Mein Mädchen – Monat 1

Unser Urlaub ist rum (Bericht folgt) – und das Mädchen schon über einen Monat alt! Zeit für einen kleinen Rückblick auf die ersten fünf Wochen mit Baby. 

Warum man sich den ganzen Stress eigentlich antut, weiß man ja spätestens, wenn das Mini-Baby einen zum ersten Mal aktiv anlacht. Und das ist letzte Woche einfach passiert! Unser kleines verschlafenes Mädchen machte plötzlich die Augen ganz weit auf, verlängerte ihre Wachphasen insgesamt deutlich und strahlte uns auf einmal mitten ins Gesicht! Ihr könnt euch vorstellen, wie wir quasi weggeschmolzen sind vor Ergriffenheit. Nicht übertrieben, echt nicht!

Offenbar ist also auch unser Mädchen von der eher schnellen Sorte, was den Übergang vom Topfpflanzen-Status in die Welt der Menschen angeht. Dabei hatte ich mir anfangs schon ein bisschen Sorgen gemacht, weil das zweite Baby so viel schläfriger und ruhiger ist, als ich es vom Hübchen kannte. Meine Hebammen und alle, denen ich davon erzählte, grinsten aber nur: Die zweiten Kinder sind doch immer die entspannten! Alles ganz normal und ich soll mich lieber freuen.

Und ehrlich: Ich freue mich arg! Mein Mädchen ist nämlich in der Tat ein derart entspanntes Kind, dass es mir manchmal fast unwirklich vorkommt. Schlafmangel, wie damals beim Hübchen, kenne ich aktuell gar nicht. Ich stille das Baby einmal beim ins Bett gehen, einmal in der Nacht und einmal am frühen Morgen und mein Mädchen schläft ruhig und friedlich neben mir wieder ein.

Sag mal was, Baby!

Der Mann und ich ertappen uns auch immer wieder dabei, wie wir uns freuen, wenn das Baby mal wütende Geräusche von sich gibt. Unser kleines Mädchen schreit nämlich so gut wie nie! Sie muss schon sehr unglücklich sein, um sauer zu werden. Normalerweise quäkt sie höchstens ein bisschen und nimmt mittlerweile auch über die Stimme Kontakt zu uns auf, wenn wir uns mit ihr beschäftigen.

Klar klopfen uns deswegen alle auf die Schultern, denn angeblich ist das Mädchen ja vor allem so entspannt, weil wir als Zweiteltern nun ebenfalls extrem entspannt sind. Ich glaube da aber nicht so richtig dran, sondern denke einfach: Pures Glück! Nach dem extrem aufgeweckten Hübchen haben wir uns so ein ruhiges Baby aber vielleicht auch einfach verdient. 😉

Stillen, stillen, stillen und ganz viel Körperkontakt

Insgesamt ist aber vielleicht etwas dran an der Sache, dass erfahrene Eltern eher für zufriedene Kinder sorgen. Hier macht sich jedenfalls keiner Gedanken über den Stillrhythmus oder ob das Baby auch mal lernen muss, alleine zu liegen. Ich hänge mir mein Mädchen an die Brust, sobald sie unruhig wird und seit sie geboren ist war sie kaum mal ohne Körperkontakt.

In den ersten zwei Wochen schlief sie in Bauchlage auch nachts viel auf meinem Bauch – und ich schmunzelte leise in mich hinein, als uns der Kinderarzt 5 Tage nach der Geburt bei der U2 „erlaubte“, das Baby nun unter Beobachtung auch mal kurz auf den Bauch zu legen.

Sorry, Herr Doktor, aber in diesem Haushalt macht sich keiner unnötige Gedanken über mystische Zusammenhänge mit dem plötzlichen Kindstod. Überhaupt tut es gut, wie wenig wir uns beim zweiten Kind verunsichern lassen. Selbst als im Urlaub der Nabel wieder anfing, zu nässen, sind wir nicht in Panik ausgebrochen, sondern haben einfach ein Nabelpuder in der Apotheke besorgt.

Das Kind geht nicht so schnell kaputt

Letztlich hat es tatsächlich gute vier Wochen gebraucht, bis der Nabel gänzlich abgeheilt war. Bei Sommerbabys ist das wohl aufgrund der Wärme keine Seltenheit, sagt meine Hebamme. Wäre das beim Hübchen so gewesen, hätte ich vermutlich schlaflose Nächte gehabt vor Sorge. Beim zweiten Kind weiß man zum Glück eher, dass die Kleinen so schnell nicht kaputt gehen. 😉

Das sagte auch unsere Kinderärztin bei der gestrigen U3, bat uns dann aber trotzdem, das Hübchen mal kurz zu beschäftigen, als sie die Untersuchungen an unserem Mädchen durchführte, bei denen die Babys hochgehoben und kurz auf den Kopf gestellt werden. Damit der große Bruder das später nicht alleine Zuhause nachmacht, sagt die Kinderärztin. Durch die Geschwister verursachte Verletzungen bei Babys kommen wohl häufiger vor, als man so denkt. Auch wenn das Hübchen bisher immer sehr lieb zu seiner kleinen Schwester ist, lassen wir die beiden nie unbeobachtet – und das wohl aus gutem Grund.

Fünf Wochen nach der Geburt hat unser Mädchen nun übrigens fast exakt die Maße und das Gewicht wie das Hübchen bei seiner Geburt: 56 Zentimeter und knapp 4700 Gramm! Wenn ich mir das große Mädchen jetzt anschaue, kann ich es kaum glauben, dass mein Hübchen tatsächlich so ein großes Baby gewesen sein soll! Muss aber wohl so gewesen sein, zumindest steht es schwarz auf weiß in seinem U-Heft. 😉

Schon verrückt, wie unterschiedlich Kinder sein können! Allein deswegen kann ich ein zweites Baby nur empfehlen. Ich bin jedenfalls einfach nur glücklich, mich den Strapazen ein zweites Mal gestellt zu haben. So ein zweites Baby ist was herrliches!

<- Hier geht es zum Geburtsbericht – Und hier geht es zum 2-Monats-Update ->

3 Kommentare zu „Mein Mädchen – Monat 1

  1. Melanie

    Herrlich schön geschrieben – weiterhin eine entspannte Zeit :-*

  2. Bernd

    Danke für diesen Bericht! Ich als Mann „vergesse“ oft die Gefühle die man als neuer Vater so hatte. Dieser Bericht hat mich an die Geburt unseres Sohnes erinnert. Der Not-Kaiserschnitt sorgte dafür das man mir unseren Brian direkt nach der Geburt auf meinen nackten Brustkorb legte. Und auch wenn ich ein altmodischer plumper und pragmatischer Mann bin und Gefühle gar nicht gerne zulasse, gebe ich zu das das schon einen Riss im Universum hinterlassen hat!^^

    Ich wünsche euch alles Gute, bleibt Gesund!

    Bernd

  3. Conny

    Könnte meine Tochter (5 Wochen alt) sein, ein- max. zweimal in der Nacht stillen, dank Babybay ist sie eh immer in Reichweite und auch superschnell wieder eingeschlafen, manchmal sogar noch an der Brust. Wenn sie in der Nacht 2x gestillt werden wollte, schläft sie dafür am morgen meist bis 8.00 Uhr durch, um dann gleich nach dem Aufwachen zu strahlen, weil Mama schon erwartungsvoll neben ihr liegt und sie anschaut. Die blöden Bauchkrämpfe beim Stillen sind seit 2 Wochen auch vorbei. Ist es wirklich so, dass beim ersten Kind die Nachgeburt schmerzlos kommt, dafür aber das Stillen mit Bauchkrämpfen verbunden ist, während bei weiteren Kindern die Nachgeburt schmerzhaft ist, dafür das Stillen aber viel angenehmer (sowohl die Bauchkrämpfe, als auch der Milcheinschuss)? Würde mich echt beruhigen, denn toll fand ich das Stillen bisher nicht wirklich……

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