentare zu „Wenn Mütter sich alleine fühlen

  1. Ja, das ist ein interessanter Text. Ich frage mich manchmal auch, warum man sich als Vater seiner Kinder einen Mann aussucht, der kein Interesse an Familienleben hat, der offensichtlich keine Arbeitszeit reduzieren will und davon ausgeht, dass Kind und Haushalt Aufgabe der Frau ist. (Wobei man sich irren kann, das habe ich am eigenen Leib erfahren: vorher ausgehandelt, dass er an zwei Abenden pro Woche zuständig für das Kind ist, und dann sehr überrascht festgestellt, dass er dann an den anderen 5 Abenden zum Sport geht oder auf Surftrips ist. Familienzeit gab es nur an den Abenden, an denen er „zuständig“ war. Die Trennung folgte dann recht rasch, und NACH der Trennung kümmerte er sich vorbildlich.)
    Da spielen sicher viele Gründe mit rein: viele Frauen finden erwerbszentrierte Männer attraktiv, die eben auch viel arbeiten und das nicht ändern wollen. Viele Frauen verdienen deutlich weniger als ihr Mann, so dass schnell klar ist, wer für welchen Bereich zuständig ist. Das sind diese fiesen tradierten Rollenbilder…

    • Ja ich denke auch, dass viele Frauen (und auch Männer), mehr als ihnen bewusst ist, von alten Rollenbildern und Erziehungsmodellen geprägt sind. Das wird man nur schwer los. Vielleicht spielt bei mir auch tatsächlich eine Rolle, dass meine Mama (bis heute glücklich verheiratet) mir immer gesagt hat: Such dir bloß einen Mann, der viel mithilft! Mein Papa ist da nämlich nicht so vorbildlich. 😀

  2. Marie

    Der Text spricht mir aus der Seele. Genau so habe ich mich auch gefühlt. Und weil jeder – EINFACH JEDER – wie selbstverständlich davon ausgegangen ist, dass ich als frischgebackene Mama superglücklich war, bin ich auf sehr viel Unverständnis gestoßen. Das ist offenbar immer noch ein Tabuthema.

      • Mrs X

        Huhu, der Text ist schon älter. Aber ich denke, dass wir hier noch locker 100 Jahre warten können bis sich in den Köpfen was ändert. Leider kenne ich nicht wenige Männer die so denken. Und welche zu treffen für die es selbstverständlich ist mit zu helfen -eine Rarität. Wobei ich denke, dass man das nicht alleine auf die Männer schieben kann. Es ist die Gesellschaft in der wir leben. Es wird nun mal erwartet, dass man als Frau ( wenn man sich schon für Kinder entschieden hat) mehr leisten muss als ein Mann. Umgekehrt werden die Männer gefeiert, wenn sie mal mit dem Kind zum Spielplatz gehen. Ich sage das heute aus der Perspektive einer Alleinerziehenden. Und kann ich schon sagen, dass man alles wirklich alles alleine stemmen muss. Vom Umzug hin bis zum Aufbau von Möbeln, Handwerkliche Dinge, formale Dinge und vieles mehr…alles alleine gestemmt. Ich habe aufgehört zu hoffen, dass nette Menschen noch vorhanden sind. Es ist extrem frustrierend und ja es ist wie du sagst, ich schäme mich Hilfe einzufordern, da ich sonst ständig dumme Kommentare zu hören kriege. A la “ Ihr Frauen wollt doch emanzipiert sein, also regelt es alleine“ , „Selbst schuld, du wolltest es ja so. Also trag die Konsequenzen gefälligst allein“ „Wo arbeitest du denn? Du studierst doch nur?“ usw. usw.

        Das musste ich mal eben los werden. Ich denke ich werde mir einen Psychologen holen. Weil es neben den Rückenschmerzen noch an den Nerven zerrt.

        Wollte es nur mal eben los werden. Danke für die Aufmerksamkeit.

        Und toller Blog. Danke dass du das ansprichst.

        Liebe Grüße

        • Mr X

          Liebe Mrs X.
          Es gibt zwei Seiten in der heutigen Gesellschaft, nun sogar die Mütter, die Ihre Kinder abgeben, um sich selbst glücklich zu machen.
          Ich sage das aus der Perspektive eines (unerwarteten) Alleinerziehenden Vaters. Die Mutter verfiel nach 8 Jahren „ Kindhaben“ in einen Selbstverwirklichung und Nachholbedarf-Egoismus, und schwupp war sie weg, um alleine glücklich zu leben.

          Ja, in der Tat, ein schöner Blog.

          • Blubbs

            Hallo Mr. X, hat sie sich in den Jahren davor vielleicht völlig verausgabt und sich sozusagen aufgegeben, weil sie zu wenig oder keine Unterstützung hatte? Das ist natürlich der traurigste Weg.Ich möchte auch keine Partei ergreifen, da ich eure Vorgeschichte nicht kenne. Manchmal möchte ich auch einfach das Handtuch werfen, weil ich mich überfordert fühle und selbst vom Papa wenig bis keine Unterstützung bekomme , aber ich könnte, obwohl mir eine gewisse Auszeit sicher gut tun würde, nicht ohne meine Jungs leben. Liebe Grüße

  3. Mareike

    Ja, das berühmte Dorf, das man braucht um Kinder großzuziehen. Dein Text hat mich sehr angesprochen.

    Ich fühlte mich anfangs auch oft alleine und habe dann meine Wickeltasche gepackt und 4 von 5 Tagen woanders hin gefahren – Kurse, Freundinnen, Familie. Sonst wäre mir die Decke auf den Kopf gefallen. Ich glaube, wir sind gar nicht dafür gemacht, Kinder „alleine“ groß zu ziehen. Keiner hat die Nerven dafür 😉 aber unsere Gesellschaft ist nun mal mittlerweile so. Einzig was hilft, das wir Mütter uns zusammen tun, die Väter und Großeltern in die Pflicht nehmen und uns unsere Zeiten nehmen. Das ist schwierig, braucht Mut, aber nur so wird es besser.

    • Ich hatte leider nie Nerven für Krabbelgruppen und ähnliches. Da wurde ja nur noch mehr über die Farbe der Ausscheidungen der Baby gesprochen, wenn du verstehst was ich meine. 😉 Ich brauchte vor allem mal nicht-Baby-Input. Ich mochte vor allem die Treffen mit Freund*innen (mit oder ohne Babys dabei), bei denen ich mal wieder über andere Themen reden konnte. Aber du hast in jedem Fall Recht: Rauskommen und Menschen treffen hilft enorm!

      • Mareike

        Je älter mein Kind wurde umso mehr ging es mir genauso – wenn und mittlerweile treffe ich auch manchmal ganz bewusst alleine meine Freundinnen, ohne Kinder.

        Aber auch da muss auch jeder seinen Weg finden. Hauptsache, man macht was einem gut tut!

  4. Nadine

    Also, die Freundinnen hatte ich. Die konnten mir mein Kind nicht abnehmen, aber die haben Zeit mit mir verbracht und das war immer sehr schön.
    Eltern und Großeltern wohnen einfach mal zwei Stunden weg und sind größtenteils noch selbst berufstätig.

    Ich habe den Originaltext nicht gelesen, aber mein Fazit nach über einem Jahr Elternschaft: Es ist super, und mittlerweile oft wesentlich weniger schlimm, als man so hört (und ich bin im Moment sogar Vollzeit zuhause, wenn auch nicht so richtig selbst ausgesucht). Aber auch ich habe unterschätzt wie hart es ist, wenn man nur zu zweit ist und nur sich gegenseitig entlasten kann. Was wir machen. Mein Mann ist super. Wir lassen einfach beide Federn.

    Und die ersten vier Monate fand ich auch schrecklich, und ihm nachhinein glaube ich, dass das dem Schlafrhythmus und der Müdigkeit und dem bei uns Dauerstillen geschuldet sein muss. Ich würde beim nächsten Mal z.B. zufüttern und nicht vollstillen, weil es bei uns einfach ein ziemlich krasser Akt gewesen ist.
    Ja, und die Langeweile, die finde ich auch schrecklich. Jetzt gerade wieder akut. Im zweiten Jahr sogar schlimmer als im ersten, weil da viel mehr los ist und die Hoffnung immer war, dass ich ab dem ersten Geburtstag wieder halbtags arbeiten gehe. Ich fang jetzt vielleicht einen Fernlehrgang an, damit ich was für den Kopf tun kann. Netterweise beschäftigt sich mein Kind sehr gut alleine. Da ist so was jetzt möglich.

    • Klar, die ersten Monate sind wirklich hart. Aber genau deswegen war es für mich so wichtig, mir auch da ein paar Freiräume zu schaffen. Die Langeweile habe ich auch als sehr stark in Erinnerung, ich war so froh, nach 6 Monaten wieder arbeiten gehen zu können. Und der Mann hat seine Elternzeit sehr genossen! 🙂

    • Nadine

      Ich habe jetzt auch den Originaltext gelesen, und kann den sehr sehr gut verstehen. Ich konnte mein Kind auch nicht abgeben, noch heute schwierig, weil er es einfach schlecht mitmacht und ich hatte so kurze Stillfrequenzen, dass ich auch nicht lange weg konnte. Eigentlich gar nicht. Ich kann die Frau sehr gut verstehen – ich war nicht mal Werberin, und konnte teilweise die gleiche Kleidung tragen wie im Job und trotzdem war die Diskrepanz riesig. Zwischen dem alten und dem neuen Leben, und ich war neidisch auf meinen Mann, der morgens zur Arbeit gehen konnte.
      Was ich wenig verstehen kann, ist der Punkt mit den Freunden – ich kann auch nur jeder Frau raten über Stillcafé, Schwangerenschwimmen, Geburtsvorbereitungskurse & Co. sich andere Mütter zu suchen und so gut es geht, auch mit alten Freunden den Kontakt zu halten. Damit man einfach nicht so alleine ist.

  5. Evi

    Danke für diesen wunderbaren Text. Genau meine Gedanken.
    Lebe am Land in Österreich in einem kleinen Ort. Wie oft habe ich mich mit meiner Tochter alleine gelassen gefühlt. Sie war ein anstrengendes Baby und hat viel Zuwendungen gebraucht. Hilfe beim Einschlafen, viele Koliken, sehr schnell überreizt. Erst als ich einen sehr geregelten Tagesablauf hatte und viel Zuhause war wurde es besser. Heute ist sie 2,5 Jahre und mein ganzer Stolz. Aber in dieser Zeitspanne stecken viele Tränen und manchmal auch Tage der Verzweiflung. Gottseidank hat mich mein Mann sehr sehr viel unterstützt. Aber wir jungen Mütter müssen noch viel mehr zusammen halten. Daher finde ich den Text wie aus meinem Herz gegriffen. Danke

    • Das hört sich aber traurig an! Ist der Zusammenhalt auf dem Dorf nicht eng genug, dass man sich gegenseitig hilft? Ich hätte jetzt erst mal das Klischee der füreinander sorgenden Dorfgemeinschaft im Kopf. 😉 Ist natürlich schade, wenn das nicht so klappt.

  6. Achim

    Sehr interessant, wie es anscheinend vielen Müttern ähnlich bis gleich geht mit den Kleinen.
    Mein Junge ist gerade 7 Wochen jung und meiner Frau geht es eben genau so „schlecht“. Ich hab gerade erst meine Umschulung hinter mich gebracht und beinahe Zeitgleich mit dem neuen Beruf begonnen, als der Kleine zur Welt kam. Und der Beruf hat manchmal sogar 12 Std. Tage.
    So kann ich nur morgens die anderen drei Kinder meiner Frau zur Schule und in den Kiga bringen und vorher fertig machen und dann erst wieder nach dem Job mich um wenigstens meinen Kleinen kümmern, weil die anderen oft schon im Bett sind. Und auch wenn ich vielleicht nur 4 mal besagte 12 Std. weg war, fehle ich natürlich ungemein. Nur wie soll ich es anders managen? Gerade erst im neuen Job kann ich nunmal nicht weniger Arbeiten, außer ich würde hinschmeißen, was kein Weltuntergang wäre aber deutlich unsere gesamte Zukunft gefährdet.
    Was kann ich also anders machen?
    Wie kann ich meiner Frau denn nun wirklich helfen?
    Dass ich viel arbeiten muss war vor unserer Entscheidung zu unserem Sohn klar.
    Dass ich trotzdem immer alles tue, sobald ich da bin und bevor ich weg bin ist für mich zumindest selbstverständlich.
    Nur wie es hier bereits festgestellt wurde, braucht eine Frau deutlich mehr Hilfe und Unterstützung, nur woher?
    Auch Männer sind teils verzweifelt ob der wenigen Zeit für ihre Familien. Haben selber null, aber wirklich null Freizeit und sind eigentlich immer unter Strom, um allen gerecht zu werden.
    Aber das gelingt mir nicht und deshalb sind meine Fragen auch ernst gemeint.
    Was kann ich also tun?
    Wie kann ich ihr wirklich helfen?
    Soll ich den Job hinschmeißen? Was anderes wie Elternzeit ist leider nicht möglich bei mir, also wäre es nur eine völlige Aufgabe.
    Und ja, mein neuer Beruf macht mir auch Spaß aber letztlich ist er sehr anstrengend und Kräfteraubend.
    Sorry wenn ich in die Damenrunde hier platze mit dem hier. Ich wollte nur auch mal die andere Seite der Medaille aufzeigen und vielleicht bekomme ich ja wirklich mal eine vernünftige Antwort, die dann auch meiner Frau hilft…
    LG

    • Lieber Achim,

      keinesfalls lässt du die Damenrunde hier platzen. In meiner Statistik (wie zuverlässig die auch immer sein mag) sehe ich, dass auch viele Männer meinen Blog lesen. Die trauen sich nur nie an die Kommentarfunktion, daher umso schöner, dass du dich äußerst!

      Euer Problem kennen sicher viele Familien. Auch bei uns wird es beim zweiten Kind nicht mehr so entspannt wie beim ersten werden. Aufgrund der Finanzen und auch der Karriereschritte wird mein Mann diesmal vermutlich auch nur 2 Monate Elternzeit nehmen (gegenüber knapp 6 beim ersten Kind). Leider ist es ja nun mal so, dass so viele äußere Dinge reinspielen, wie eben jetzt auch bei euch.

      Insgesamt ist es ja immer Verhandlungssache. Wie fühlt sich deine Frau insgesamt mit der Situation? Wäre es für sie vielleicht sogar noch mehr Stress wenn du kündigen oder deine Arbeitszeit reduzieren würdest, weil dann die finanzielle Situation unsicherer würde? Was ist also das „kleinere Übel“? Letztlich habt ihr eure Situation ja kommen sehen und bestimmt im Voraus durchgesprochen.

      Akute Überlastungen kann man nur versuchen aufzufangen. Wenn sich an deiner Jobsituation so schnell nichts ändern lässt, wer kann statt deiner helfen? Eine Putzhilfe? Eltern oder Schwiegereltern? Babysitter? Freunde oder Nachbarn? Eltern anderer Kinder, die z.B. die Kinder mit abholen/zum Sport bringen usw. In Absprache mit deiner Frau könntest du die Hilfe durch andere organisieren, dann hat sie damit keinen zusätzlichen Stress.

      Alles Gute euch beiden!

      • Achim

        Erstmal danke für deine freundlichen Worte, liebe Sophie.

        Wir haben in der Tat unsere Situation bereits im Vorfeld besprochen, allerdings ist es wie mit vielen Dingen, die man vorher bespricht. Meistens kommt alles heftiger, als man denkt und so ist der Weg zum Burnout nur noch eine Kurzstrecke geworden für meine Frau.
        Wenn dies eintrifft, was echt unschön und traurig wäre, dann ist es mit dem Job auch wieder hin.
        Freunde und Familie sind da, aber vor allem mit sich selbst beschäftigt, was ich ja keinem vorwerfen kann. Das nötige Kleingeld für Putzhilfe, Babysitter etc. fehlt auch gerade.

        Und so bleiben denn nun nicht wirklich viele Optionen übrig und ich Frage mich, wann dann wohl mein Burnout eintrifft.

        Sorry für die leicht depressive Schreibweise. Bin eher ein fröhlicher, auch wenn man es anders liest…

        • Katharina

          Hallo Achim,
          bei uns war die Situation ein bisschen ähnlich. Mein Mann hat sich gerade selbstständig gemacht, als wir beschlossen, ein Kind zu bekommen. Ich dachte mir, gut, ist nicht optimal, aber andere Frauen sind auch viel alleine und schaffen es auch. Ich hatte vorher einen echt stressigen Job und dachte mir, so ein Kind haut mich nicht um. Nun ja, der Schock war groß. Das Baby hat so viel geschrien, dass ich mit ihm nirgendwo hin konnte. So saß ich monatelang mit schweren Depressionen allein zu Hause. War keine schöne Zeit. Schließlich habe ich mir Hilfe bei einer Babysprechstunde geholt, lokale Adressen gibt es beim Verein Schatten&Licht. Da Ihr offenbar noch mehr Kinder habt, würde sicher eine Haushaltshilfe für Entlastung sorgen, die wird auch mal eine Weile von der Krankenkasse übernommen, wenn es ein Rezept von einem Arzt oder auch Psychiater gibt. Gerade bei Depressionen oder einem drohenden Burnout ist es echt wichtig, sich Hilfe zu holen. Man muss sich nicht schämen!
          Mein Mann hat auch oft damit gerungen, die Firma aufzugeben – er musste so viel Arbeit reinstecken und hat so wenig verdient… Aber letztlich versuchen wir es als Investition in die Zukunft zu sehen. Und ein arbeitsloser, deprimierter Mann zuhause hätte mir ja auch nicht geholfen 😉
          Euch alles alles Gute!
          Katharina

          • Achim

            Hallo Katharina,

            es ist doch erstaunlich, wie sehr sich manche Geschichten ähneln und man dadurch den Vorteil ziehen kann aus Erfahrungen anderer zu lernen. Ich danke dir also auch für deine tollen Tipps.
            Mittlerweile habe ich einen neuen Arbeitgeber gesucht und gefunden, der sich auf meine momentane familäre Situation einfühlen konnte und mir flexibel anbot. Ich hoffe das es so bleibt und ich mehr Zeit für alle finden kann, damit unsere Familie endlich wieder etwas zur Ruhe kommen kann. Im Moment sieht es gut aus damit und mit den vielen hilfreichen Tipps von hier fühle ich auch eine gewisse Sicherheit, das einem eben doch geholfen werden kann.

            Danke nochmals dafür.

            LG
            Achim

  7. Also ich fühle mich auch jetzt noch – 4 Jahre nach der Geburt – allein gelassen. Der „Vater“ machte sich gleich in der Schwangerschaft aus dem Staub und will bis heute nix wissen, Schwiegerfamilie gab es somit auch nicht, und die eigene wohnt 7 Stunden entfernt. Einige Freunde boten an, ich könne mich „immer“ an sie wenden, wenn ich mal einen Babysitter brauche. Ruft man dann aber an, haben sie genau dann keine Zeit. Nach dem 3. oder 4. mal fragt man dann nicht mehr… Man lernt irgendwann, damit umzugehen dass man wirklich mit ALLEM alleine ist, und versucht daraus das beste zu machen. Nutzt ja nix. Altes Leben zurück…. Hm, ja, das wäre was. Leider ist niemandem damit geholfen mit den Gedanken in der Vergangenheit zu hängen, wir leben nunmal im Hier und Jetzt.

    • Antonia

      Liebe Mireya,

      es schmerzt mich, das zu lesen, besonders, weil es bei mir auch so war und ich somit deine Wut und Enttaeuschung und Hilflosigkeit gut verstehen kann. Hilfe wurde mir sogar in den ersten Monaten mit meinem Sohn angeboten, und wenn ich mal gefragt habe, ob es denn morgen moeglich sei…Pustekuchen. Ich fand das sogar noch schlimmer, als wenn niemand Hilfe angeboten haette.
      Es sind ja nun schon zwei Jahre her, dass du das hier geschrieben hast…ich hoffe, deine Situation hat sich irgendwie verbessert!

      AllesallesLiebe,
      Antonia

      • Andrea

        Ja, so geht es mir auch. Hilfe/Gesellschaft wird angeboten, aber wenn es konkret wird, klappt es „ausnahmsweise“ nicht. Oder es klappt einmal im Jahr. Sogar Besuche sind zu stressig.

  8. Lena

    Danke für diesen Blogpost…. ich (28, w, ehemals Unternehmensberaterin, mit Tochter 12Wochen) fühle mich genauso…. Haare immer zum Dutt, Gammel-Klamotten…. fühle mich mega unsexy, körperlich über-, geistig unterfordert. Mein Freund hat oft nach 20 min „Babytime“ keinen Nerv mehr…. aber was soll ich sagen? Unsere Familien wohnen leider beide 6 Autostunden entfernt….

  9. 2 Kind Mama

    Und auch zu diesem Beitrag danke, dass du die Fakten so auf den Tisch legst. So unverblümt und schonungslos ehrlich einfach klasse.
    Beim Lesen huscht immer wieder ein Schmunzeln in mein Gesicht und auch ein zustimmendes Kopfnicken.
    Aber ich habe dies erst schmerzhaft gelernt als ich mit Kind Nummer 2 schwanger war. Davor war ich der Meinung ALLES alleine hinbekommen zu müssen. Auch den Papa habe ich nur bedingt eingebunden. „Ich weiß doch eh besser wie es geht“, „unser Baby braucht einfach immer seine Mama“…. . Mein Mann ist Gott sei Dank einer von der hartnäckigen Sorte und hat immer wieder eingefordert mir mit dem Baby zu helfen (ab und an auch mal freiwillig Haushalt 😉 ). Ich war auch total unzufrieden, dass ich mich einfach nicht dazu durchringen konnte um Hilfe zu bitten bzw. sie anzunehmen.
    Das war eine große Herausforderung für mich. Die Wende brachte meine zweite Schwangerschaft, denn mit einem Altersabstand von 20 Monaten, war mein ‚großes‘ Kind natürlich noch nicht groß. Ich war irgendwann einfach am Ende meiner Kräfte & Nerven und habe vor Erschöpfung geweint. Was tat mein falscher Stolz mir da nur an?! Ich bin davon ausgegangen, dass sich ausschließlich ICH optimal um mein Kind kümmern kann und habe es so niemandem zugetraut. Aber die zweite Schwangerschaft forderte mich enorm, so dass ich entschied ICH muss was ändern. Ich überwand meine Ängste und es fiel mir sehr schwer, aber ich forderte aktiv Hilfe ein und nahm sie nun dankend an. Die Familie & Freunde wurden z. B. beim Kita Abholen eingebundenen, bei Erledigungen, beim Haushalt und und und. Auch fiel es meinem großen Kind anfänglich schwer auch mal tagsüber am Wochenende bei Oma & Opa zu sein, aber es war eine Gewöhnungssache und sie hatte nun eine ausgeglichenere Mama vor sich die nicht mehr vor Überforderung schirr zusammen brach. Mittlerweile genießt das große Kind die Ausflüge zu den Großeltern sehr, den dort darf man ja auch viiiiel mehr als zu Hause 😀 .
    Ich frage mich manchmal rückblickend betrachtet warum ich nicht bereits in der ersten Schwangerschaft schon so gehandelt habe. Naja es sind Erfahrungswerte und sich selbst mit seinen Grenzen & Bedürfnissen zu akzeptieren, ist wohl für Viele nicht einfach.
    Mittlerweile mit nun 2 Kindern arbeiten mein Mann und ich beide Teilzeit, haben eine Haushaltshilfe (1x im Monat) und nehmen Hilfe von Außen dankend an. Ja man sich so natürlich einschränken, aber wir sind es uns & unseren Kindern wert.

  10. Dani

    Dankbar für den Artikel und die Kommentare!!!!

  11. Sascha J

    Der Text sagt im Prinzip nur aus,wie arm ihr Mütter doch seid.Die Schwangerschaft,die Geburt…Alles voll schlimm.Und ihr werdet ja so alleine gelassen mit allem.Das sagt im übrigen jede 2. Frau.Wenn man dem hormonisiertem Geschlecht glauben schenkt,sind alle Männer faul,unfamiliär und emotionslos.Das der Mann aber auch unter Druck steht sagt hier keiner.Von Beginn der SW an geht’s doch nur noch um euch Frauen.Der Mann muss nachsichtig(obwohl beide das Kind wollten)auf jeden noch so grossen schwachsinnigen Mist eingehen.Sonst gibt’s direkt Hormongepushten Streit.Dann kommt die Geburt.Das Baby ist da.Man ist „auch“ein Elternteil geworden.Die Geschenke,Glückwünsche und die komplette Aufmerksamkeit gehen an die Mutter und ihr Baby.Papa steht im Hintergrund und wird nicht beachtet.Das zieht sich auch danach noch so weiter fort.Ich gehe jeden Tag mit Fahrzeit 12 Stunden arbeiten.Mache den Haushalt mit,wasche meine Wäsche selber.Koche weil meine Frau da keine Zeit für hat.Kümmer mich um das Baby.Schlepp es Nachts stundenlang rum(Koliken).Fütter es,wickel es.Und jetzt kommts…Trotzdem lässt meine Frau kein einziges gutes Haar an mir.Sie sei ja Quasi alleinerziehend…Bitte?Alleinerziehend?Ich hab nicht mal Freunde zu denen ich gehe.Mache ´keine Partys,trinke nicht mal Alkohol.Das einzige was ich mache ist arbeiten gehen(2600 Euro raus im Monat).Daraus wird mir anscheinend auch noch ein Strick gedreht.Egal was ich wie mache.Es ist immer falsch.Anders rum verlang ich aber auch nichts von meiner Frau.Keinen Sex,keine Zuneigung.Weil ich weiss das im Moment alles schon hart genug ist.Sie soll ganz Mutter sein im Jahr des Urvertrauens.TROTZDEM bin ich jeden Tag aufs neue das dumme Arschl…Überlege mich von ihr zu trennen.Ich Liebe meine Tochter sehr,aber ich bin auch nicht der Klatschsack für meine Frau.Ist schön und gut das ihr Mädels mit allem überfordert seid,aber…1.Habt ihr euch das selber ausgesucht…2.Ihr seid nicht alleine,es gibt auch einen Papa für die schönen Dinge…und 3.Ist schon Mist wenn man 9 Monate im Mittelpunkt stand und plötzlich wollen alle nur noch zum Baby…Dann der Stress,die Schlaflosigkeit etc…Jetzt habt ihr mal einen Einblick bekommen wie es auch anders läuft.Ihr Frauen seid auch nicht das gelbe vom Ei.Diese Herz einer Löwin Nummer geht auch der halben Welt auf den Sack.Aber ihr Weiber denkt nur,der böse böse Mann.Ganz ehrlich.Wie alt seid ihr denn das keiner die Folgen einer Schwangerschaft erahnen oder ergooglen konnte?Ihr Frauen hängt doch den ganzen Tag am Smartphone(dafür habt ihr Zeit)

    P.S.:Meint ihr Damen,nur ihr steht unter Druck?Ihr wollt Verständnis?Dann fangt an zu verstehen.

    • Hi Sascha!

      Jetzt musste ich erst mal meinen Text noch mal lesen, ist ja schon ein Weilchen her, dass ich ihn veröffentlich hab. Und ja, du hast recht, die Männer kriegen ganz schön ihr Fett weg. Weil ich leider zu oft davon lese oder auch im privaten Umfeld mitbekomme, dass die Väter so irgendwie völlig selbstverständlich ihr altes Leben weiterleben und sich nur ganz schlecht in ihre Frauen hineinversetzen können, an denen das ständige allein verantwortlich sein fürs Baby extrem zerrt.

      Dass auch du da einen gehörigen Packen Unverständnis schulterst, zeigen deine neidischen Aussagen darüber, dass die Frau die gesamte Aufmerksamkeit und das Lob bekommt. Da muss ich leider sofort sagen: Sascha, dein Neid ist unangebracht! Du solltest lieber ehrfürchtig auf deine Frau blicken, die das Wunder Schwangerschaft und Geburt geleistet hat und dich glücklich schätzen, dass du das nicht durchmachen musstest. Und das meine ich völlig unpathetisch, denn diese Phase im Leben ist für Frauen tatsächlich sowohl körperlich als auch emotional eine super krasse Herausforderung!

      Deine anderen Ausführungen machen mich betroffen und ich habe das Bedürfnis, dir oder euch einen Rat zu geben, obwohl ich mich dabei gleichzeitig komisch fühle, weil welches Recht oder welche Kompetenz habe ich, Ratschläge zu verteilen? Aber was soll’s, ich versuche es trotzdem.

      Ich verstehe deinen Frust so gut, denn wenn es stimmt, was du schreibst (wovon ich ausgehe), hängst du dich echt rein. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr 12-Stunden-Tage schlauchen, wenn im Anschluss noch ein kleines Kind und Hausarbeit auf einen warten. Dann noch einen meckernden Partner zu haben, das würde mich auch fertig machen. Für mich klingt es so, als wärt ihr einfach beide totunglücklich mit eurer aktuellen Rolle. Sprecht miteinander und versucht, Verständnis für die Unzufriedenheit des jeweils anderen aufzubringen!

      Und sobald das erste Babyjahr vorbei ist: Teilt euch gleichberechtigter auf! Deine Frau scheint nicht darin aufzugehen, von morgens bis abends nur für Kind und Haushalt verantwortlich zu sein. Und du scheinst deine 12-Stunden-Tage auch nicht unbedingt zu genießen. Aber kann man da, zumindest auf längere Sicht, nicht etwas dran ändern? Ab einem Jahr kann man viele Kinder schon gut bei Tagesmüttern unterbringen. Deine Frau kann wieder arbeiten gehen. Du könntest deine Stunden reduzieren oder einen Job suchen, der näher am Wohnort liegt. Oder käme ein Umzug in frage?

      Macht nur nicht den Fehler, die blöden äußeren Umstände auf eure Liebe anzurechnen! OK, deine Frau meckert gerade zu viel. OK, sie ist gestresst, genervt und unerträglich. Aber wie wäre sie, wenn die äußeren Umstände sich wieder entspannen würden?

      Übrigens bin ich mir sicher, dass das Festhalten an klassischer Rollenverteilung ein Hauptgrund für die vielen Scheidungen ist, Die Frauen fühlen sich damit dauerhaft unterfordert (mangels Verantwortung im Job) und gleichzeitig überfordert (wegen zu großer Alleinverantwortlichkeit gegenüber den Kindern). Und die Männer müssen oft die finanzielle Verantwortung für eine ganze Familie fast allein tragen, verbleiben deshalb oft in ungeliebten Jobs, müssen pendeln usw.

      Aber das sind immer Entscheidungen, die ein Paar gemeinsam trifft! Ihr könnt euch auch für eine andere Lebensweise entscheiden. Ich wünsche euch alles Gute!

  12. Manila

    Hallo,
    dieser Text hat mich sehr an mich vor 7 Jahren erinnert, mir war damals sehr oft sehr langweilig und das machte mich an schlechten Tagen traurig. Als Frau muss man erst mal lernen diese Art von Leben „zu leben“. Ich habe dann meine Wochen so gut es ging verplant und Babygruppen usw. besucht. Das hat mir immer sehr gut getan.
    Jetzt haben wir ein zweites Kind bekommen und alles ist komplett anders. Von Langweile keine Spur mehr da wir jetzt auch ein Haus mit Garten haben. Und ich bin so froh das ich meinen Großen habe mit dem ich mich wenigstens am Tag unterhalten kann 😉 oft denke ich an die Zeit von damals zurück und wie hart es war für mich. Jede Mama muss das leider lernen. Zu meinem Partner kann ich sagen: Viel reden hat immer geholfen. Ich war immer ehrlich und bestimmt oft eine Zicke. Wenn er mal wenig Verständnis hatte haben ein paar Stunden in denen er das Baby alleine hatte oft Wunder geholfen, da hat er mich dann verstanden. Es ist für die Männer auch schwierig sich in die Lage reinzuversetzen. Jetzt bei unserem zweiten Kind ist es aber so das wir es beide sehr genießen. Vielleicht weil wir etwas älter sind. Vielleicht weil wir wissen es ist das letzte Mal (da wir kein drittes Kind wollen)
    Ich kann nur jedem raten: Reißt euch zusammen, gebt euch gegenseitig Freiraum, redet viel miteinander. Uns hat es im Nachhinein so sehr zusammengeschweißt und es macht uns so stolz unsere 2 Kids zu sehen. Liebe Grüße

  13. Mirjam Mayer

    Der Text bewegt mich schon sehr, da es mir genauso ergeht. Meine Tochter ist 20 Monate und mir stehts bis oben hin. Ich hätte gerne mal eine Auszeit, aber die kommt nicht. Mein Mann raunzt immer nur rum. Ständig will er in Bars gehen, sich mit Freunden treffen feiern und Zocken. Ja und was ist mit mir? In den 2 Jahren, hab ich alle meine Freunde verloren. Ich habe und hatte einfach keine Zeit, da der Herr sich ja immer die Zeit nimmt. Wenn ich mal raus will, kommt ja gleich, dass ich das doch nicht machen kann. Ich passe auf unsere Tochter 24/7 auf. Es ist echt hart und heute in der Früh kochte es bei mir auch wieder mal über als er meinte, er müsste seine Freunde sehen denn er fühlt sich so einsam. Das letzte mal hat er die vor 4 Tagen gesehen und meckert jetzt schon wieder rum, dass er die doch auch sehen muss, sonst wird er wahnsinnig. Und was ist mit mir? Aber dieses Thema dreht sich ständig im Kreis und führt zu nichts. ER war derjenige der ein Kind wollte, und er will sogar noch mehr. Frau soll sich halt um alles kümmern. Er geht arbeiten und ich soll: Mich um die Kinder kümmern, Haushalt machen, Kochen, Arbeiten gehen. Wie soll ich das alles unter einen Hut bekommen? Gar nicht. Und dann hab ich noch die „lieben“ Schwiegereltern, die mir immer im Nacken sitzen und schön zusehen ob ich eh alles „richtig“ mache. Wenn ich mal nach Hilfe frage, kommen nur blöde Antworten und Streit raus. Meine Eltern wohnen 2000km entfernt. Ich habe niemanden. Ich fühle mich extrem einsam und verlassen!

  14. Antonia

    Liebe Mireya,

    es schmerzt mich, das zu lesen, besonders, weil es bei mir auch so war und ich somit deine Wut und Enttaeuschung und Hilflosigkeit gut verstehen kann. Hilfe wurde mir sogar in den ersten Monaten mit meinem Sohn angeboten, und wenn ich mal gefragt habe, ob es denn morgen moeglich sei…Pustekuchen. Ich fand das sogar noch schlimmer, als wenn niemand Hilfe angeboten haette.
    Es sind ja nun schon zwei Jahre her, dass du das hier geschrieben hast…ich hoffe, deine Situation hat sich irgendwie verbessert!

    AllesallesLiebe,
    Antonia

  15. Nina

    Leider ist es so. In gewisser Weise ahnt man wahrscheinlich schon vorher welchen Partner man hat, möchte es aber nicht wahr haben. Bei hatte der Schuh der Zeit gedrückt und ich wollte eine Familie haben. In unserem Fall sind wir beide selbstständig und verdienen gut bzw. bei mir, haben gut verdient. Ich habe in der Schwangerschaft schon bis zum letzten Tag vor der Geburt gearbeitet. Er hat mir zwar immer gesagt ich soll kürzer treten aber den finanziellen Verlust der dadurch entsteht sollte ich alleine tragen. Daher habe ich das nicht getan. Ich fand dies merkwürdig und mir war es wichtig dann noch das finanzielle Polster möglichst viel weiter wachsen zu lassen bevor klar ist das ich selbst mit Elterngeld jeden Monat minus mache mit den Fixkosten die man nun mal hat, also private Rentenversicherung Krankenversicherung etc … ich habe auch 6 Wochen nach der Geburt wieder von Zuhause mit dem arbeiten angefangen. Zwar nicht viel weil ich wegen Schlafmangel und der Kleinen Tags einfach nicht zu viel komme. Aber soweit es halt geht. Er gibt mir zwar nun jeden Monat Geld. Das steht aber in keinem Verhältnis zu dem Verlust den ich mache und zu dem was er verdient. Also Stresse ich mich erst durch die Schwangerschaft und nun durch die Babymonate. Er möchte nur über seine Arbeit reden und man kann da für alles der Gesprächspartner sein. Meinen Job kann ich alleine machen weil das interessiert nicht. Das bringt ihm ja nix. Wenn mal Zeit zu zweit wäre klappt er seinen Laptop auf und arbeitet, was er schon in der Schwangerschaft die ganze Zeit gemacht hat. Ein Beziehungsleben gibt es nicht wirklich und auch keine Wochenenden.

    Er sagt dann immer er macht das alles für uns. Doch warum bezieht sich dieses für uns eigentlich nur darauf das er mit deiner Firma weiter kommt. Dann heißt es wieder ich habe so hohe Ansprüche . Deshalb macht er das so. Ach so, und deshalb mache ich Verlust bzw komme gerade mal Plus minus Null raus in der Zeit und er guckt das sein Konto wächst. Warum dann nicht gleich den fairen Ausgleich schaffen für die Zeit in der ein Arbeiten für mich nicht wirklich möglich ist. Warum faire Ausgleiche immer in Streits in die Zukunft schieben und dann noch versuchen der Frau Geldgeilheit vorzuwerfen? Also der Mann freut sich wenn er eine erfolgreiche Frau hat. Aber in der Zeit in der das Kind klein ist und diese nicht arbeiten kann soll sie sich wie ein kleines Püppchen verhalten das einfach froh ist überhaupt einen Mann zu haben? Bei jedem Schritt wird geguckt das er bloß kein Minus macht sollte die Beziehung nicht klappen.

    Wenn es dann nich in der Schwangerschaft und nach der Geburt nicht wirklich Zärtlichkeit gab weil nur gearbeitet wird. Weil man am besten noch Hochschwanger und mit Wasser in den Beinen den Partner krabbeln und das Essen machen soll, wo steht dann so eine Beziehung.

    Ich krabbel auch nicht mehr oder bin zärtlich. Ich sehe nicht bei mir den Part schon wieder der zu sein der beginnt während der andere nur guckt das er nirgends zu kurz kommt und ansonsten selbst nix macht. Wenn die Frau mehr gibt ist das aber ok. Ich habe ihm lange gesagt das unsere miteinander immer oberflächlicher wird weil nix kommt von ihm. Er hat immer so weiter gemacht bis ich aufgehört habe was zu tun. Nun sagt er nur: „Du machst ja such nichts“ wenn ich mich beschwere wie die Lage bei uns ist. Ich liebe meine Tochter so sehr und es tut mir so leid für sie das sie in so eine Beziehung geboren ist. Denn es wird auch eine Zeit kommen wo sie das mitbekommt, in welcher Form auch immer.

  16. Julia

    Mich hat es leider ganz arg erwischt…
    Eltern habe ich keine mehr, Kontakt zu Schwestern abgebrochen, da Urstreit und Desinteresse ihrerseits, Trennung vom Kindsvater und nur 1 „Freundin“.
    Lange Geschichte, ich liege gerade neben meinem 4 Monate alten Sohn und möchte niewieder etwas anderes. Ich Versuche jeden Tag abwechslungsreich zu gestalten, gerade jetzt in Corona Zeiten. Viele Kurse finden gar nicht mehr statt, Babyschwimmen zu meinem Bedauern ebenfalls nicht mehr.
    Ich bin schon echt traurig, dass ich mit Leo so einsam bin, wir keine Kontakte haben, aber ich werde alles ändern jetzt. Ich werde mir neue Kontakte suchen, Mütter wie wir, die gerne Mütter sind.
    Manchmal Weine ich wenn ich Leo ansehe, weil ich einfach nicht verstehen kann, wie sein Vater kein Interesse an ihm haben kann. Er sitzt den ganzen Tag vor seinem PC und daddelt mit 41 Jahren…und sein Sohn isst schon Brei….er verpasst seine ganze Entwicklung, mir zerreißt es das Herz weil ich gesehen habe, dass Leo seinen Vater sehr liebt.
    Ich hoffe so sehr dass ich meinen kleinen Jungen glücklich mache, so wie ich bin und unser Leben ist.
    Ich Versuche ihm alles zu geben was ich kann.

  17. Essalein

    Ich stehe auch leider mit wirklich allem alleine da.
    Ich bekomme Jetzt unser 6 Kind, wir wollten immer eine große Familie haben.
    Nun ist es so das wir quasi getrennt sind.
    Ich bin Hochschwanger und muss alles alleine machen.
    Bei der Geburt will ich ich ihn schon ganicht mehr dabei haben.
    Wenigstens ist die Betreuung der Kinder damit gesichert.
    Ich werde komplett alleine entbinden, habe auch sonst niemand.
    Ich werde 3 Tage nach der Geburt mit dem Krümmel, allein mit dem Taxi nachhause fahren.
    Mir ist jetzt schon bewusst das für mich von der ersten Sekunde an wo ich zuhause bin direkt wieder der normale Alltag beginnt mit Haushalt, kinderbetreuung und allem was dazu gehört.
    Er wird mich nicht unterstützen da bin ich mir ziemlich sicher, tut er ja jetzt auch nicht, obwohl das für Mehrgebärende körperlich eine ganz andere Nummer ist wie als Erstgebärende.

    Habe auch keine Familie oder Freunde, habe zu meiner Familie kein gutes Verhältnis, seine Familie hasst mich weil ich nicht aus einer wohlhabenden Familie komme und Freunde habe ich keine mehr weil ich keine Zeit mehr dafür hatte.

    Und am aller besten ist das mich ein Freund von ihm, der ihm sehr wichtig ist ständig beleidigt. Er ist der Meinung ich würde alle Aufgaben auf meinem (ex?) Mann abladen… Damit ist gemeint das er einkaufen geht und die Kinder nach dem Spielen abholt (habe keinen Führerschein).
    Ich wäre eine faule sau…

    Anscheinend soll ich auch noch für eine 7 köpfige Familie, in meinem Zustand, mit allen Kindern den Einkauf zufuß erledigen.

    Ich stelle mich anscheinend nur blöd an…

  18. Christiane Rusch

    Ich bin gerade eben auch in einer sehr schwierigen Zeit und die Trennung steht nicht mehr weit bevor. Wir kriegen uns ständig in die Haare, wodurch meine Gefühle und Emotionen nicht beachtet werden, sondern alles wird schön geredet und meistens werden mir zusätzlich die Schuldgefühle gegeben, ich sei zu kompliziert etc. aber liebe Männer, ihr könnt einfach nicht nachvollziehen, wie wir uns wirklich fühlen & deswegen habt ihr nicht das Recht so urteilen zu dürfen!
    Seit sechs Monaten, zweifle ich ständig an mir selbst, dass ich mir jetzt eingestanden habe, ärztliche Hilfe an zu nehmen.
    Meine Energie wird immer weniger und schlimmer ist es noch zusätzlich, wenn es ausgenutzt wird.
    Dieser Text hat mir ein wenig das Gefühl gegeben, nicht die einzige zu sein.

  19. Jay Kay

    Mein Mann ist mein zweites Kind..

    Mein Baby ist nun fast 6 Monate alt. Ich habe in der Zeit nach der Geburt eine richtige Essstörung entwickelt. Alle muss ich mit Essen versorgen, das Baby, meinen Mann, die Katzen, und mich versorgt Niemand. Ich bekomme immer als letztes etwas und jede, die voll stillt, weiß, wie hungrig man ist. Immer wenn ich dann mal die Chance habe zu essen, ist es mit Zeitdruck. Ich schlinge das Essen beinahe ohne zu kauen und ohne Genuss herunter und zwar so viel wie möglich, weil ich nicht weiß, wann ich wieder etwas bekomme.
    Mein Mann? Der hat mir einmal im Wochenbett ein Brot gemacht, weil meine Hebamme ihn zusammen gefaltet hat. Am nächsten Tag musste ich ihm wieder das Brot für die Arbeit schmieren. Ich glaube er hat schon am dritten Tag nach Geburt gefragt, wann ich denn wohl gedenke den Haushalt wieder zu schaffen. Er macht nur etwas, wenn ich ihn anschreie oder heule, weil ich nicht mehr kann. Am Wochenende schläft er aus. Meine Eltern? Ließen mich wissen, dass sie das ja schließlich damals auch alles alleine geschafft haben. Meine Mutter hat auch das Talent noch mehr Chaos in meiner Küche anzurichten, bei Versuch zu helfen. Freunde? Sind selbst mit Ihren Kindern beschäftigt. Nachbarn? Antwort: „Ach Du, ich kann gar nicht kochen!“
    Ich bin sehr desillusioniert. Vor der Geburt dachte ich, als Mama wird man hoch geachtet und geschätzt, hat man doch mit 9 Monaten Schwangerschaft und einer 20 Stündigen Geburt etwas schier großartiges geleistet. Heute weiß ich, dass es die Menschen (Männer) einen Scheiß interessiert und man trotz Geburtsverletzungen neben der alleinigen Versorgung des Babys noch Kochen, Wäsche waschen, Staubsaugen, Bettbeziehen und einkaufen muss. Von dem ganzen Papierkram und Rechnungen, um die ich mich selbstverständlich kümmern muss will ich gar nicht anfangen! Aber was wunderts mich?! Musste ich all das doch auch schon hochschwanger im 9. Monat noch leisten. Aber so sieht es unsere immer noch von Männern gestaltete Gesellschaft nun mal vor. Schön, wenn es auch andere Beispiele gibt. Dann denkt vielleicht an die ein oder andere „Schwester“ und bietet Hilfe an. Wenn ich aus dem Gröbsten raus bin werde auch ich dies intensiv tun!!

    • Kirsche

      Genau so war es und ist es bei mir auch. Es tut gut zu lesen, das es jemanden genauso ergeht. Es ist traurig aber wahr. Ich dachte auch, dass Männer mehr helfen, aber meiner rührt ja auch nicht mal nen Finger, kein einziges mal macht er was im Haushalt. Auch die Kinder, habe 2 (6 Monate und 4 Jahre) schupfe ich alles, genauso wie alle Termine. Bin dazu auch noch schwer krank. Es ist zum heulen.

  20. Kristin

    Es tut mir sehr leid, wenn ich solche Geschichten lesen muss. Mein Mann ist glücklicherweise einer von den „guten“ und er macht viel im Haushalt und mit den Kindern ohne mir das Gefühl zu geben nur zu helfen. Eltern und Schwiegereltern helfen auch mit wie und wo sie können. Aber einsam habe ich mich, gerade beim ersten Kind auch gefühlt. Hauptsächlich wegen Corona und weil ich kurz vorher in eine neue Stadt gezogen war. Dadurch fallen natürlich auch solche Sachen wie Krabbelgruppen und ähnliches weg wo man neue Leute kennenlernen könnte. Inzwischen hat sich das glücklicherweise gegeben.

  21. Simone

    Genau, es wird immer erwartet, dass alle helfen. Wenn Freunde keine Lust haben auf zu passen, dann sind sie auch nicht dazu verpflichtet. Vielleicht haben diese auch einen anstrengenden Beruf und haben dann nicht noch Lust auf ein Kind aufzupassen wo dessen Mutter sowieso daheim ist. Was Männer angeht, sollte wohl jede Frau selbst mit Ihrem klären.

    • Ich habe kurz überlegt, diesen Kommentar einfach nicht freizugeben. Aber naja, es ist ja auch ganz interessant mal gemeine Kommentare von richtig unreflektierten Menschen freizuschalten. Glückwunsch, Simone, du bist eine davon!

      • Simone

        Meine Schwester, vier mal die Woche Abends Ihre Kinder bei mir geparkt. Ich sagte zweimal die Woche ist ok. Dann kam ihr aber immer soviel dazwischen und kannste nicht mal und schon waren sie die halbe Woche da. Ich hatte dann einen Unfall und mein Arm musste damals mehrfach operiert werden. Wo war da meine Schwester. Um mir mal beim Bett überziehen zu helfen oder mal zu saugen. Dazu hat sie keine Zeit. Sie ist ja Mutter. Danach sollte alles wie vorher laufen, Nein danke. Keine Frau ist heute dazu gezwungen Mutter zu werden. Wenn Leute helfen wollen und es tun ok, aber verlangt es nicht von Ihnen und seht es schon gar nicht als selbstverständlich an.

        • Vielleicht macht es einfach mehr Sinn, wenn du mit deiner Schwester drüber sprichst, statt hier wütende Kommentare zu schreiben? Scheint mir eher ein Einstellungsproblem deiner Schwester zu sein. Menschen, die keine Grenzen kennen, gibt es überall. Das hat nichts damit zu tun, ob sie Eltern sind oder nicht.

          • Simone

            Mag sein. Besprochen habe ich das mit ihr aufjedenfall. Allerdings ist es eben schon so das weder Freunde, noch Familie und schon gar nicht Nachbarn zu irgendwas verpflichtet sind. So kommt es bei Müttern aber immer wieder rüber. Als gäbe es eine Verpflichtung. Ich kann einfach nicht verstehen wie man das immer einfach so voraussetzt. Wenn Leute gerne helfen möchten ist das ja in Ordnung und man kann es ja auch immer wieder mal nutzen. Aber man darf es doch nicht einfach so vorraussetzen. Und helfen die Mütter wo Hilfe von anderen wollen anderen Müttern genauso, oder setzt man es nur voraus wenn man gerade selbst Hilfe will? So viel zum Thema Reflexion. Vielleicht sollten Mütter mit Kinderlosen Freunden eher mal freundlich nachfragen ob es möglich wäre dass Freunde ab und an mal aufpassen könnten und erklären warum man sich das wünscht. Als es immer voraus zu setzen und am besten mit so Sätzen wie: „Du hast es ja gut, du kannst ja machen was du willst.“ Oder: „Du weißt ja gar nicht wie das mit Kindern ist.“ Das kommt nicht gerade bei Leuten ohne Kinder gut an.
            Wie gesagt, keine wird gezwungen eine Familie zu gründen. Das ist heute in einem Land wie Deutschland, der Schweiz, Österreich eine freie Entscheidung. Ganz ehrlich, ich wollte früher auch später einmal ein Kind bekommen, habe mich dann aber ganz bewusst dazu entschlossen keines zu bekommen, weil ich niemanden in diese Welt wie sie heute ist und vorallem noch werden wird setzen möchte. Somit möchte ich aber auch meine jetzige Freiheit genießen. Ohne das Mütter voraussetzen, weil ich keine Kinder habe, ja nach der Arbeit noch Lust habe mich um Ihre zu kümmern oder am Wochenende. Ich passe nur noch auf ein Kind von einer Freundin ab und zu auf. Weil sie es nicht voraussetzt, es nicht ausnutzt erzählt was sie für Probleme hat, aber dabei nicht jammert und die Hilfe auf gegenseitigkeit beruht. Wenn ich mal ein Problem habe ist sie genauso da. Da wird nicht das Kind vorgeschoben. Von wegen ich kann ja nicht wegen dem kleinen. Ihr Kind ist dazu auch noch wirklich gut erzogen. Leider setzen das so Leute wie meine Schwester und andere Freunde aber Hilfe leider als selbstverständlich voraus. Und das ist meiner Erfahrung nach leider der Großteil. Vielleicht ist es manchmal besser wenn sich im Leben Wege trennen. Sonst verhärtet sich die Fronten.

          • Ich glaube, du hast da ein ganz persönliches Problem mit deinem Freundeskreis und ich möchte dich freundlich bitten, das Problem auch dort zu lösen, anstatt pauschalisierend deine Wut in meinem Blog auszulassen. Besten Dank.

  22. Tina

    Hallo, ein schöner Beitrag. Mir scheint, da stimmt etwas nicht mit unserer Gesellschaft. Das fehlende Verantwortungsbewusstsein der Väter ist aus meiner Sicht ein großes Problem. Der Vater meines Kleinsten hat sich nie um unser Kind gekümmert – obwohl es ein Wunschkind war und die gemeinsame Sorge im Vorfeld außer Frage stand! Schon in der Schwangerschaft war er zeitweise immer wieder weg. Kurz nach der Geburt trennte er sich endgültig, zweifelte die Vaterschaft und erklärte, er könne dem Kind kein Vater sein.
    Verrückt, denn er IST ja der Vater. Nun gibt es zwar auch Frauen, die sich nicht um ihre Kinder kümmern können oder wollen. Aber im Vergleich zur Anzahl der Väter, die sich aus freiem Willen vor der Verantwortung drücken, kann man das wohl vernachlässigen.
    Wir Mamas leiden unter solchen Situationen. Aber ich habe die Perspektive, dass es nur eine begrenzte Zeit ist (auch wenn es viele Jahre sind und die Einsamkeit unerträglich ist). Mein Sohn kennt seinen Vater kaum. Es gab immer mal kurze Zeiten, in denen er Kontakt zum Vater hatte. Bis der Vater wieder keinen Bock mehr hatte. Der Kleine ist bereits traumatisiert von den offenbar willkürlichen wiederholten Kontaktabbrüchen. Er wird langfristig leiden, vielleicht psychische Probleme davontragen. Ich tue für ihn, was ich kann. Alleine, ohne jegliche Unterstützung. Keine Familie, keine Freunde, keine Nachbarn oder sonstwen, die ihn mal nehmen (wollen). Wegen Corona hatten alle zu viel Angst, und nun ist es eben so. Ich hatte noch keine Nacht ohne ihn (er ist 3,5). Wenn er in der Kita ist, arbeite ich. Alles andere (einkaufen, Haushalt etc.) mache ich mit ihm zusammen. Zeit für mich habe ich nicht (auch nicht, wenn er schläft, da er sehr wenig Schlaf braucht). Er ist ein großartiger Kerl und entwickelt sich prächtig. Aber ich halte das nicht mehr lange durch. (Burnout ist bereits diagnostiziert, aber was hilft das, wenn man nichts an seiner Situation ändern kann und es keine geeigneten Therapiplätze für Alleinerziehende mit Kleinkind gibt?)
    Was mich bisher weiterkämpfen lässt, ist das Wissen, dass alles viel schlimmer wäre, wenn dieser Mann noch bei uns wäre und dass es letztlich für mein Kind sogar besser ist, wenn kein Kontakt besteht. Am besten wäre aber doch, der Vater könnte Verantwortung für seine Entscheidungen übernehmen und sich um sein Kind kümmern – das ihn ja nunmal braucht. Und wir sind ja kein Einzelfall!.
    Was mir bleibt: ich bin trotzdem glücklich.

    • Schoko

      Ich kenne das alles nur zu gut. Ich bin leider mit 2 Kindern alleine (5 und fast 2 Jahre). Meine Kinder leiden auch sehr darunter, den Vater nicht zu haben. Auch wenn sie es nicht merken, aber es schlägt auf die Psyche, bei allen von uns. Ich hab durch diese Beziehung zu dem Mann PTSD und OCD bekommen, durch den vielen Stress hab ich dann Burn out und Depressionen bekommen. Ich bin auch alleine mit den Kindern (24/7), keine Zeit für mich. Auch meine Kinder brauchen sehr wenig Schlaf und sind Energiebündel. Ich habe oft Tage, wo ich mich nicht hinsetzen kann. Ich habe auch keine Freunde, Familie, Verwandte, in der Nähe, habe auch leider kaum die Zeit dazu, die haben jedoch auch keine Zeit, weil jeder Arbeiten muss und selbst auf deren Probleme schauen müssen und auf die Kinder, falls welche vorhanden sind. Täglich denke ich mir, ich kann nicht mehr, ich brech zusammen, aber weitergehen muss es ja…. Ehrlich gesagt bin ich oft eifersüchtig auf den Vater, da der seine Zeit mit Hobbys verwenden kann, während ich nur davon träumen kann. Eigentlich war er der jenige der Kinder haben wollte, aber als sie dann da waren… naja kannst dir ja denken. Alles was er vorher gesagt hat und versprochen hat war wie vom Winde verweht. Ich bereue es sehr ein 2. Kind mit ihm zu haben, ich habe ihn damals halt trotzdem irgendwie vertraut, oder ich habe zu sehr gehofft und ihn gelgaubt das er sich ändern würde, aber es wurde dann noch schlimmer mit dem 2. Kind. Nicht das ich die kleinere nicht lieb hab, aber es wirkt sich so stark auf meine größere aus und sie tut mir wahnsinnig leid, da ich eigentlich kaum noch Zeit mit ihr alleine habe. Früher konnte ich mit ihr viele Ausflüge machen, waren gut drauf, alles lief eigentlich gut. Aber jetzt, mit 2 Kindern, ist es genau das Gegenteil, ich bin oft so gestresst, dass ich schon ausraste, ich bin viel zu überfordert. Das Jugendamt weiß von der ganzen Sache, auch mit dem Vater, aber machen oder helfen tun sie nicht. Aber zu deiner Situation: Ja es ist viel besser wenn der Mann weg ist, oft machen Männer ja noch mehr Dreck in der Wohnung, oder sogar schlimmere Sachen. Aber trotzdem, Männer ziehen sich aus der Verantwortung und können tun und lassen was sie wollen. Frauen nicht. Meine Psychologin meinte, Frauen müssen 5 Sachen schaffen: Arbeiten, Kinder großziehen, Haushalt, den Mann glücklich machen und sich selbst Zeit geben. Jedoch schafft eine Frau meistens nur 3 Sachen davon, und sich selbst Zeit geben, tun die wenigsten Frauen bzw. ist gar keine Zeit dafür. Es ist schon extreme in welcher Zeit wir Frauen leben und wie viel wir leisten müssen.

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