Ganz nah am Wasser (SSW 9)

Das Hübchen ist schon so groß, da kann ein neues Baby nicht schaden, dachten der Mann und ich. Heute bin ich schon in der 16. Schwangerschaftswoche, will aber auch die letzten Wochen mit euch teilen. Deswegen machen wir nun einen Zeitsprung in Schwangerschaftswoche 9. Und da merkte ich, dass man sich an manche Dinge wohl erst wieder erinnert, wenn sie einen wie aus dem Nichts überrollen. 

Zum Beispiel an diesen Zustand hier: Ich, schluchzend vor Computerbildschirm. Ich, heulend vor Fernseher. Ich, verzweifelt weinend über Roman mit Flüchtlingsthematik. Meine Güte, war die Welt schon immer so schlimm?

Wenn es wenigstens nur so wäre, dass ich über die wirklich schlimmen und berührenden Dinge in Tränen ausbräche, dann wäre ja noch alles easy. Die Wahrheit sieht aber leider so aus: Ich bin empfänglich für alles, was auch nur aus 10 Kilometer Entfernung nach einer schlechten Nachricht klingt. In Hübchens Schwangerschaft habe ich hyper-empathisch getrauert, weil Königin Beatrix der Niederlanden zurückgetreten ist.

Meine größte Angst in dieser Schwangerschaft ist nun also, dass Queen Elizabeth ihren Posten aufgeben könnte. Oder gar sterben! Sie wird doch wohl nicht sterben?! Bitte, Lizzy, tu mir das nicht an! Ich könnte aus lauter Verzweiflung vermutlich tagelang das Haus nicht mehr verlassen. Woher meine plötzliche Begeisterung für Königshäuser kommt? Ich habe keine Ahnung! Irgendwie scheinen die Schwangerschaftshormone mir eine gewisse Dosis royale Stimmung einzuflößen. Und die Zeitschriftenauslage in der gynäkologischen Praxis macht das Ganze nicht gerade besser.

Aber glücklicherweise habe ich in dieser Schwangerschaft ohnehin nur wenige Arztbesuche geplant. Dafür lasse ich mich eng von meinen zwei Hebammen betreuen, mit denen ich auch eine Hausgeburt plane. Eine von ihnen war bereits bei Hübchens ungeplanter Hausgeburt dabei und kennt mich schon gut. Diese Woche hatten wir einen ersten Termin zur „Vorsorge“, für den sie mich bei uns Zuhause besucht hat.

Erster Hebammenbesuch

„Vorsorge“ schreibe ich in albernen Anführungszeichen, weil man eigentlich noch nicht so richtig von Vorsorge sprechen kann. Wir haben einfach erst mal ein bisschen gequatscht und Termine abgeglichen (Kind No. 2 kommt voraussichtlich kurz vor den Sommerferien und damit auch kurz vor dem Urlaub meiner Hebamme). Kurz vor Weihnachten ist dann in der 12. Schwangerschaftswoche noch mal ein Arztbesuch dran. Solange ich das Baby noch nicht spüren kann, ist es mir wichtig, noch mal zu kontrollieren, ob alles gut wächst und die Plazenta sich richtig ausbildet.

Und dann habe ich das 1. Trimester auch schon überstanden! Und ich hoffe sehnlichst, dass sich damit dann auch langsam die ständige Übelkeit verabschiedet. Diese Frühschwangerschaft ist wirklich deutlich anstrengender als sie es beim Hübchen war. Hinzu kommt, dass ich alle paar Wochen krank bin, weil das Kita-Kind andauernd die verschiedensten Viren anschleppt. Das war in der ersten Schwangerschaft auch irgendwie leichter…

Gleichzeitig ist es natürlich herrlich, dass ich nun beobachten kann, wie das Hübchen sich langsam mit dem Gedanken anfreundet, dass wir bald ein Baby in der Familie haben. Wir haben es ihm von Anfang an gesagt und er versteht ziemlich gut, dass das Baby in meinem Bauch wächst. Seine größte Sorge ist nur: Wo kommt es im Sommer raus? Aus dem Bauchnabel? An den Füßen? Und er guckt dabei ganz angestrengt und grübelt und grübelt. Zeit für die erste Aufklärungsstunde…

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