Darf los gehen! (SSW 37)

Heute fängt die Rufbereitschaft meiner Hebammen an! Genau heute bin ich nämlich bei 37+0, was aus medizinischer Sicht heißt: Theoretisch ist das Baby jetzt fertig und darf raus – wenn es denn will. Will es aber natürlich nicht. Und deswegen richte ich mich auf drei weitere gemütliche Wochen mit Wassermelonenbauch ein. Und mit gemütlich meine ich es jetzt auch wirklich ernst! Denn so langsam wird es wirklich Zeit, ein paar Gänge runterzuschalten.

An sich fühle ich mich im Moment super. Ich spüre richtig, wie mein Körper jegliche Restenergie bündelt um diese Schwangerschaft und dann ja auch die Geburt vernünftig zu Ende zu bringen. Damit zum Schluss dann aber auch wirklich genug Energie da ist, will ich jetzt trotz Energieschub mal ein bisschen zurückfahren. In den letzten Wochen habe ich noch ziemlich viel gearbeitet und Projekte abgeschlossen. Sogar einen kompletten Agenturtag von morgens bis spät abends habe ich diese Woche noch mal durchgehalten.

Genau jetzt ist dann aber auch der richtige Moment, die Arbeit erst mal abzuschließen und mich den schönen Dingen des Lebens zu widmen. Da wäre ja zum Beispiel noch dieser eine Gutschein für diesen tollen Laden, in dem es so schicke Fair-Trade-Babykleidung gibt. Und dann will ich auch noch ein paar Klamotten bei Räubersachen bestellen. Außerdem habe ich gerade mit meinem allerersten Isabel-Allende-Schinken angefangen. Ob ich die 500 Seiten im besten 1986er-Suhrkamp-Druck, für den man gelegentlich eine Lupe benötigt, noch vor der Geburt schaffe?

Und dann muss ich auch mal zusehen, dass ich mich ein bisschen aus dem sozialen Loch befreie, in das ich die letzten Wochen leider gefallen bin. Ich fürchte, etliche Freundinnen warten gerade auf Nachricht von mir. Denn irgendwie hatte ich mit Arbeit und Familie einfach so viel zu tun, dass mir der Kopf nicht nach weiterem sozialem Leben stand. Das gehört jetzt aber dringend geändert!

Der letzte Arzttermin vor der Geburt

Denn insgesamt geht es mir ja gerade richtig prima! Dazu beigetragen hat sicher auch der letzte Termin bei meiner Ärztin, der vor einigen Tagen anstand. Ein Ultraschall des Kindes war nicht mehr vorgesehen, was mich etwas verwunderte, weil ich im Kopf hatte, dass in der 37. Woche noch mal einer gemacht wird. Aber wir hatten den wohl beim letzten Termin vorgezogen oder so. Mir war das insgesamt jedoch sehr recht, weil die ganze Kind-Vermesserei für mich ohnehin keine Rolle spielt. Beim ersten Mal hat ein 4700-Gramm-Klopps durch mein Becken gepasst. Da wird das zweite Baby wohl kaum ein Problem darstellen.

Meine Ärztin meinte dann aber genau wie meine Hebammen, dass sie allein vom Tasten und auch von der Größe des Bauches her auf keinen Fall von einem besonders großen Kind ausgehen würde. Ich grinse dann immer ein bisschen in mich hinein und denke mir: Wartet’s ab, es sind ja noch ein paar Wochen! Die großen und schweren Babys liegen ja nun mal in meiner Familie und ich mache mir da wirklich keine Illusionen. 😉

Befund: Geburtsreif!

Jedenfalls war der Arzttermin ansonsten sehr erfreulich: Ein kurzer Schall auf den Gebärmutterhals zeigte, dass dieser schon dabei ist, sich zurückzuziehen. Und der Kopf des Babys liegt schon tief und fest im Becken! Besonders letzteres macht mich sehr glücklich, weil eine ordentliche Schädellage ja die Grundvoraussetzung für meine geplante Hausgeburt ist. Ansonsten bin ich fast etwas verwirrt über den nach meinem Empfinden doch noch sehr geburtsunreifen Befund. Der Vergleich mit Hübchens Schwangerschaft hinkt jedoch gewaltig: Damals stand 3 Wochen vor Termin der Muttermund schon einige Zentimeter offen! Das lag aber allein an den vorzeitigen Wehen, die diesmal ja glücklicherweise gefehlt haben.

Dafür hatte ich in den letzten Wochen immer mal wieder Übungswehen, die immerhin den Gebärmutterhals etwas verkürzen. Momentan habe ich jedoch kaum Wehen und bin gespannt, ob die noch mal zurückkommen oder ich eines schönen Tages eher sofort von 0 auf 100 in die Geburt starte. Meine Hebammen sagen: Alles ist möglich! Gerade beim zweiten Kind kann es gut sein, dass es wirklich aus heiterem Himmel los und dann auch gleich sehr schnell geht. Und auch meine Ärztin zeigte sich sehr optimistisch.

Glück mit der Ärztin

Ohnehin muss ich auch mal explizit erwähnen, dass ich sehr zufrieden mit meiner Ärztin bin. Für sie ist es überhaupt kein Problem, dass ich mich hauptsächlich durch meine Hebammen betreuen lasse. Auch musste ich noch nie übers CTG diskutieren: Ich will das nicht, und damit ist es gut. Und ganz grundsätzlich betont die Ärztin immer die positiven Dinge und ist absolut nicht so risikofixiert wie (leider) so manch andere*r Gynäkologe*in.

Ich fühle mich also wirklich sehr gut betreut, sowohl von meinen Hebammen als auch von der Arztpraxis. Zuletzt erzählte mir die MTA beim Blutabnehmen sogar, sie hätte ja auch so gerne eine Hausgeburt gehabt und findet das ganz toll, wenn Frauen eine planen. In welcher Arztpraxis trifft man da schon auf so viel Wohlwollen? Ich bin wirklich froh, eine solche Praxis gefunden zu haben!

Immer wieder dieser dumme Eisenwert

Nur beim Eisenwert verstehen die Damen vom Fach wie immer keinen Spaß. Mein HB-Wert liegt aktuell bei 10,5, was die Arztpraxis natürlich für zu niedrig fällt. Ich nehme aber schon ein natürliches Eisenpräparat und bin mir mit meinen Hebammen einig: Alles, was über 10 liegt, ist total OK! Nachdem ich Kräuterblut in dieser Schwangerschaft aus unerfindlichen Gründen plötzlich gar nicht mehr vertrage, hat mir meine Hebamme empfohlen, Ferrotone zu trinken. Und das vertrage ich zum Glück sehr gut. Ich lasse mich wegen des Eisens also nicht verrückt machen. Jetzt noch so fiese Eisentabletten einzuwerfen wäre eh sinnlos. Bis das richtig anschlüge, wäre das Baby längst da und ich müsste mich zusätzlich mit den doofen Nebenwirkungen solcher Eisenklopper rumschlagen.

Anstatt mir Sorgen über Eisenwerte oder sonstigen Krempel zu machen, bleibe ich ganz entspannt und bereite mich in Ruhe auf die Geburt vor. Ein bisschen komisch wird mir nämlich schon manchmal, wenn ich mir vorstelle, dass es nun wirklich jeden Moment losgehen kann. Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich große Lust auf die Schmerzen und die Anstrengung hätte. Angst habe ich jedoch auch keine, und das ist für mich die Hauptsache. Mit täglichen Yogaübungen, Himbeerblättertee, Damm-Massage und Atemübungen absolviere ich auch brav mein geburtsvorbereitendes Pensum. Und das gibt mir ein sehr, sehr gutes Gefühl!

Kann also losgehen!

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2 Kommentare zu „Darf los gehen! (SSW 37)

  1. Katharina

    Oh, tatsächlich schon im Endspurt. Ich hoffe du kannst dich jetzt noch ein wenig entspannen und die Vorfreude genießen.
    Ich weiß noch dass ich das warten bei Nummer zwei nicht so schlimm fand wie beim großen. Bei dem hatte ich nämlich auch schon drei Wochen vor der Geburt 2cm und ständig Wehen, beim kleinen hingegen gar nichts, das war echt angenehmer. Und im Endeffekt war die Geburt kürzer und einfacher als die erste 😉
    So wünsche ich es dir auch 🙂

  2. Michelle

    Ich wünsche dir alles Gute besonders für die nächste Zeit! Dass die Geburt problemlos verläuft und alle Beteiligten gesund bleiben.

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