Krankes Baby (Das Räupchen 8-Monats-Update)

Meine Nerven, meine Nerven! Das Räupchen war krank. Und zwar so richtig! Kurz vor Frühlingsanfang hat es unser Baby dann doch noch mal richtig erwischt: Bronchitis, hammerhart. Es kröchte, röchelte und krächzte. Und ich hätte mehr als einmal vor Panik fast den Notarzt gerufen.

Der Mann sagte immerhin nach überstandener Erkrankung, ich sei doch schon viel cooler geworden. Kann es echt sein, dass ich beim Babyhübchen noch hysterischer war? Ja, kann wohl sein. Kranke Babys sind aber auch wirklich eine Katastrophe!

Knappe drei Wochen dauerte das Bronchitis-Martyrium und eine ganze Woche davon war das Räupchen gar nicht mehr als solches zu erkennen. Gute Laune? Fehlanzeige. Das Räupchen vegetierte mehr als dass es irgendwie am Leben teilnahm. Mein persönlicher Horror war ein Sonntag, an dem das Baby sogar die Brust verweigerte. Ich musste also die Milchpumpe entstauben und nebenbei ein beinahe ununterbrochen brüllendes Räupchen beruhigen.

Zum Glück war dieser Sonntag der Höhepunkt der Erkrankung. Am nächsten Tag war das Fieber ein wenig runter und die Kinderärztin verschrieb Tropfen, die die Bronchien erweitern. Eine Freundin lieh uns dann noch ihr Inhaliergerät und schon ging es dem Baby besser. Als das Räupchen einige Tage später wieder anfing, mit dem großen Bruder zu schäkern, atmeten wir alle erleichtert auf. Und seitdem darf ich auch wieder einfach neben dem Räupchen schlafen – und nicht mit dem fiebernden Mäuschen ganz eng in meinem Arm.

Fremdeln extrem

So ein krankes Baby ist ja noch mal anhänglicher. Und anhänglicher als anhänglich geht beim Räupchen sowieso schon kaum. Dieses Baby ist wirklich ganz besonders auf Mama und Papa fixiert und fremdelt sehr, sehr stark. Vom Hübchen kenne ich das eigentlich gar nicht, weshalb die Situation schon sehr neu für mich ist. Sogar mit Oma und Opa muss das Räupchen immer wieder neu warm werden. Und unsere Freundinnen und Freunde haben beim Baby schon gar keinen leichten Stand.

Bei einem derart auf die Eltern fixierten Baby gestaltet sich die Kita-Eingewöhnung erwartungsgemäß schwierig. Aufgrund der langen Erkrankung haben wir nach drei Wochen, in denen ich jeden Tag mit dem Räupchen zur Eingewöhnung war, nun erstmal pausiert. Und ich spoiler mal, dass es vielleicht keine Fortsetzung geben wird. Derzeit hinterfrage ich nämlich sehr stark, welche Zwänge mich eigentlich wozu treiben und ob wir es als Familie nicht irgendwie schaffen können, flexibler auf die Bedürfnisse unseres zweiten Babys einzugehen. Näheres zum Thema bald hier im Blog. 🙂

Das Baby spielt Verstecken!

Insgesamt entwickelt sich unser anhängliches Räupchen aber vorbildlich: Nachdem die fiese Bronchitis ausgestanden war, haben wir eigentlich mit einem Fortbewegungs-Sprung gerechnet. Aber nix da. Das Räupchen mag gerade eher erzählen und spielt seit einigen Tagen verstecken mit uns. Ich weiß noch, wie entzückt ich damals beim Hübchen war, als er plötzlich anfing, sich Tücher übers Gesicht zu ziehen, um uns nach dem wieder wegziehen erwartungsvoll anzustrahlen. Beim Räupchen ist es jetzt nicht weniger entzückend, vor allem weil sie sich mangels Tüchern oft einfach hinter ihren eigenen Händen versteckt. Oder, im Babystuhl sitzend, den Kopf halb unter die Tischkante hängt.

Sich alleine hinsetzen kann sie allerdings immer noch nicht und ich bin gespannt, wann sie den Dreh rauskriegt. Sie will nämlich immer so gerne sitzen und sitzt auch schon sehr stabil. Wir achten trotzdem darauf, dass sie nicht zu lange mit uns am Tisch sitzt und setzen sie nicht ungestützt auf den Boden. Es wäre echt eine Erleichterung, wenn sie endlich lernen würde, sich selbst aufzusetzen!

Der nächste Entwicklungssprung wird aber sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen. In den letzten Tagen habe ich sie ertappt, wie sie immer mal wieder in den Vierfüßlerstand ging und lustig vor- und zurück wippte. Ich vermute ja, dass sie das Robben überspringen wird und irgendwann direkt mit dem Krabbeln anfangen wird. Robben ist unserer gemütlichen Raupe wahrscheinlich einfach viel zu anstrengend. 😀

Beikost? In homöopathischen Mengen!

Ach, und dann wäre da ja noch das leidige Thema Beikost. Die Sache mit dem Brei haben wir jetzt erst mal so gut wie aufgegeben. Dafür werde ich ab jetzt anfangen, ein bisschen von dem Gemüse, das wir ohnehin essen, babytauglich weich zu kochen. Dann soll sie eben selbst essen! Gestern gab es Brokkoli, der erwartungsgemäß in homöopathischen Mengen im Baby, dafür in rauen Mengen auf dem Fußboden landete. Aber wenigstens hatte das Räupchen Spaß!

An Nährstoffen fehlen wird es ihr dank Muttermilch aber ohnehin nicht. Die holt sie sich schließlich verlässlich alle drei Stunden – auch nachts. Aber ich habe mich so sehr dran gewöhnt und finde es fast komfortabel, dass das Baby nach dem Trinken sofort wieder einschläft. Und manchmal habe ich auch Glück und das Hübchen ruft in den frühen Morgenstunden nach mir. Dann lege ich mich zum Sohn, schlafe schnell wieder ein und der Mann wird vom krähenden Räupchen geweckt und muss die morgendliche Unterhaltungssession abhalten, während das Hübchen und ich noch eine Runde weiternickern. Man muss nur wissen wie, ne? 😉

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4 Kommentare zu „Krankes Baby (Das Räupchen 8-Monats-Update)

  1. Sarah aus Köln

    Ich finde mich in deinem Artikel fast gespiegelt! Wir haben heute mit unserem neun Monate alten Muckel acht Tage echte Grippe mit über 40 Fieber und Atemnot hinter uns. Ich bin ein nervliches Wrack und habe! den Notarzt gerufen um nach zwei Stunden aus der überfüllten Kinderklinik wieder entlassen zu werden 🙁 Er ist das dritte Kind und eigentlich müsste ich entspannter werden. Mir war nur noch zum heulen und der Gatte hatte Kind und Frau zu trösten. Heute gab es das erste Lächeln vom Baby nach einer Woche Wimmern und Weinen. Das Thema Beikost haben wir über die Krankheit auch zu den Akten gelegt, er war vorher schon kein Fan. Sollen die anderen doch 200g Gläschen mampfen, wir picken Erbsen und schmeißen sie auf den Boden. Apropos Boden, mit 40 Fieber hat der kleine Knabe doch glatt mitten im fiesesten Infekt Krabbeln gelernt. Ich ziehe als Mama den Hut vor so viel Kraft. Lieben Gruß Sarah

    • Oh Mann, da hat es euch aber auch echt erwischt! Da bin ich ja fast froh, dass es bei uns „nur“ die Bronchitis war. Grippe ist aber auch extra gemein! Ich habe auch mitgekriegt, dass Ärzte und Kliniken alle wahnsinnig überlastet waren. Irgendwie waren alle gleichzeitig krank. Umso besser, dass jetzt der Frühling kommt! 🙂

  2. Michelle

    Immer wieder schön deine Updates zu lesen!
    Hier ging es letzte Woche schlagartig von ich komme gerade so ein paar cm vorwärts zu Highspeed robben.

  3. Doreen

    Ein schöner positiver Artikel =)
    Die Versteckensphase ist eine wundersüße. Geht aber leider viel zu schnell vorbei…

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