#ElternmachenAufstand – und ich sowieso ständig

„Eltern, macht doch endlich mal Aufstand!“, fordert Laura auf ihrem Blog Heute ist Musik. Ihr Anliegen: Elternblogs sollten noch mehr dazu genutzt werden, der Politik und den Arbeitgebern aufzuzeigen, wo überall noch deutlicher Verbesserungsbedarf liegt. Nun ja, das muss sie mir nicht zwei Mal sagen. 

„Wir Elternblogger erreichen mit unseren Texten tausende von Lesern und schreiben die meiste Zeit über DIY, Ordnung im Kinderzimmer oder das richtige Einschlafritual“, beschwert Laura sich in ihrem Text. Und ja, zum Teil stimmt das auch. Es gibt etliche dieser Schönwetter-Blogs da draußen. Und ich verrate euch mal was: Ich lese keinen einzigen davon. Ich verstehe aber gleichzeitig, warum viele andere Eltern solche Blogs durchaus gerne lesen: Es dient der Zerstreuung und bietet ein bisschen Heile-Welt (ich zum Beispiel gucke stattdessen Gilmore Girls). Und haben wir uns das nicht alle verdient, am Ende eines Chaos-Tages mit Brei in den Haaren, Sand in den Schuhen und einem Berg unerledigter Aufgaben auf der Arbeit, weil eine Teilzeitstelle eben niemals reicht? Und ich verstehe auch, warum viele Blogger*innen über solche Themen schreiben. Für die meisten ist es eben ein Hobby, und das soll zunächst mal einfach Spaß machen.

Die Blogs, die ich gerne  lese, schreiben jedoch regelmäßig über gesellschaftlich und politisch relevante Themen (und das übrigens gerne im Wechsel mit Wohlfühl-Themen und Ratgeber-Texten über Erziehung und Co.). Auch in ihrem Aufruf an uns Elternblogger*innen hat Laura nun eine Liste mit Blogger*innen angelegt, die immer wieder über Themen wie Vereinbarkeit oder auch Feminismus schreiben.

Und weil ich ja auch dazugehöre, dachte ich, dass das ein guter Anlass ist, hier mal alle meine Texte zu versammeln, die sich durchaus als Bettlektüre für Politiker, Arbeitgeber und sonstige Familienfeinde eignen würden. 😉

Von der unvereinbaren Vereinbarkeit

In #Vereinbarkeitsgeschichten: Der Altersunterschied killt unsere Gleichberechtigung! berichte ich über das Dilemma, dass der Mann mir sechs Jahre Berufserfahrung voraus hat und fordere von der Politik, doch noch einmal über Familienarbeitszeitmodelle nachzudenken.

Natürlich habe auch ich an der Aktion #muttertagswunsch teilgenommen und habe etliche Wünsche an Politik und Arbeitgeber aufgeschrieben – von Geburtshilfe bis Kinderbetreuung.

Über die Benachteiligung von Frauen und speziell Müttern ereifere ich mich in meiner Replik an Zeit-Redakteurin Cathrin Gilbert, die tatsächlich meinte, mit kläglicher Arroganz und Ignoranz den absurdesten antifeministischen Quatsch von sich geben zu müssen: Feminismuskritik von privilegierten Frauen? Bitte nicht! Ein offener Brief an Zeit-Redakteurin Cathrin Gilbert

Im Gastartikel Berufseinstieg, ahoi! erzählt uns Carolin dann ganz konkret von ihren (nicht gerade positiven) Erfahrungen als Mutter auf der Jobsuche.

In Gib mir ein kleines bisschen Vereinbarkeit schildere ich meine persönliche Geschichte und frage mich, warum sich Arbeit und Familie immer noch so schlecht vereinbaren lassen.

In Regretting Motherhood? Regretting gesellschaftliche Zustände! hole ich zum Rundumschlag gegen alle familienfeindlichen Zustände aus und teile der Politik mit, dass die Sorgen und Nöte von Eltern sehr real sind – und gemeinhin ein Grund, warum immer weniger Kinder geboren werden.

In Eine Geschichte vom Nicht-Wiedereinstieg setze ich mich mit den Gründen auseinander, die Mütter davon abhalten, bald wieder in ihren Beruf einzusteigen. Diese hängen nämlich häufig mit der Organisation des Elterngeldes zusammen – und auch mit den hohen Betreuungskosten.

Von unbelehrbaren Vätern und Chefs

In “Spitzenvater des Jahres” – Warum „Rückenfreihalten“ niemandem nützt kapituliere ich vor dem Fakt, dass selbst unsere Familienministerin wohl meint, Familienmodelle mit „Rückenfreihalter“ belohnen zu müssen. Und bin wohl nicht die einzige, die das wenig zielführend findet.

Mein Text „Und, wann nimmst du deine Vätermonate?“ ist ein Appell an alle Männer und Chefs dieser Welt, doch mal etwas größer zu denken. Wer wirklich will, schafft es auch, mehrere Monate Elternzeit zu nehmen oder zu ermöglichen.

Von schlechter und teurer Kinderbetreuung

In Von Selbstvorwürfen und anderem Unsinn schreibe ich unter anderem über meine Wut auf das deutsche Bildungssystem. Denn das Hübchen geht nun in die Kita und muss sich mit 25 anderen Kindern zwei Erzieherinnen teilen. Toller Betreuungsschlüssel, oder? Und in Eine wacklige Angelegenheit berichte ich über unsere schlechten Erfahrungen mit der privatisierten Kinderbetreuung (aka Tagesmütter).

Über zu hohe Kita-Gebühren beschwere ich mich in meinem Text Und die schwarze Null steht. Darin versuche ich auch, zu erklären, warum so wenige Eltern es schaffen, sich aktiv politisch zu engagieren. Auch in Die skandalöse Bildungspolitik beschwere ich mich, genau, über die skandalöse Bildungspolitik.

In Warum Kinderbetreuung kostenfrei sein sollte – und die Herdprämie ungerecht ist empöre ich mich darüber, dass es in der Gesellschaft schon als völlig normal hingenommen wird, dass stets zu wenig Geld für familienpolitische Mittel ausgegeben wird – und stelle konkrete Forderungen an die Politik. Noch ein Text über die in meinen Augen unsinnige und ungerechte Herdprämie gibt es hier: Herdprämie adé! Einmal echte Wahlfreiheit, bitte

Von dramatischen Zuständen in der Geburtshilfe

Immer wieder widme ich mich außerdem dem Thema Geburtshilfe und Versorgung in der Schwangerschaft. Denn hier muss gute Familienpolitik doch ansetzen! Tut sie aber nicht. Deswegen fordere ich nicht nur in meinen Texten, sondern gemeinsam mit dem Verein Mother Hood eine Verbesserung der Geburtshilfe. Dazu passende Artikel:
Rettet die Geburtshilfe, ihr Waschlappen!
Gewalt unter der Geburt – Eine Buchempfehlung
Und das nächste Kind per Alleingeburt…?
Liebe Frau Marini
Maschinen statt Menschen
Solidarität, Girls!
Zur ersten Geburt auf jeden Fall ins Krankenhaus? Oder: Wie ich einmal ein Feigling war
Nur mit meiner Hebamme! – Plädoyer für eine sichere Geburtshilfe
Warum Hebammen so wichtig sind
Zum Mut, auch einfach mal „Nein“ zu sagen
„Nur Mut“ oder „Vorsicht Risiko“?

Jetzt bin ich ein kleines bisschen erstaunt, wie häufig ich tatsächlich darüber geschrieben hab, was alles noch verbesserungswürdig ist, so an der allgemeinen gesellschaftlichen Lage und speziell an einer „familienfreundlichen“ Politik. Fühlt euch nicht erschlagen! Ich werde in jedem Fall weiter machen und meine persönliche Situation und Erfahrungen immer wieder zum Anlass nehmen, allgemeiner und größer zu denken – und weiter Forderungen an Politik, Arbeitgeber und Gesellschaft zu stellen. Idealistisch genug dafür bin ich ja. 😉

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