Schwangerschaft – Die Outtakes!

40 Wochen lang habe ich ein Schwangerschaftstagebuch geführt, oder eher gesagt ein Wochenbuch. Man könnte also meinen, dass ich wirklich jedes kleinste Detail festgehalten habe. Nun, die ganze Wahrheit ist das nicht. Denn so manche Dinge erschienen mir wohl einfach zu demütigend, zu lächerlich oder auch mal zu eklig, um sie immer sofort und ungeschönt mit euch zu teilen. Aber mit etwas Abstand lacht es sich erfahrungsgemäß besser. 😀  Und deswegen kommen sie nun doch: Meine Schwangerschafts-Outtakes.

Kotz-Geschichten

Ich habe euch nicht verheimlicht, dass mir auch in meiner zweiten Schwangerschaft oft ganz rührselig zumute war. Ich konnte über alles heulen: Royale Trennungen, traurige Filme, nette Worte. Blöd war nur, dass Tränen und Schluchzen bei mir akuten Brechreiz auslösten. Kein Scherz! Der Mann und ich liegen also gemütlich auf dem Sofa und gucken einen Film mit traurig-schönem oder auch mal traurig-dramatischem Ende. Prompt fließen bei mir die Tränen, ich schluchze – und plötzlich schüttelt es mich nicht nur vor Weinen, sondern ich springe auf und renne zum Klo. Tja, das war es dann mit dem romantischen Filmabend…

Und noch eine Kotz-Anekdote: Voller Angst verbrachte ich die Nacht zum zweiten Weihnachtstag mit elender Übelkeit erst im Bett, dann leidend auf der Couch. Mir war so schlecht! Mein Gott, war mir schlecht! Würde das nun also immer schlimmer mit dieser Übelkeit, obwohl ich schon über die 12. Schwangerschaftswoche hinaus war? Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich war, als ich merkte: Hurra, es ist nur ein gewöhnlicher Magen-Darm-Virus! Vier Tage später war der Spuk vorbei und meine Übelkeit wieder auf dem normalen Schwangeren-Niveau, bis sie dann dankenswerterweise nach der 16. Woche völlig verschwand. Bekloppt, sich über einen Magen-Darm-Virus zu freuen. Aber Schwangere können das.

Brüste. Brüste. BRÜSTE!

Für die meisten Frauen sind Brüste etwas normales. Nicht so für mich. Meine Brüste sind nämlich so klein, dass ich sie eigentlich kaum wahrnehme. Normalerweise. Nicht so in der Schwangerschaft. Denn ungefähr mit dem Zeitpunkt der Zeugung wachsen diese nützlichen Dinger vorsorglich schon mal aufs Doppelte der Ausgangsgröße heran. Ist denen nicht klar, dass sie noch volle 9 Monate Zeit haben, bis sie auch nur irgendetwas produzieren müssen? Offenbar nicht. Für mich war das auch in der zweiten Schwangerschaft wieder enorm merkwürdig.

Plötzlich hüpft und wackelt alles und BHs werden zu sinnvollen Accessoires: stützend, nicht nur formend. Mit wachsendem Bauch passiert ansonsten auch was wahrlich absonderliches: Die riesigen Brüste legen sich schön bequem auf der Plautze ab. Ah, so fühlen sich also Männer mit Brüsten und Bierbäuchen! Komisch, dass die nie auf die Idee kommen, BHs zu tragen. Denn das Gefühl von Brust-auf-Bauch ist, naja, zumindest gewöhnungsbedürftig. Ansonsten sind die Brüste übrigens ständig im Weg: Beim Klatschen, beim Sport, beim Kuscheln. Einfach immer!

Ja, ich weiß, dass andere Frauen damit durch ihr ganzes Leben gehen. Trotzdem: Ich möchte bitte einfach nur meine Mini-Brüste zurück. An die bin ich eben gewöhnt.

Gigantische Ausgaben

Und wo wir gerade bei Brüsten sind: Auch sie sind ein Grund, weshalb man sich plötzlich an der Kaufhaus-Kasse wiederfindet und die Kassiererin sagt: „86,95 bitte“. Was ich da wohl gekauft habe? Unterwäsche! Bloß ein bisschen Unterwäsche! Ein paar bequeme Bustiers, um die hopsenden Brüste zu bändigen. Und ein paar ordentliche Unterhosen, mit denen sich der kommende Wochenfluss überstehen lässt. Ihr ahnt es: Ich bin sonst nicht so der Typ „passender Slip zu passendem BH“. 86,95 € sind für mich sehr viel Geld für Unterwäsche. Für Unterwäsche!

Und auch ansonsten läppert es sich ganz schön: Magnesium Pillen hier, Eisensaft dort, und ein paar vernünftige Umstandshosen braucht frau ja auch. Hinzu kommt der ganze Pflege-Schnickschnack. Bisschen ölen und cremen ist ja schließlich die größte Pflicht einer jeden Schwangeren. Wozu gäbe es diese ganze Industrie auch sonst? Und gegen Ender der 9 Monate fängt dann auch die Zeit der Tees an: Himbeerblättertee, Milchbildungstee usw. usf. Ein Wunder, dass nicht mehr Familien während so einer Schwangerschaft spontan verarmen.

So eine Quälerei!

Ach ja, Schwangerschaft. Im Moment bin ich ja überzeugt: Das mach ich nicht noch mal! Auch wenn zwei Kinder ja quasi nur Arterhaltung sind: Ist doch besser als nix, oder? Und überhaupt: Hat mal irgendwer versucht, in einer Großstadt Wohnraum für wachsende Familien zu finden? Da sind zwei Kinder eigentlich schon das allerhöchstens machbare. OK, ich höre jetzt sofort auf, Ausreden für meinen stagnierenden Kinderwunsch zu finden.

Denn mal im Ernst: Schwanger sein ist oft auch einfach eine Quälerei. Und das darf man auch mal so aussprechen. Jetzt freue ich mich sowieso erst mal wieder auf den Tag, an dem ich mir endlich wieder ein Glas Wein genehmigen darf. Und da dieser Tag noch in weiter Ferne liegt, verschwende ich ohnehin keinen Gedanken an eine etwaige weitere Schwangerschaft.

Jetzt bin ich nämlich erst mal froh, dass ich es ein zweites Mal überstanden habe! Und erfreue mich an meiner verdoppelten Kinderschar. Ein Hübchen und ein Mädchen. Noch besser kann es ja sowieso kaum kommen!

3 Kommentare zu „Schwangerschaft – Die Outtakes!

  1. Kira

    Ich gebe dir so recht! Das die Brüste im sitzen auf dem Bauch liegen ist einfach ein grässliches Gefühl! War ich doch immer so stolz auf meine standfesten formschönen Brüste, haben sie jetzt in der 30 ssw schon die Form eines Trinkschlauchs angenommen xD was ich persönlich gerade am schlimmsten finde, ist der ständige Druck auf den Magen und das Sodbrennen!

  2. Ich musste sehr lachen! Mach doch ne Blogparade draus! Mir fallen da auch so ein paar Dinge ein, die man mal genauer aufschreiben könnte. Und da bin ich sicherlich nicht die einzige. 😀 LG

  3. Linda

    Wie Recht du einfach hast! Da kann jede Mutter mitfühlen! Das schlimmste sind wirklich die Schwangerschaftsübelkeit und Heißhungerattacken zusammen! 😀

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