Fastenschokolade

Hey Leute, vor ein paar Tagen fing sie an: Die Fastenzeit! Und was fastet ihr in diesem Jahr so? Süßigkeiten? Salzgebäck? Fleisch? Milchprodukte? Oder macht ihr so was ganz modernes und fastet Fernsehen, die Schwiegermutter oder vielleicht sogar Social Media oder das Internet (das wäre wiederum ganz schlecht für mich, weil dann würdet ihr diesen Artikel ja gar nicht lesen!). Bei all diesen verrückten Fastenideen muss ich euch aber sowieso sagen: Ich toppe euch locker! Ich faste nämlich in diesem Jahr KEINE Süßigkeiten. Was im Umkehrschluss bedeutet: Ich stopfe mich so richtig schön voll mit allem, was süß ist und lecker schmeckt!

Der Grund ist übrigens ein ganz einfacher: Weil ich es kann! Und der Grund dafür ist wiederum, dass ich seit mittlerweile sieben Monaten ein Räupchen stille, und zwar voll. Die kleine Brumsel verweigert einfach nach wie vor jede andere Mahlzeit und der erste Zahn ist wohl auch noch ein weiterer Ferne. Mein Körper reagiert auf die literweise Milchbildung vor allem mit einem Symptom: Extremem Gewichtsverlust. Und was könnte es besseres geben, als diesem durch kiloweise Süßigkeiten vorzubeugen?

Klar, ich weiß doch auch, dass das nicht gesund ist. Und bestimmt könnte ich auch zwölf Avocados am Tag essen oder 2 Kilo Kartoffelbrei mit ordentlich Butter oder 5 Weichkäsebrote extra. Bloß: Wann soll ich das denn alles essen. Und auch wie? Zusätzlich zu den bergeweisen Süßigkeiten vertilge ich aktuell nämlich bereits mannsgroße Portionen. „Nachschlag!“, fordere ich regelmäßig, und der Mann guckt mich dann mit großen Augen an. „Kannst du immer noch?“. Na, ich kann nicht nur, ich muss!

Das Stillen zerrt mich aus

Beim Hübchen hatte ich damals noch keine Fress-Routinen entwickelt. Mit dem ersten Kind ist alles so neu, vor lauter Aufregung kam ich da kaum dazu, überhaupt mal was zu essen. Das Resultat war bald ein Gewicht, bei dem einige mir glatt Magersucht unterstellt hätten. Bloß, dass ich doch überhaupt nicht freiwillig hungerte! Ganz im Gegenteil hungerte ich sowieso überhaupt nicht. Ich aß ja, nur eben niemals genug.

Aus diesem Fehler habe ich nun gelernt. Und esse und esse und esse. Alles, was gesund ist. Aber eben auch gerne alles, was schön zuckrig ist. Ich muss nämlich gestehen, dass ich wahnsinnig gerne süße Sachen esse. Das muss ich wohl von meinem Opa haben. Von ihm kenne ich Geschichten von zwei komplett vertilgten Käsekuchen, damals, nach seiner Kriegsgefangenschaft. Meine Oma buk deswegen gerne mal einen Mitbring-Kuchen mehr, wenn sie irgendwo eingeladen waren. Jedenfalls hat mein Opa seinen süßen Zahn Zeit seines Lebens behalten und ihn wohl glatt an mich weitergegeben.

Mein süßer Zahn

Ich liebe Kuchen, Schokolade und Pralinen. Pudding, Tiramisu und süßen Joghurt (am liebsten alles selbstgemacht). Und ich backe auch sehr gerne. Was könnte es für mich also besseres geben, als einen Körper, der aktuell jegliche Völlerei verzeiht? Wenn ich gerade nicht stille, muss ich nämlich durchaus ein bisschen aufpassen, nicht täglich 1.000 Extrakalorien in Form von Industriezucker aufzunehmen. Und tue das sonst nicht nur der schlanken Linie wegen, sondern durchaus auch aus gesundheitlichen Gründen.

Zucker gilt ja ohnehin mittlerweile als Droge. Am besten meidet man ihn ganz – und wenn man das nicht schafft, dann soll man ihn ersetzen, mit Ahornsirup oder Birkengedöns oder, wenn man das auch nicht schafft, dann soll man alles Süße zumindest gehörig reduzieren. Naja, irgendwie verstehe ich das ja schon, also, dass man sich nicht dauerhaft überzuckern sollte. Die Ernährung sollte nun mal ausgewogen sein, das finde ich ja auch. Zucker generell zu verteufeln, finde ich aber irgendwie traurig. Also, für mein Leben jetzt. Weil ihr wisst ja, der süße Zahn und so.

Jetzt oder nie!

Da ich aber weiß, dass die traurigeren Phasen in meinem Leben wieder anbrechen werden, nämlich dann, wenn ich nicht mehr stille und meine tägliche Gesamtkalorienzufuhr dringend drastisch reduzieren muss, genau deswegen haue ich jetzt erst recht noch mal richtig rein. Fastenzeit hin oder her. Weil ich finde: So eine tolle Chance muss ich doch ausnutzen! Denn vermutlich kommt sie nie wieder (Stand heute, 16. Februar. Bitte erinnert mich bei Gelegenheit daran, dass ich wirklich kein drittes Kind will, egal wie süß so ein Baby ist).

Bestimmt ist mein derzeitiger Süßigkeitenkonsum ein bisschen unvernünftig. Und auch nicht gut für die Zähne. Aber meine Güte, früher hab ich geraucht und gesoffen. Da ist das bisschen Zucker ja quasi eine Erholung für Körper und Geist. Und in Kürze bricht dann die neue alte Phase wieder an: Die ohne zu viel Zucker. Stellt schon mal den Weißwein kalt!

5 Kommentare zu „Fastenschokolade

  1. Hannah

    Hihihi. Eben aß ich mit schlechtem Gewissen ein paar Stücke Schokolade zum Kaffee, nachdem mein Morgens- und Vormittagsessen schon aus Lebkuchen, einer Banane und einem sehr süßen Crunchy-Müsli bestanden hatte, und dachte über die ganzen Kalorien nach, während die Kleine letztere auf dem Teppich fleißig strampelnd und mit einer Rassel kämpfend aufbrauchte. Über 2-3 Gedankenstricke fragte ich mich dann, ob es denn auf deinem Blog vielleicht Neuigkeiten gibt und, siehe da… 🙂
    Nur dass ich nicht das Gefühl habe, durch das Stillen abzunehmen, aber bei dem ganzen Zuckerkram auch kein Wunder! Ich nutze es auch mehr als aus… das Verlangen danach ist auch seeehr gestiegen! Was vielleicht auch zum Teil an der reduzierten Bewegung liegt? Die täglichen Spaziergänge stillen nicht so wirklich meinen Bewegungsdrang 🙂
    Freue mich schon auf den nächsten Post!

    • Hihi, das freut mich ja, dass mein Text gerade gut zu deiner Verfassung passte. 😀

      An Bewegung mangelt es mir eigentlich nicht so sehr, ich gehe nach wie vor viel zu Fuß und mache Yoga. Das war auch vor der Schwangerschaft mein normales Pensum, ich bin aktuell nicht so für Ausdauersport. Wenn du da aber sonst anderes gewohnt bist, macht das bestimmt viel aus.

  2. Doreen

    Einfach alles, was man zu sich nimmt, mit ner doppelten Schicht Cheddar überbacken ^^

    Die einzige Sache, die mir hier zu denken gibt, ist, dass du schon sehr darunter zu leiden scheinst, dass du momentan keinen Alkohol trinken darfst.
    Klar, das ist eine lange Zeit, aber ich finde dieses geradezu Lechzen danach klingt irgendwie bedenklich. Klär mich auf, wenn ich falsch liege.

  3. To

    Ich faste auch nicht. Dafür liebe ich den Kaffee zu sehr… 🙂
    Aber wer weiß, vielleicht werde ich das im Fortgeschrittenen Alter auch einmal ausprobieren. Aber auf Schokolade könnte ich verzichten.(hust hust) 🙂

    Liebe Grüße in den Norden
    To

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