Meine Suppe ess ich nicht! (Das Räupchen-9-Monats-Update)

Hände hoch, kennt irgendwer ein Baby, dass sich ein volles Dreivierteljahr ausschließlich von Milch ernährt hat? Ich könnte da mittlerweile ein bisschen Bestärkung gebrauchen. Denn die kleine Raupe hier mag nach wie vor nur eins: Milch, frisch gezapft aus Mutters Brust.

Wir probieren ja regelmäßig, ihr diverse Nahrung anzubieten: Brei, weiches Gemüse zum selber mümmeln, Brötchen und was man Babys eben so gibt. Allein: Nichts davon landet im Magen. Es wird allenfalls einmal schön durchgesabbert und anschließend ausgespuckt. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass sie einfach die Technik noch nicht drauf hat und auch die Reflexe, die ein Verschlucken von festerer Nahrung bei Baby verhindern, bei meinem Räupchen immer noch zu stark ausgeprägt sind. Aber wie lange soll das noch dauern?

Das Hübchen war ja auch kein begeisterter Beiköstler, aber immerhin war er überhaupt in der Lage, halbfeste Nahrung zu schlucken. Was müssen wir also mit der Raupe machen? Hart trainieren? Oder einfach abwarten? Der Kinderärztin erzähle ich jedenfalls vorsorglich lieber nichts von des Babys Abneigung gegen alles Feste. Auf mich wirkt mein Baby nämlich insgesamt ziemlich gesund und wohlgenährt. Verhungern wird sie mir an der vollen Brust jedenfalls bestimmt nicht.

Ein gemütliches Baby

Ein bisschen hab ich auch den Verdacht, dass das Räupchen einfach zu gemütlich ist, um die Strapazen des Essens auf sich zu nehmen. Unser Baby ist nach wie vor von der eher bedächtigen Sorte. Oder wie ich es sage: zufrieden! Sie ist glücklich, wenn sie alle paar Stunden ihre Milch bekommt. Ihr gefällt es, auf dem Schoß zu sitzen oder dem großen Bruder beim Spielen zuzugucken. Solange sie irgendwas hat, an dem sie selbst rumpröckeln kann, ist dieses Baby einfach zufrieden.

Mit der Fortbewegung ist es darum auch noch nicht so weit her. Dass sie es kann, hat sie uns schon häufiger gezeigt: Sie ist durchaus körperlich in der Lage, sich selbst hinzusetzen oder auch mal einen Meter gezielt vorwärts zu robben. Sie geht in den Vierfüßlerstand und macht alle Anstalten, loszukrabbeln. Aber dann, äh, macht sie es eben doch nicht. Es ist schon ein bisschen süß, das zu beobachten! Der Körper kann, aber der Kopf sieht irgendwie die Notwendigkeit nicht. Und ich sehe genau, was sie sich dabei denkt: Ich muss ja nur ein bisschen quengeln und dann kommt irgendwann ja doch jemand und platziert mich um.

Durchaus durchsetzungsstark

Der größte Grund zum Quengeln oder hysterischen Losheulen ist im Moment aber definitiv, wenn wir ihr ein „Spielzeug“ entwenden müssen. Warum zur Hölle interessieren sich Babys eigentlich immer so sehr für Telefone, Fernbedienungen und alles, was potentiell schädliche Weichmacher enthält? So eine schön eingespeichelte Fernbedienung könnte zudem an anderer Stelle für großen Unmut sorgen, nämlich dann, wenn ich die Feuerwehrmann-Sam-DVD nicht mehr einschalten kann. Und das möchte ich mir gerade nicht mal ausmalen, weil die tägliche halbe Stunde Fernsehen fürs Hübchen mir gerade manchmal ganze Tage rettet (und uns die tägliche Mahlzeit: ich koche schon lange nichts mehr, was länger als eine halbe Stunde dauert).

Getoppt wird das „Wehe-du-klaust-mir-mein-Spielzeug“-Geschrei ansonsten nur noch vom „Trag-mich-damit-ich-schlafen-kann“-Gebrüll. Das stimmt das Räupchen immerhin nur dann an, wenn wir unterwegs sind. Was der Grund ist, weshalb ich das Haus niemals ohne Tragetuch oder Limas-Trage verlasse, obwohl ich seit kurzem endlich auch unseren Kinderwagen nutze. In dem sitzt das Baby nämlich recht zufrieden: natürlich aufrecht, damit sie gucken kann. Sobald sie dann aber müde wird, ist es ihr genug mit dem geschoben werden. Dann will sie Körperkontakt, und zwar sofort!

Wie gewieft die kleine Lady da ihre Bezugspersonen einsortiert, zeigt sich an folgendem Umstand: Wenn Oma oder Opa mit ihr unterwegs sind, schlummert sie friedlich im Kinderwagen ein und zwingt dann Opa schon mal zu einer extra großen Runde, weil sie ein lockeres 2-Stunden-Nap hinlegt. Auch unterwegs mit Papa wird der Wagen schon mal als Schläfstätte akzeptiert. Bloß ich bin die Gelackmeierte, die tagaus, tagein ein achteinhalb Kilo schweres Baby durch die Gegend schleppt, weil es sich nämlich eher in Rage schreit, als mit mir am Steuer in seinem Kinderwagen zu nickern. Aber was beschwere ich mich, das Hübchen wog in dem Alter schon satte drei Kilo mehr. Ich trage also mein federleichtes Räupchen und fühle mich fast gar nicht manipuliert.

So unterschiedliche Kinder!

Vergleiche mit dem Hübchen taugen im Moment aber ohnehin gar nicht. In den letzten Tagen haben der Mann und ich uns häufiger über unsere unterschiedlichen Kinder unterhalten. Denn das sind sie echt: Wahnsinnig unterschiedlich! Ich finde es jetzt schon so spannend, beide Kinder beim Aufwachsen begleiten zu können und verspreche hoch und heilig, mich unglaublich zu bemühen, alle beide so zu nehmen, wie sie eben sind. Bloß eine einzige Bitte hätte ich da, liebes Universum: Lass das Räupchen vielleicht ein bisschen schneller durchschlafen. Weil noch mal vier Jahre, das wäre wirklich, wirklich hart.

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15 Kommentare zu „Meine Suppe ess ich nicht! (Das Räupchen-9-Monats-Update)

  1. Judith

    Hallo Sophie,

    erst einmal vorweg. Ich verfolge deinen Blog schon seit einer Weile inklusive Newsletters und bin sehr begeistert :). Es tut einfach gut so ehrliche und authentische Beiträge zu lesen.
    Nun zu meiner bzw. unserer Situation. Ich bin Mama von 2 kleinen Kindern. Meine Tochter ist fast 4 Jahre und mein Sohn 2 Jahre alt. Die beiden halten mich und meinen Mann ganz schön auf Trab :).

    Also bei meiner Tochter war ich noch sehr dicht bei den klassischen Ratgebern und habe mit 7 Monaten das erste mal Brei bei ihr probiert. Hat sie mir aber alles mit der Zunge rausgeschoben und ausgespuckt. Habe ich dann noch 2 Tage weiter probiert und das Ergebnis war das Gleiche.
    Dann habe ich 1,5 Monate gewartet und es erneut probiert mit Brei. Sie hat es dann gegessen, aber nur sehr wenig. Und die Menge steigerte sich dann von Woche zu Woche. Ich habe eine Breimahlzeit mit einer Stillmahlzeit ersetzt (Mittag, Abend, Früh- und Zwischenmahlzeit). Gestillt habe ich sie noch bis zum 14. Lebensmonat die letzten Monate nur noch zum Einschlafen und Nachts.
    Ich war auch sehr vorsichtig was die Konsistenz der Nahrung angeht. Sie hat erst ’spät‘ grobe und Stückige Nahrungsmittel und Fingerfood bekommen.

    Ja und mein Sohn belehrte mich eines Besseren und zwang mich mit seiner Entwicklung umzudenken was die Ernährung anbelangt. Und durch ihn, habe ich nun eine andere Einstellung dazu.
    Also bei ihm wollte ich ganz genauso starten mit der Beikost wie bei meiner Tochter. Mein Kleiner zeigte aber selbst mit 10 Monaten keinerlei Interesse an Nahrung und so langsam wurde ich nervös. Er wollte ausschließlich gestillt werden. Auch bei ihm versuchte ich (wie bei meinem Mädchen damals) das Stillen mit einer Flaschenmahlzeit (zusätzlich zum Brei) zu ersetzen. KEINE CHANCE (Aber auch meine Tochter lehnte sämtliche Flaschen und Fertigmilch ab). Meine Tochter hingegen trank im Alter von 10 Monaten bereits ein wenig Wasser aus ihrem Magic Cup von NUK zusätzlich zum Brei.

    Dann mit 14 Monaten zeigte mein Sohn zumindest soweit Interesse am Essen, dass er großen Spaß hatte bei uns am Essenstisch zu sitzen und mit sämtlicher Nahrung in den Händen rumzumantschen. Das war ein großer Fortschritt. Aber meine Kinderärztin machte immer mehr Druck, da er ja nun immer noch vollgestillt wurde und Gewichtsmäßig unter der Perzentille lag. Aber für uns stand fest wir zwingen ihn niemals zum Essen und in eine Klinik mit ihm wegen einer ‚Essstörung‘ geben wir ihn auch nicht. Mein Gefühl sagte mir, dass alles ok ist und er einfach noch Zeit braucht. Und bei seinen anderen Entwicklungsschritten hatte er auch hinterher gehangen. Er hatte also den Stempel Entwicklungsverzögert. Und ich fing nun an mich mit dem Thema Beikost und Ernährung intensiver auseinander zu setzen.
    Mit 15 Monaten kam mein Kleiner in die Kita. Er wurde immer noch vollgestillt. Meine Kinderärztin machte nach wie vor Stress und wollte uns erst die Kita- Tauglichkeitsbescheinigung nicht ausstellen, weil sie gesagt hatte da er nicht isst, ist er auch nicht kitafähig. Ich hatte Rücksprache mit der Kita gehalten und wir haben eine Lösung gefunden. Ich sollte Stillzeit bei meinem Arbeitgeber beantragen so dass ich um die Mittagszeit (nach dem Mittagessen in der Kita) einmal zum Stillen in die Kita kommen sollte. Unter dieser Voraussetzung stellte meine Kinderärztin die Kita- Tauglichkeitsbescheinigung aus. Mein Arbeitgeber stimmte auch Gott sei Dank zu. Mein Arbeitsweg beträgt für eine Tour nur 30 Minuten und so fuhr ich also während meiner Arbeitszeit einmal zum Stillen in die Kita. Mit 16 Monaten passierte (endlich) etwas und mein Sohn steckte sich tatsächlich Nahrung in den Mund. Nur blieb es nicht drin und er spuckte es wieder aus. Aber auch das gemeinsame Essen in seiner Kita Gruppe weckte immer mehr sein Interesse an der Nahrung. Wir als auch die Kita versuchten immer wieder ihn mit Brei zu füttern, aber er drehte immer den Kopf weg und machte den Mund zu. Zeitweise ließ er sich etwas Brei mit meinem Finger füttern. Aber auch das nur sehr sporadisch und widerwillig. Nachdem ich mich umfassend mit dem Thema auseinander gesetzt habe, habe ich erfahren dass es eine Zeit gab da wurde die Säuglingsernährung ganz anders gehandhabt. Die Kinder wurden bis zum 2. Lebensjahr ausschließlich gestillt und die Empfehlung mit fester Nahrung also gleich Fingerfood, war erst nach dem zweiten Geburtstag damit anzufangen. Da mein Sohn sonst relativ normal gedeihte, machte ich mir also keine Sorgen. Er bekam alle drei Monate Blut abgenommen von meiner Kinderärztin um seine Vitalwerte zu prüfen. Sie war jedesmal erstaunt, dass er keine Mangelerscheinungen hatte trotz des Vollstillens. Und ein Kind zum Essen zu zwingen, führt nachträglich in vielen Fällen zu einer Essstörung und auch dazu, dass die Kinder kein gesundes Verhältnis zum Essen entwickeln können. Ein Buch hat mich ganz besonders bestärkt meinem Gefühl zu vertrauen „Mein Kind will nicht essen“ von Dr. Gonzalez.

    Dann mit 20 Monaten passierte das Unglaubliche. Nach dem ich 5 Monate jeden Tag in die Kita zum Stillen gefahren bin, hat mein Kleiner von einem Tag auf den anderen angefangen zu Essen. Es war einfach unfassbar. Das erste Mal tat er das zu Hause. Er nahm genau wie immer Fingerfood in den Mund und auf einmal macht er ein Schluckgeräusch und er hatte etwas Essbares runtergeschluckt. Das war die Wende. Danach war er nicht mehr zu bremsen. Er ass alles was er in die Hände bekam. ABER er wollte nicht gefüttert werden. Nach wie vor. Er ass Fingerfood und sogar echt gut mit seinem Löffel. Er nahm in 2 Wochen fast 1 Kilo zu. Zusätzlich stillte ich ihn tagsüber aber dennoch, da er nicht darauf verzichten wollte. Erst ganz langsam stillte ich ihn tagsüber immer weniger.

    Und nun ist er eine kleine Fressraupe und kaum wählerisch was die Auswahl angeht.

    Mein Sohn hat also nie Brei genommen. Er hat sich auch nie füttern lassen (erst seit 2 Monaten lässt er sich ab und an auch mal ein Löffel mit Fruchtzwerg in den Mund schieben, aber 90% seiner Nahrung isst er selbständig, auch in der Kita). Auch die Mengen die er isst, sind immer unterschiedlich. Aber ich vertraue darauf, dass sein Körper und er genau wissen wie viel und was er braucht. Seit dem bin ich beim Thema Essen sehr entspannt und das tut auch meiner Tochter sehr gut ?

    Warum ich unsere Geschichte so ausführlich geschildert habe liegt daran, dass ich Müttern und Vätern einfach die Angst nehmen möchte was das Thema Ernährung angeht. Denn neben dem Thema Schlaf, ist das auch noch ein mit sehr vielen Unsicherheiten behaftetes Thema. Die Baby Nahrungsmittel Industrie zeigt uns ein völlig falsches Bild von Säuglingsernährung auf. Viel zu früh und mit viel zu großen Portionen in den Brei Gläschen wenn die Kinder konfrontiert. Eltern sind schnell verunsichert wenn Kinder die Mengen die angegeben werden in den Gläschen nicht schaffen. Oder die Kinder einfach wie bei meinem Sohn später anfangen zu essen. Mein Kleiner war schon immer sehr selbstbestimmt und das hat sich auch dem Thema Essen gezeigt. Trotz vieler Verunsicherung auch mitunter vom Familien- und Freundeskreis bin ich froh, dass wir ihn so akzeptiert haben wie er ist und ihm seine Zeit gegeben haben.
    Aber ich gebe zu es war auch mitunter eine schwere Zeit, denn wir als Eltern waren auch manchmal verzweifelt und wussten nicht ob mit unserem Kind irgendwas nicht stimmt.
    Trotzdem sollte man sein Kind immer genau beobachten und medizinische Fehlentwicklungen ausschließen.

    Also zusammenfassend: vertraue deinem Kind, vertraue dir und höre auf dein Herz und Bauchgefühl.

    • Liebe Judith, ich danke dir für deinen Kommentar und dass du deine Erfahrung so ausführlich mit uns teilst! Auf FB wurde mir, sehr konträr dazu, sogar schon geraten, bei 9 Monaten Babyalter in die Abklärung zu gehen, also zu schauen, ob vielleicht doch körperlich etwas nicht stimmt. Da muss ich echt zugeben, dass sich alles in mir sträubt, weil ich nicht so früh etwas problematisieren will, was sehr wahrscheinlich überhaupt kein Problem ist.

      Das Hübchen hat auch erst mit etwa einem Jahr angefangen, erwähnenswerte Mengen zu essen. Zeitgleich mit dem ersten Zahn. Vielleicht gibt es da ja auch einen Zusammenhang? Würde für mich auch irgendwie Sinn machen. Keine Zähne, keine feste Nahrung! 😉

      Da ich das Hübchen auch schon nicht zum essen gezwungen habe, werde ich das beim Räupchen sicher auch nicht machen! Immerhin trinkt sie mittlerweile Tee aus dem Fläschchen, das ist schon ein Wahnsinnsfortschritt! Als nächstes wollen wir mal wieder abgepumpte Milch versuchen. Dann könnte ich auch mal wieder etwas mehr Freiheit genießen.

      Das mit dem ausschließlich Stillen bis zum 2. Lebensjahr habe ich aber noch nie gehört. Hast du da eine Quelle zu? So richtig sinnvoll erscheint mir das irgendwie auch nicht. Kinder sollten doch schon möglichst viele verschiedene Lebensmittel kennenlernen, auch vor dem 2. Geburtstag – und die meisten Kinder lieben das ja auch.

  2. Kathleen

    Ganz kurz, hab mich hier bisher auch noch nicht geäußert, sondern nur still mitgelesen. Mein Großer hat 12 Monate nichts anderes außer Milch haben wollen, Trockenobst zum Anspeicheln war noch drin. Als dann die Zähne langsam kamen, wurde es peu a peu besser, aber selbst heute mit 3 ist er kein guter Esser, und alles breiige und soßige geht gar nicht. Die Kleine isst mit 7 Monaten alles was sie in den Mund bekommen kann mit einer Wonne. Dabei finde ich Brei ecklig, aber sie liebt ihn, also rein damit ?. So unterschiedlich sind die Kids eben.

    • Genau so war es beim Hübchen: Der hat gegessen, als endlich der erste Zahn kam! Als ob er damit gut hätte kauen können, aber wenn er meint. ?

      Beim Räupchen warten wir ja immer noch auf den ersten Zahn. Ich scheine echt so Spätzahner-Babys zu produzieren. ?

  3. Tine

    Liebe Sophie,
    Judith hat ja schon ausführlich geschrieben 😉
    Ich musste mich auch mit dem Thema auseinander setzen da alles anders lief als geplant.
    Meine Große hat über ein Jahr praktisch voll gestillt. Okay, mit etwa 8 Monaten mal ne Nudel (wir waren breifrei unterwegs, das aber geplant und zum Glück, sie isst selbst heute mit fast 4 Jahren keinen Brei oder Mus). Das aber nur kurz, dann wieder nur Milch. Mit etwa 10 Monaten hat sie an einem Tag einen Riesen Aufstand geprobt als wir beim Stammdöner vorbei gegangen aber nicht rein gegangen sind. An dem Tag hat sie zwei streifen Pide verspeist, die zwei Wochen danach hin und wieder wenig gegessen und ist dann wieder zum voll Stillen übergegangen. Ich denke die Kleinen wissen schon was gut für sie ist. Daher würde ich mir an Deiner Stelle keine Gedanken machen.
    Beim Arzt hab ich übrigens nur gesagt dass sie beim Familientisch dabei is(s)t und als Antwort bekommen dass dann ja alles wunderbar sei.
    Also einfach abwarten, auch wenn es manchmal schwer fällt. Weiß ich aus Erfahrung. Ich bin gespannt wie das dann bei meiner ganz frischen Kleinen wird, aber auch sie werde ich machen lassen wie sie will.
    Grüße und gute Nerven!

    • Danke für deine Erfahrung! Bis sie ein Jahr alt ist, werde ich mir (bzw. ihr) auch keinen Stress machen. Aktuell entwickelt sie sich sowieso wahnsinnig, vielleicht macht es da jetzt auch bald beim Essen „klick“. Und ich schaue mal, dass ich noch mehr drauf achte, beim Familienessen auch immer was Baby-kompatibles anzubieten. Das hatte ich zuletzt nämlich wieder aufgegeben, weil sie ja eh nix wollte. Aber auf irgendwas rumschlecken ist ja schon mal besser als nichts. ?

  4. Stefanie

    Liebe Sophie,

    meine Tochter hat sich bis zu ihrem ersten Geburtstag eigentlich ausschließlich von Muttermilch ernährt. Alle bis dahin angebotenen Lebensmittel, ob Fingerfood oder Brei, wurden ausgiebig untersucht, aber nicht gegessen. Mittlerweile, sie ist 16 Monate alt, isst sie wie ein Scheunendrescher.
    Ich denke, das ist alles in Ordnung, v.a. wenn das Baby „gesund und wohlgenährt“ ist.
    Unserem Kinderarzt habe ich die Ernährungsgewohnheiten unserer Tochter aber auch nicht auf die Nase gebunden. 😉

    LG Stefanie

    • Ja, genau so ist sie auch: Sie untersucht das Essen genau, lutscht auch drauf rum, beißt Stücke ab, aber im Magen landet nichts davon! Und sie würgt halt auch sofort, wenn irgendwas nur in Richtung Rachen kommt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie kompetent andere Babys in dem Alter schon essen. Aktuell denke ich auch noch, dass die Entwicklung bald kommen wird. Vielleicht mit dem ersten Zahn!

  5. Sabrina

    Hallo ihr Lieben,
    mein Sohn (aktuell 14 Monate alte) hat seinen 1. Zahn mit 4 Monaten bekommen. Ab dem 5. Monat ging es dann los mit Beikost (so wie Ratgeber es empfehlen – erst Mittagsbrei, 1 Sorte nach der anderen, erst ein paar Löffel etc.). Klappte am Anfang auch ganz gut. Ab dem 11./12. Monat mit mittlerweile 8 Zähnen verweigerte er aber immer mehr den Brei, drehte den Kopf weg, schüttelte den Kopf… Gut, zwingen soll man sein Kind nicht zum Essen. Und der Brei, den er vorher tagsüber einigermaßen gegessen hatte (den Morgens- und Mittagsbrei auch nur unter Ablenkung mit Spielzeug), hat er dann quasi komplett verweigert. Ich hatte tagsüber schon fast abgestillt. So ging es dann wieder los mit tagsüber vollstillen. Nur den Abendbrei aß er gern. Schon mit 6 Monaten saß er bei uns mit am Familientisch. Mein Mann und ich essen immer gemeinsam Frühstück und Abendessen und am Wochenende auch mittags. Er bekam neben dem Brei und der Brust natürlich auch immer altersgerechtes Fingerfood. Er probierte alles. Aber das meiste Essen landete nicht in seinem Magen. Mittlerweile mit 14 Monaten isst er (wieder) etwas besser. Aber er wird immer noch nach Bedarf gestillt. Also tagsüber so drei Mal, dann abends zum Einschlafen und nachts auch noch drei Mal nach Bedarf… Er isst tagsüber keine richtige Kindermahlzeit. Bestimmte Sachen mag er lieber, andere nicht. Er mag die Brust am liebsten (er nimmt auch keinen Schnuller oder Daumen etc.). Er beruhigt sich also zusätzlich auch durch das Saugen an der Brust.
    Die Kinderärztin hatte schon empfohlen, dass wir eine Logopädin für die Essenprobleme aufsuchen sollten, weil unser Sohn auf der unteren Gewichtskurve liegt und einmal bei einem Magen-Darm-Virus sogar drunter lag. Er war allerdings schon bei Geburt leicht (2830 Gramm und 49 cm groß). Mein Mann und ich sind auch nicht die Riesen 😉 Das Buch von Gonzales habe ich auch gelesen. „Mein Kind will nicht essen..!“ das hat mir den Druck genommen und jetzt hoffen wir, dass unser Sohn bald mehr isst und weniger die Brust möchte. Die WHO empfiehlt übrigens bis zum 2. Lebensjahr zu stillen – nicht voll, aber eben doch immer noch nebenbei. In die Kita wird er mit 18 Monaten kommen und ich hoffe, dass er spätestens dann „richtig“ isst.
    Man sollte viel mehr auf sein Bauchgefühl hören. Ist oft schwer, wenn andere Kinder richtig viel essen und dadurch auch mehr wiegen. Und die Mütter mindestens vier Stunden am Stück durchschlafen können, weil ihr Kind sich nachts schon abgestillt hat oder abgestillt worden ist. Darum ist der Austausch unter Gleichgesinnten sooo wichtig!
    Liebe Grüße! 🙂

  6. Käthe

    Meine Hand geht hoch! Meine Ältere hat sich ebenfalls 9 Monate ausschließlich und weitere 2,5 Monate so gut wie ausschließlich von Muttermilch ernährt. Bis ca. 9 Monate hat sie kein Fitzelchen Essen, kein Löffelchen von irgendetwas in ihren Mund gelassen. Dann habe ich wieder gearbeitet (nur 20 Stunden) und dachte, sie würde dann während meiner Abwesenheit auf die angebotenen Milchflaschen und -becher oder tatsächlich echtes Essen oder Brei umsteigen. Aber es waren immer nur höchstens 5 Löffel Getreidebrei, den sie aß, und dann war sie natürlich entsprechend hungrig, wenn ich gegen 14h nach Hause kam. Talk about pressure! Ich fand es schrecklich, wirklich furchtbar, und kann Deinen Frust und das Gefühl von Angebundensein so gut verstehen! Mein einziger Trost war, dass es einer Freundin von mir zur gleichen Zeit mit ihrer gleichaltrigen Tochter genauso ging. Alle anderen waren längst auf dem Weg zum Abstillen oder stillten schon gar nicht mehr. Und ich hatte immer noch genauso wenig Freiheit wie ein halbes Jahr zuvor – es war nicht schön. Ich habe – was blieb mir auch anderes übrig – ihr immer wieder etwas angeboten, jeden Tag, mit viel Abwechslung, und eines Abends nach dem Schwimmen aß sie plötzlich fast den Teller leer. Es kam meinem Mann und mir glatt vor wie ein Wunder nach all‘ den vergeblichen Versuchen vorher. Danach wurde es seeehr langsam mehr, aber das Verhältnis von Essen und Muttermilch blieb bis sie mindestens 18 monate war bei ca. 50:50. Danach habe ich mit allergrößtem Kraftaufwand und unter Erdulden von wildem Gebrüll das stillsüchtige Kind über einige Monate hinweg mühsam abgestillt und nach 23 Monaten waren wir durch. Long story…

  7. Käthe

    Ach, und P.S.: Sie entwickelte sich prima, das muss man natürlich im Auge behalten. Die Kinderärztin habe ich über das Ganze nicht informiert, ich war mir ziemlich sicher, dass sie mir dann gesagt hätte, ich müsse abstillen usw. – das Übliche halt. Hätte ich ja gerne, ging aber nicht, bzw. ich hätte es nicht durchgehalten und gewollt, mein Kind den ganzen Tag schreien zu lassen.

  8. Hier mein Senf: meine Tochter hat durchaus auch schon vorher an Gurken oder Nudeln gelutscht, aber bis zum 12. Lebensmonat eigentlich nur Milch getrunken. Fläschchenmilch, wohlgemerkt. Als ich die Kinderärztin bei der U6 darauf ansprach, meinte sie nur: „Na ja, dann trinkt sie eben Milch. Das schadet nicht.“ In der Kita hat sie dann auch Mahlzeiten zu sich genommen, aber ich muss sagen, sie ist auch mit 5 Jahren eine ungemein krüsche Esserin, die nur ca 5 ausgewählte Lebensmittel zu sich nimmt. Vielleicht hängt das ja zusammen.

    Mein Freund bekommt in regelmäßigen Abständen „Sie soll wenigstens probieren“-Anfälle, aber ich sehe den Nutzen nicht außer, dass das Essen unentspannt und für sie eine belastete Situation wird. Ich denke immer, sie bekommt schon alles, was sie braucht, und ganz vielleicht werden ihr Nudeln mit Pesto ja auch irgendwann langweilig…

  9. Lara

    Liebe Sophie,
    auch das Mausekind hat sich bis zum 1. Geburtstag ausschließlich von Mamamilch ernährt. Bei ihm hat sich der Reflex des Übergebens bei fester Nahrung später als gewöhnlich zurückentwickelt, so dass er schlicht nicht Essen konnte. Als er dann mit einem Jahr in die Kita gekommen ist, hat er für ein halbes Jahr zum Mittag die Gläschen für Babys ab 4. Monaten bekommen. Nach und nach hat sich sein Essverhalten normalisiert, allerdings habe ich ihn bis er 1 3/4 war, weiterhin voll gestillt, um sicher zu gehen, dass er ausreichend versorgt ist. Das war eine anstrengende Zeit, zumal das Mausekind ein Flaschenverweigerer war, aber ich würde es immer wieder so machen. Heute mit 3,5 Jahren hat er übrigens ein fast normales Essverhalten, nur Stückchen in Suppen und Kräuter in Soßen meidet er (pürierte Suppen liebt er ?). Ich wünsche Dir die Kraft zum Weiterstillen, solange bis das Räupchen dann auch soweit ist!
    Liebe Grüße Lara
    P.S. Ich finde übrigens deine Entscheidung, dass Räupchen doch nicht so früh in die Kita zu geben, klasse und hoffe Du bist nach wie vor happy damit.

  10. Hannah

    Liebe Sophie,
    bei uns ist das zwar nicht der Fall, aber ich kenne durchaus auch Familien bei denen das Kind das ganze erste Jahr voll gestillt wurden! Es wurde auch in unserer Geburstsvorbereitung betont, dass das überhaupt kein Grund zur Sorge sei 🙂
    Meine Tochter hingegen hat pünktlich zum 6. Monat begonnen, etwas Brei zu essen (parallel zum ersten Zahn, allerdings habe ich von Stillberaterinnen erfahren, dass es keinen Zusammenhang gibt).
    Dazu muss ich sagen, dass ich wzu dem Zeitpunkt die Arbeit wiederaufgenommen habe (Papa zuhause) und die Kleine unter keinen Umständen aus der Flasche trinken wollte. Wir haben es also nach Rücksprache mit meiner Hebamme mit Brei versucht, und sie hat ihn seit Beginn sehr gern gegessen (Anfangs war Muttermilch drin versteckt). Ansonsten wird mit nun fast 8 Monaten noch sehr viel und sehr oft gestillt! Und gestern haben wir es wieder mit der Flasche versucht und tadaa! Vielleicht darf ich bald auch mal wieder einen kleinen abendlichen Ausflug machen 🙂

    • Hannah

      Kleines Update aus heutiger Erfahrung: das mit dem Brei funktioniert aber auch nicht immer…

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