Das Räupchen ist fertig! (3-Monats-Update)

Schwuppdiwupp Kartoffelsupp, da ist das Baby endlich fertig! Man sagt ja, dass Menschenbabys „physiologische Frühgeburten“ sind, was bloß der komplizierte Ausdruck dafür ist, dass die Natur uns quasi absichtlich zu früh aus dem schützenden Mutterleib kegelt – einfach aus dem leicht verständlichen Grund, dass wir danach zu groß wären, um überhaupt noch geboren zu werden. Die kleinen Menschenkinder wären dann einfach schon zu schlau, also ihr Kopf zu groß, um durchs weibliche Becken zu passen.

Deswegen werden Menschenbabys so extrem unfertig geboren, wie wir sie kennen: Schlafen, trinken, kacken, viel mehr passiert da gerade in den ersten Wochen ja nicht. Was haben wir uns gefreut, als unser Räupchen schon nach knappen vier Wochen ein erstes aktives Lächeln zeigte! Tja, und jetzt, mit einem ganzen Vierteljahr Lebenserfahrung, scheint das Baby endlich richtig in unserer Welt angekommen zu sein!

Unser süßes Räupchen! Sie schäkert und lacht und seit ungefähr einer Woche greift sie auch nach Dingen. Es ist ganz verrückt, das alles ein zweites Mal zu erleben. Denn irgendwie kann man echt die Uhr nach diesen Babys stellen. Ich erinnere mich noch ziemlich genau, dass alles beim Hübchen fast exakt im selben Tempo ablief. Das Lächeln, das laute Lachen, das interessierte Gucken, das Greifen – es ist wohl bei jedem Kind das gleiche, aber immer wieder aufs Neue faszinierend.

Die kleine Quasselstrippe

Trotzdem erkenne ich schon auch viele Unterschiede zwischen dem Räupchen heute und dem Hübchen damals. Das Räupchen ist eine richtige Quasselbirne und sobald sie wach ist, erzählt sie und erzählt und erzählt… Und das in einer Lautstärke, dass ich morgens manchmal die Schlafzimmertür zumache, damit das Hübchen in seinem Kinderzimmer noch weiterschlafen kann.

Es ist einfach zu herrlich, wie das Räupchen uns schon ganze Geschichten erzählt, so wahnsinnig aktiv mit uns kommuniziert, mit ihrer Mimik und den verschiedensten Röh-, Quietsch- und Gurgellauten. Irgendwie bedient unser Baby also schon im jüngsten Alter das Klischee: Frauen sind halt verbal stärker! 😉

Gemütlich unterwegs

Bewegung ist hingegen bisher nicht ganz so ihr Fall. Ich erinnere mich noch, wie viel Spaß wir damals an Hübchens Zappeleien hatten. Das ganze Baby zuckte, wippte, strampelte mit einer Wahnsinnsenergie. Lustigerweise stieß ich damals in irgendeinem Magazin auf den Bericht eines Sportmediziners, der seine Studenten zu Forschungszwecken genau so strampeln ließ, wie es sonst nur Babys machen. Mit dem Ergebnis, dass die wirklich sportlichen Studierenden schon nach wenigen Minuten aufgeben mussten. Zu anstrengend! Das Hübchen hielt seine Strampel-Action hingegen manchmal über Stunden durch – mit kleinen Pausen versteht sich.

Unser Räupchen ist im Vergleich deutlich weniger sportlich. Sie probiert ihren Körper zwar auch aus, aber nicht mit dieser besonderen Freude, die das Hübchen als Baby hatte. Ich bin also gespannt, ob das demnächst noch kommt, oder ob sie tatsächlich ein bisschen gemütlicher unterwegs ist und nicht so einen starken Bewegungsdrang hat, wie unser Hübchen, das schon mit vier Monaten durch die gesamte Wohnung kugelte – und nicht selten irgendwann unterm Küchenschrank lag und uns von dort lustig angrinste.

Das Gras wächst nicht schneller, wenn du dran ziehst

Mit ihren nun drei Monaten macht das Räupchen jedenfalls bisher keine Anstalten, sich irgendwie drehen zu wollen. Und obwohl sie ihr Köpfchen in aufrechter Position mittlerweile prima hält, ist ihr die Bauchlage immer noch viel zu anstrengend. Ich glaube ja, sie hat einfach den Sinn dahinter noch nicht erkannt. Das kommt aber jetzt sicher bald, da sie gerade angefangen hat, aktiv nach Dingen zu greifen (bzw. momentan noch eher, danach zu patschen).

Wir lassen ihr so lange einfach ihre Gemütlichkeit, schließlich wächst das Gras auch nicht schneller, wenn man dran zieht. Das habe ich so in der Art auch gestern unserem Kinderarzt erklären müssen, der ein großer Fan davon ist, wenn es darum geht, Babys Anreize für ihre Entwicklung zu geben. Wir sollen das Räupchen also häufiger mal auf den Bauch drehen, damit sie lernt, sich gut aufzustützen und ihr Köpfchen zu halten. Jaja, sagte ich also, jaja. Und dachte mir wie immer meinen Teil. 😉

Ergebnisse der U4

Die U4 ergab außerdem, dass das Räupchen laut Tabelle ein übergewichtiges Baby sei. Ja klar, wenn man die Babys auch immer mit angewinkelten Beinen misst! So kann das Verhältnis von Größe und Gewicht am Ende ja gar nicht stimmen! Laut Kinderarzt ist das Räupchen also erst 62 Zentimeter lang. Komisch, dass sie dann schon in Größe 68 passt… Ich jedenfalls finde mein Baby mit ihren nun 6.300 Gramm genau richtig genährt – und halte sowieso nix von dieser blödsinnigen Dokumentation und Einordnung in Tabellen.

Naja, ich werde mich nun wohl ohnehin auf die Suche nach einer neuen Kinderärztin machen. Auf Facebook hatte ich zuletzt meinen Unmut über unsere aktuelle Kinderarzt-Praxis geteilt. Dort fühle ich mich einfach zu oft bevormundet und nicht genügend ernst genommen. Der Arzt und die Ärztin verfahren mir zu sehr nach dem Prinzip „Das macht man eben so“. Als kritisch denkender Mensch, der gerne mal Dinge hinterfragt, habe ich es daher dort leider sehr schwer.

Beim zweiten Kind möchte ich nämlich noch viel weniger als beim ersten von einem Kinderarzt erklärt kriegen, in welchen Abständen ich zu stillen habe und wann ich mit der Beikost (inklusive Fleisch) anfangen soll. Wir haben hier nämlich unser eigenes und sehr gut funktionierendes System: Milch gibt’s nach wie vor immer dann, wenn das Räupchen Hunger hat – egal ob das nach einer oder nach fünf Stunden der Fall ist. Und über Beikost mache ich mir erst dann Gedanken, wenn das Baby selbst Interesse bekundet. Ansonsten gibt’s die gute Milch!

Ein zufriedenes Kind

Lustigerweise habe ich mich letztens auch etwas erschrocken, als ich irgendwo las, wie viele Liter Milch so eine Menschenmutter circa pro Tag produziert. Da ich aktuell keinen Anlass zum Abpumpen habe, verschwindet jegliche Flüssigkeit ja immer sofort im Räupchenkörper und ich kriege die Mengen überhaupt nicht mit. Aber es ist echt eine verrückte Vorstellung, dass mein Körper jeden Tag über einen Liter Milch herstellt. Es ist wirklich ein biologisches Wunder!

Das Räupchen ist mit ihrer Nahrung jedenfalls rundum zufrieden und es ist so süß, wie sie nun anfängt, auch während oder nach dem Stillen mit mir zu schäkern. Überhaupt ist sie nach wie vor ein sehr zufriedenes Baby. Aus dem Konzept bringen kann man sie höchstens mit extrem lärmigen Kindergeburtstagen. Fürs Hübchen haben wir letztes Wochenende nämlich eine große Piratenparty geschmissen – und da der Sohn eben viele Freunde hat, war die Bude voll. Das Räupchen fand acht kreischende, rennende und tobende Kleinkinder so mittelgut und hatte abends das erste Mal eine halbstündige Schreiphase, die wir aber mit viel Ruhe prima gemeistert haben.

Wir machen jetzt also erst mal wieder ein bisschen ruhiger und sammeln schon mal Kräfte, denn nächsten Monat wird umgezogen!

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2 Kommentare zu „Das Räupchen ist fertig! (3-Monats-Update)

  1. Doreen

    Kein Wunder, dass dein Kind fett wird, wenn es nur faul rumhängt und du nichts dazu beiträgst, dass es sich ordentlich in seinen Bewegungen entwickelt.
    PS: Langsam reicht es mit Berichten à la „Ooooh unser neues Kind ist soooo süüüüß“

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