Fehmarn mit Kindern ©kinderhaben.de

Fehmarn mit Kindern

Erinnert ihr euch an meinen Artikel zum Urlaub mit Kindern? „Zwischen Erholung und Erschöpfung“ lautete sein Titel – und genau so war es auch. Schön, mal rauszukommen. Aber so richtig erholt war am Ende keiner. Jetzt habe ich aber gute Neuigkeiten: Diesmal haben wir es besser hingekriegt! Eine Woche Urlaub auf Fehmarn liegt hinter uns. Und der Liebste und ich fühlen uns wirklich prima erholt. Weil das sicher auch an unserem Reiseziel und den Unternehmungen lag, die wir auf der Ostseeinsel (nicht) unternommen haben, ist es sicher eine gute Idee, unsere Erfahrungen mal ordentlich zu verbloggen. Auf dass ihr daraus Inspiration für einen eurer nächsten Urlaube ziehen könnt! Viel Spaß beim Lesen!

Die Grundvoraussetzung für unseren Urlaub hatten wir clever gewählt:

  • Verreisen in der Vorsaison bedeutet leere Strände und fehlende Menschenmassen in touristisch beliebten Orten – sehr gut, wenn man mit wuseligen Kleinkindern unterwegs ist.
  • Zusammentun mit unseren Freunden, die wir im letzten Urlaub kennengelernt haben und die einen Sohn in ähnlichem Alter wie das Hübchen haben – bestens zur Arbeitsteilung in der Ferienwohnung und Beschäftigung der Kinder.
  • Wahl der Unterkunft nach kinderkompatiblen Aspekten – gute Spielmöglichkeiten sind quasi das wichtigste, wenn man nicht rund um die Uhr den Alleinunterhalter für seine Kinder spielen will.

Unsere Reiseziel war Fehmarn, die „Sonneninsel“ in der Ostsee. Und ich muss sagen, dass es echt eine schöne Insel ist – vor allem während der Rapsblüte, die wir unbeabsichtiger- aber glücklicherweise voll erwischt hatten. Im Mai leuchtet die ganze Insel in strahlendem Gelb. Und unsere Radtouren führten uns durch unendliche Rapsfelder. Fotoshootings im Rapsfeld kann man mit kleinen Kindern natürlich so ziemlich vergessen. Aber für ein paar Schnappschüsse hat es auch bei uns gereicht. 😉

Fehmarn_Rapsfeld_©kinderhaben.de

Uns hat die Insel jedenfalls sehr gut gefallen, trotz anfangs wirklich eisekaltem Wetter. Für mich steht eigentlich ein bisschen fest: Ostsee in der Vorsaison kommt nicht mehr in Frage. Mit diesem eisigen Wind komme ich Frierpitter leider nicht so gut klar. Und im Mai kann man offenbar noch richtig Pech mit den Temperaturen haben. Wir hatten in den ersten Tagen teils nur 6°C – das war mir echt zu kalt. Als in den Folgetagen aber dann die Sonne raus kam und der Wind etwas nachließ, war ich mit der Ostsee versöhnt. Fürs platte Land, für weite Felder, schöne Wege und die abwechslungsreiche Küste habe ich einfach was übrig.

Damit mein kleiner Reisetipp etwas übersichtlicher wird, gehe ich aber am besten mal etwas strukturierter ins Detail. Fangen wir mit dem für mich schönsten Aspekt eines Fehmarn-Urlaubs an:

Radfahren auf Fehmarn

Fehmarn_Radtour_©kinderhaben.de

Das Tollste an Fehmarn ist, dass die Insel so übersichtlich ist. Wir hatten Hübchens und mein Fahrrad dabei und haben vor Ort noch ein Rad plus Fahrradanhänger ausgeliehen. So konnten wir tolle Touren unternehmen. Die längste Tour haben wir zu viert unternommen, da der Sohn unserer Freunde noch nicht ganz so flott mit dem Fahrrad unterwegs ist wie das Hübchen. Ganze 20 km haben wir geschafft, in der Mitte mit einer Pause in einem netten Hof-Café. Was war ich stolz auf meinen großen Jungen, der die lange Strecke gefahren ist, als würde er das täglich machen!

Mein Tipp für alle, die mit fahrradfesten, schon etwas älteren Kindern unterwegs sind: Das Auto getrost Zuhause lassen und umweltfreundlich mit der Bahn anreisen. Wenn man gerne Rad fährt, kann man alle Ziele sehr gut mit dem Rad erreichen – viele sogar viel besser als mit dem Auto. Die Inselhauptstadt Burg ist laut Reiseführer in der Hauptsaison z.B. meist hoffnungslos überlastet und man steht erst mal eine halbe Stunde im Stau, ehe man noch mal ewig nach einem Parkplatz suchen muss. In der Nebensaison geht das natürlich besser. Trotzdem würde ich das nächste Mal am liebsten ohne Auto nach Fehmarn kommen. Fahrräder und Anhänger kann man zu vernünftigen Preisen auch gut mieten.

Die Wege zu Rad kommen einem auf Fehmarn jedenfalls wirklich sehr kurz vor. Sechs Kilometer sind auf dem platten Land einfach ruckzuck gefahren. Mit Kindern ist das einfach optimal!

Unterkünfte auf Fehmarn

Familienkompatible Unterkünfte gibt es auf Fehmarn zuhauf. Ich rate euch allerdings, früh genug zu buchen. Wir waren mit einem knappen halben Jahr Vorlauf selbst für die Vorsaison schon so spät dran, dass wir keine große Auswahl mehr hatten, weil wir eine größere Wohnung für vier Erwachsene und drei Kinder suchten. Was wir letztlich gefunden haben, war aber echt total OK.

Eine große Spielscheune mit Riesentrampolin, Strohlabyrinth und der ungefähr größten Kettcar-Auswahl, die man sich vorstellen kann, war für die Fünfjährigen die Hauptattraktion. Und für mich das Wichtigste: Unser kleines Räupchen wurde vermutlich nachhaltig mit dem Pony-Virus infiziert. Stolz und konzentriert saß sie auf den Ponys, die täglich für Kinderreiten zur Verfügung standen. Für uns Erwachsene hätte es noch eine Sauna gegeben, aber irgendwie kamen wir nicht dazu, die zu nutzen.

Fehmarn_Spielscheune_©kinderhaben.de

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Ferienwohnungen auf Fehmarn einen recht hohen Standard haben. Es gibt wahnsinnig viele schicke alte Höfe und Anwesen, die zu Feriendomizilen umgebaut wurden und oft in soundsovielter Generation von alteingesessenen Familien geführt werden. Oft haben die natürlich ihren Preis, auch deswegen haben wir Nebensaison gebucht. Bei der Suche nach passenden Unterkünften hilft Google euch sehr gut weiter!

Schlechtwetter-Tipp für Fehmarn: Haifisch-Aquarium

Fehmarn_Aquarium_©kinderhaben.de

Wenn nur nicht immer das Wetter wär… Wir hatten in den ersten Tagen wirklich außerordentliches Pech mit den Temperaturen. Dafür hat es nur wenig geregnet. Inselwetter halt. 😉 Als es wirklich unangenehm kalt-windig war, sind wir kurzerhand ins Aquarium gegangen. Im Meeres-Zentrum Fehmarn ist das wirklich große Haifisch-Becken die Hauptattraktion. Und im Unterwassertunnel schwimmen einem die Rochen über den Kopf. Im Gespräch mit einem Mitarbeiter habe ich erfahren, dass in den Tropen-Becken alle Korallen echt sind – anders als z.B. in den Sea Life Aquarien, in denen offenbar viel mit Plastik und Silikon nachgebaut wird.

Fische gucken geht im Meeres-Zentrum Fehmarn tatsächlich ganz gut. Mir als Berufs-Texterin haben die Infotafeln und Video-Präsentationen jedoch Tränen der Verzweiflung in die Augen getrieben. Die ganzen Infos über Fische und Meereswelten sehen leider selbstgemacht aus – und sind es vermutlich auch. Rechtschreibfehler sind noch das kleinste Übel. Aber wenn mir Sätze auf Bildschirmen entgegenfliegen, verfluche ich die Erfindung von Power Point – und die Menschen, die so einen Blödsinn auch noch nutzen!

Preislich ist das Aquarium natürlich nicht ganz günstig. Aber wir haben zu siebt eine kleine Ermäßigung bekommen, weil wir schließlich schon fast eine Gruppe waren. Das Personal dort haben wir wirklich sehr nett und auskunftsfreudig erlebt!

Raus aufs Meer: Kutter Fahren auf Fehmarn

Fehmarn_Kutter-Fahrt_©kinderhaben.de

Als es nicht mehr ganz so kalt war, haben wir uns raus aufs Meer getraut. Im Winter fischen sie Dorsche, im Sommer bieten die Fischer familienkompatible Touren auf der Ostsee an. Wir haben uns für den Fischkutter Tümmler entschieden, der in Burgstaaken ablegt, einfach weil er im Reiseführer stand. Es gibt aber mit Sicherheit weitere Anbieter. Man fährt in dem Kutter ein Stückchen aufs Meer hinaus, dann wird ein Fangnetz ausgeworfen und nach wenigen Minuten wieder hochgezogen.

An Bord dürfen die Kinder dann Seenadeln, Seesterne, Garnelen und kleine Fische aussortieren, die anschließend wieder ins Wasser geworfen werden. Der Käpt’n erklärt dazu ein bisschen was über den Lebensraum Meer und stellt den Kindern Fragen dazu. Das alles fand ich ganz nett gemacht und vor allem sehr kinderkompatibel. Für mich selbst hätte ich mir eine etwas weitere und gerne auch längere Ausfahrt aufs Meer gewünscht. Das Hübchen jedoch meldete nach einer halben Stunde Langeweile an und schlief mir in den letzten zehn Minuten auf dem Schoß ein. Also ja, es macht durchaus Sinn, dass diese Familien-Touren nur eine Stunde dauern. 😉

Mal ein U-Boot von innen sehen? U-Boot-Museum in Burgstaaken

Fehmarn_U-Boot-Museum_©kinderhaben.de

Direkt neben dem Fischkutter-Ableger in Burgstaaken liegt ein altes U-Boot auf Land, das man besichtigen kann. Wir fanden das total spannend und gönnten uns den für die gebotene Leistung nicht ganz günstigen Eintritt. Leider bietet das Museum nämlich nur genau das, was es im Titel verspricht: Ein U-Boot, durch das man einmal hindurchlaufen kann. Das ist zwar durchaus beeindruckend, wir hätten uns aber darüber hinaus noch ein paar Informationen zum Leben an Bord gewünscht.

Im kleinen Museum, durch das man erst hindurch gehen kann, sind die Informationen rar. Man erfährt ein bisschen was zur historischen Entwicklung und Bauweise von U-Booten. Aber das, was doch eigentlich interessant ist, wird gar nicht behandelt: Wie haben 23 Mann auf derart beengtem Raum gelebt? Wie funktioniert das Schichtsystem? Welche Aufgaben gibt es an Bord? Was passiert bei einem Angriff? Wie kann man sich retten? All diese Fragen blieben leider unbeantwortet.

Das Museum erscheint mir ein bisschen mit der heißen Nadel gestrickt. Vielleicht tut sich da ja in der Zukunft noch was. Für den Moment würde ich euch einen Besuch nicht unbedingt empfehlen.

Was man unbedingt essen muss: Radden’s Eis

Eis geht immer, oder? Jedenfalls sind wir dieser Meinung und deswegen hielten uns auch Temperaturen unter 15°C nicht vom Eis essen ab. In jedem Reiseführer über Fehmarn werdet ihr auf Radden’s Eis stoßen – und demnach bildet sich hier in der Hauptsaison wohl täglich eine lange Schlange. Aber ganz im Ernst, stellt euch ruhig an! Die beste Eisdiele der Welt haben wir ja eigentlich hier in Essen – allerdings für italienisches Eis. Bei Radden’s in Burg auf Fehmarn gibt es jedoch Softeis. In mehreren Geschmacksrichtungen, mit Schoko-Überzug und diversen Toppings.

Und auch wenn ich eigentlich kein großer Softeis-Fan bin – dieses hier hat mir echt geschmeckt! Außerdem super: Eine kleine Portion gibt es schon für 50 Cent. So durfte auch das Räupchen schon eine eigene Eiswaffel schlecken und war im siebten Softeis-Himmel.

Und das Meer?

Fehmarn_Strand_©kinderhaben.de

Ja, das Meer! Das ist ja quasi überall und ihr habt einfach die Wahl, welcher Strand es heute mal sein soll. Unsere Unterkunft lag im Nord-Osten der Insel und ein schöner Sandstrand war nicht weit entfernt. Was mir persönlich aber noch besser gefällt, ist die hübsche Steilküste, wenn man vom Norden aus in Richtung Osten fährt. Dort entlang führte uns unsere längste Radtour und der Fahrradweg führt einen immer an der Küste lang.

Wer (wir wir) schon mal eine Luxus-Steilküste wie in Cornwall oder Wales besucht hat, ist vermutlich etwas unbeeindruckt. Denn besonders tief geht es hier nicht hinab. Gerade mit Kindern ist das aber eigentlich total schön, weil man schnell mal runter ans Wasser gekraxelt ist und prima Steine schmeißen kann, aus denen die Strände hier bestehen.

Die schönsten Familienstrände soll es laut Reiseführer eher im Süden der Insel geben. Dort waren wir aber gar nicht. Der Nordosten hat uns völlig gereicht, vor allem da ohnehin noch kein Badewetter war.

Und jetzt ihr!

Wart ihr auch schon mal auf Fehmarn und habt weitere Tipps für einen erholsamen Familienurlaub? Dann freue ich mich, wenn ihr sie in die Kommentare schreibt! Oder habt ihr andere Liebslingsreiseziele? Dann teilt doch auch die gerne mit uns! Denn vermutlich sind wir ja alles ständig auf der Suche nach dem nächsten schönen Urlaubsort. Jedenfalls geht es uns so. 😉

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