Und, was wird’s denn…?

Und, was wird’s denn beim dritten Mal? Nun, ich nehme an, ein Baby. Ob eins von männlicher oder weiblicher Sorte – das wissen wir wieder erst, wenn es draußen ist. So haben wir es in den letzten beiden Schwangerschaften gehalten, und so halten wir es diesmal. Das Verrückte aber ist: Dieses dritte Mal fällt es mir viel schwerer, mich überraschen zu lassen!

Einer der Gründe dafür ist wahrscheinlich, dass meine mütterliche Intuition, falls es so etwas gibt, mich dieses Mal jämmerlich im Stich lässt. Fakt ist jedenfalls, dass ich in den beiden vorigen Schwangerschaften stets ein bombensicheres Gefühl dafür hatte, ob da gerade ein Junge oder ein Mädchen in mir wuchs.

In der ersten Schwangerschaft war ich schon früh überzeugt: Das wird ein Junge. Beim zweiten Mal dann war mir spätestens in einem sehr dramatischen Moment klar: Wenn es denn gut ausgeht, kommt ein Mädchen dazu! Ich werde niemals den Moment vergessen, in dem ich unter der Dusche stand und das blöde Hämatom ziemlich wild aus mir heraus blutete, während ich meinen Bauch streichelte und mit meinem Baby sprach: „Bleib bei mir, mein kleines Mädchen!“. Es blieb und macht unser Familienleben seit fast vier Jahren sehr viel harmonischer und schöner.

In dieser Schwangerschaft aber ist alles anders. Dramatische Momente wie die Hämatom-Blutungen beim zweiten oder die vorzeitigen Wehen beim ersten Kind bleiben bisher zum Glück aus. Intuitive Gefühle, was für ein Kind da zu uns kommen wird, aber leider auch. Ist ja auch nicht schlimm, so an sich.

Das Räupchen will dringend noch einen Bruder

Trotzdem hadere ich gerade ein bisschen damit, dass ich es mir auch diesmal nicht habe von der Ärztin verraten lassen. Da ist nämlich noch ein anderes kleines Problem: Das Räupchen, unsere Tochter, wünscht sich nichts mehr als einen zweiten Bruder. Das ist ein bisschen lustig, denn als ich gerade wusste, dass ich wieder schwanger bin, war für die Kinder klar: Der Große will einen Bruder. Die Kleine will eine Schwester.

Diese Meinungen haben sich in den letzten Monaten ins Gegenteil verkehrt. Seitdem ist der Große sich sicher: Er kriegt bestimmt noch eine Schwester! Die Kleine will währenddessen unbedingt noch einen Bruder. Ich habe den Verdacht, dass sie sich in ihrer unangefochtenen Tochter-Position sehr wohl fühlt und keine schwesterliche Konkurrenz wünscht. Die etwas nettere Interpretation ist, dass sie ihren großen Bruder einfach sehr liebt und sich deswegen prima mit noch so einem anfreunden kann.

Auf jeden Fall ist sie sehr deutlich in ihren Aussagen. Auf die Frage, ob sie sich denn auch über eine Schwester freuen wird, lautet die schockierte Antwort: „Nein!“. Eine Schwester hätte sie nach eigener Aussage ganz sicher nicht lieb. Sie will halt einfach keine. Uff.

Mehr Akzeptanz nach der Geburt?

Tatsächlich stellen wir uns nun die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, schon recht früh in der Schwangerschaft zu wissen, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. Jetzt haben wir den Zeitpunkt wohl verpasst. Acht Wochen vor der Geburt würde es sich auch irgendwie komisch anfühlen, das Geheimnis noch zu lüften. Und ich habe auch die Hoffnung, dass es fürs Räupchen leichter wird, eine Schwester zu akzeptieren, wenn sie erst mit Haut und Haaren vor ihr liegt.

Das Baby in mir drin ist – egal, wie groß der Bauch mittlerweile ist – für die Kinder immer noch sehr abstrakt. Meine Kinder haben zum Beispiel auch überhaupt keine Lust, die Babytritte zu fühlen. Beim Besuch in der Hebammenpraxis haben sie lieber die Spielecke in Beschlag genommen, anstatt den Herztönen des Babys zu lauschen. Großes Interesse fürs ungeborene Baby gibt es schlicht nicht. Außer Räupchens dringendem Wunsch, dass es ein zweiter Bruder werden soll…

Tja, ich denke, wir werden es halt einfach drauf ankommen lassen müssen. Vielleicht kommt nach der Geburt die große Enttäuschung bei der Zweitgeborenen – wenn es eine kleine Schwester wird. Vielleicht ist es dann aber auch einfach total egal und alle freuen sich über das Baby, egal ob Junge oder Mädchen. Für mich und den Liebsten wird es ganz sicher so sein. Dieses Baby, das sich da so still und heimlich eingeschlichen hat, wird bestimmt prima zu uns passen. Genauso wie die beiden anderen. Das wird dann bestimmt auch das Töchterlein verstehen.

Hatten eure Erstgeborenen auch so einen starken Wunsch nach wahlweise Bruder oder Schwester? Und wie ist es bei euch ausgegangen? Ich freue mich auf eure Kommentare!

3 Kommentare zu „Und, was wird’s denn…?

  1. Sandra

    Meine Tochter wollte uuuunbedingt eine Schwester. Niedlicherweise hat sie immer „Geschwisterchen oder Brüderchen“ gesagt 😅
    Als dann klar war, dass es wirklich ein Mädchen wird, haben wir spaßeshalber gesagt, das hätte sie sich ja gewünscht – und das erzählt sie jetzt jedem 😄
    In 5 Wochen stellt sich hoffentlich nichts anderes heraus, weil wir uns alle ganz schön auf Mädchen eingeschossen haben. Aber ich denke, auch einen Bruder würde sie akzeptieren, einfach weil sie große Schwester wird.

  2. Angi

    Hier war es auch so. Meine Räubermaus wollte unbedingt einen Bruder. Auch als wir dann sicher wussten, dass es ein Schwesterchen wird, hat sie lange noch gesagt, sie bekommt einen Bruder. Oder wenn wir über den Namen geredet haben, hieß es immer „meine Schwester heißt Bruder“. Jetzt freut sie sich auf die Schwester, aber mal sehen, wie es dann ist, wenn die kleine in 11 Wochen da ist.

  3. laura

    ich würde das mit den Kindern so besprechen, dass das Geschlecht nichts darüber aussagt wie sie sich zu ihrem Geschwister fühlen/wie sie auskommen..
    spielen, lachen, singen, toben geht alles mit allen kindern. Ich denke es braucht da auch etwas Arbeit bei uns Eltern unsere Vorstellungen von Geschlechtern bei Kindern und Babies zu hinterfragen und aufzulösen…. Dann fällt es den Kindern auch leichter. Unser mittlerer Sohn färbt sich als einziges Kind die Fingernägel, die Tochter mag Fussball und Puppen … es ist alles viel bunter! und ein Teil der Babies hat bei der Geburt kein klares Geschlecht. Es gibt Kinder welche sich bereits als Kind unwohl in ihrem Geschlecht fühlen… Es ist bei der Geburt eines Geschwisterkind ein mega guter Zeitpunkt über all das zu reden. Kinder finden das meistens interessant und haben auch gute Fragen. Ich habe da ab 3 super Erfahrungen gemacht mit offenen Gesprächen. Ich würde sie auch direkt fragen, warum denn das Geschlecht des Babies wichtig ist für sie? Vielleicht verstecken sich dahinter ganz andere Fragen!

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